Digitaler Produktpass (DPP)

Die Bundesregierung plant die weitere Transformation hin zu einem ressourceneffizienten und zirkulären System. Das soll den Rohstoffkonsum verringern und zum vermehrten Einsatz von Recycling führen. Eine zentrale Rolle bei den Überlegungen spielt dabei der digitale Produktpass (DPP), der seinen Ursprung in der EU-Ökodesign-Verordnung hat.
Diese Entwicklung hin zu einem nachhaltigeren und kreislauforientierten Wirtschaftsmodell bedeutet enorme Herausforderungen für alle handelnden Personen. Die digitale Entwicklung befindet sich in einem frühen Stadium, und viele Fragen zur praktischen Umsetzung sind ungeklärt. Der digitale Produktpass soll den elektronischen Abruf produktspezifischer Daten und Informationen ermöglichen, unter anderem Informationen zu
  • Herkunft,
  • CO2-Fußabdruck,
  • toxische Inhaltsstoffe,
  • Zusammensetzung,
  • Reparatur- und Demontagemöglichkeiten, einschließlich Optionen zum Recycling oder zur Entsorgung am Ende der Lebensdauer.
Ziel ist es, die Kreislauffähigkeit von Produkten antreiben, Kunden bei ihrer Kaufentscheidung besser informieren, Unternehmen fundierte Entscheidungen zu ermöglichen und insgesamt mehr Transparenz entlang der Wertschöpfungskette schaffen.
Zusätzlich will man Behörden verschiedene Prüfungen und Kontrollen erleichtern. Initiiert durch den digitalen Produktpass wird eine digitale Basisinfrastruktur für Kreislaufführung verschiedener Produktgruppen aufgebaut. Aktuell verhandeln die europäischen Institutionen über die genaue Ausgestaltung. Eine erste Blaupause bei der Entwicklung des DPP bietet der in der Entstehung befindliche "Battery Pass". Die Entwicklung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein und ab 2027 zur Anwendung kommen. Neben Textilien, Elektronik, Kunststoffe, sowie Produkte im Bausektor sollen Vorschriften für viele weitere Produktkategorien eingeführt werden.
Da sich die Entwicklung aktuell im Fluss befindet, möchten wir Sie als Unternehmen frühzeitig über den Prozess informieren.
Quelle: DIHK