Hinweise zum betrieblichen Auftrag für Elektroniker

Beantragung

Der Prüfungsteilnehmer wählt mit Unterstützung seiner Firma den betrieblichen Auftrag aus, den er in der vorgegebenen Zeit von maximal 18 Stunden (EGS 20 Stunden) planen, ausführen und dokumentieren kann. Der betriebliche Auftrag kann ein eigenständiger, in sich abgeschlossener Auftrag oder auch ein Teilauftrag aus einem größeren Zusammenhang sein. 
Die Beschreibung vom „Ausgangszustandes, Ziel Rahmenbedingungen“ soll einem Externen verdeutlichen, in welchem technischen Umfeld das Projekt ausgeführt wird (z.B. Beschreibung des Betriebes und des hergestellten Produktes oder die Beschreibung der Aufgaben einer Abteilung). Die Auftragsbeschreibung muss dabei auch für einen Externen verständlich sein. Die Ausgangssituation und der angestrebte Zustand des Auftrages mit den jeweiligen organisatorischen und technischen Bedingungen sind aussagekräftig zu definieren. 
Die Auftragsbeschreibung sollte sich strukturell an folgenden vier Phasen orientieren:
  1. Information
  2. Auftragsplanung
  3. Auftragsdurchführung
  4. Auftragskontrolle
Der betriebliche Auftrag muss Tätigkeiten enthalten, die den Qualifikationen einer Elektrofachkraft entsprechen, also Tätigkeiten an Stromkreisen im Niederspannungsbereich bis 1000 V. Basis für die Genehmigungsfähigkeit des betrieblichen Auftrages bildet die Prozessmatrix, in der das Anforderungsprofil an den Auftrag definiert ist. Der Prüfungsausschuss prüft im Genehmigungsverfahren, ob ein Auftrag im Sinne des Berufsbildes vorliegt und ob der angegebene zeitliche Rahmen realistisch für die Umsetzung des Auftrages ist. 
Die Einreichung des Antrages erfolgt elektronisch über das Online-Portal „Elektronische Projektanträge“. Die Zugangsdaten gehen den Prüflingen, welche die Variante 1 (Betrieblicher Auftrag) gewählt haben, rechtzeitig zu. Notwendig für die Nutzung des Online-Portals durch den Prüfling sind ein Internetzugang sowie eine gültige E-Mail-Adresse (z.B. über web.de, freenet.de, etc.). Da das gesamte Genehmigungsverfahren (Freigabe / Ablehnung / ggf. allg. Informationen zur Prüfung) via E-Mail durchgeführt wird, ist der Prüfling verpflichtet im Prüfungszeitraum seine Mails regelmäßig abzurufen. Bitte beachten Sie die zu allen Bearbeitungsfenstern angefertigten Hilfetexte.
Abgabetermin: Sommerprüfung: 27.02. / Winterprüfung 27.09.

Durchführung und Dokumentation

Mit der Durchführung darf erst nach der Genehmigung durch den Prüfungsausschuss begonnen werden. Betriebliche Aufträge haben die Eigenschaft, dass nicht unbedingt ununterbrochen daran gearbeitet werden muss. Vielfach sind auch zeitliche Abhängigkeiten und Verbindungen zu anderen Arbeitsschritten zu beachten. Für die Auftragsdurchführung und die Erstellung der praxisbezogenen Unterlagen ist daher ein Zeitfenster vorgesehen.
Der Prüfungsteilnehmer erstellt während der Durchführung des Auftrages praxisbezogene Unterlagen, die als Grundlage für das Fachgespräch genutzt werden. Durch die Darstellung des Prozesses kann sich der Prüfungsausschuss ein Bild über den betrieblichen Auftrag machen. Auf dieser Basis werden die Fragen für das Fachgespräch abgeleitet.

Inhalt der Dokumentation

  1. Deckblatt
    • Deckblatt mit Titel des Auftrages
    • Name, Adresse, Telefon-Nr. und Prüflings-Nr. des Prüflings
    • Ausbildungsberuf mit Angabe des Einsatzgebietes
    • Name und Adresse des Ausbildungsbetriebes
    • Name und Tel.-Nr. des betrieblichen Betreuers
    • Datum und Unterschrift des Prüflings
  2. Inhaltsverzeichnis (Siehe Muster)
  3. Kopie des zugelassenen und eines eventuellen abgelehnten Antrages zum „Betrieblichen Auftrag“ inklusive der Prozessmatrix (Ausdruck aus dem Online-Portal „Elektronische Projektanträge“)
  4. Protokoll über die Beaufsichtigung durch den betrieblichen Betreuer
  5. Ablaufprotokolle (Durchführung und Auftragsbearbeitung)
  6. Selbst formulierte Beschreibung der Auftragsdurchführung (max. 5 Seiten)
  7. Technische Unterlagen (zum Beispiel Abnahmeprotokoll, Inbetriebnahmeprotokoll, Prüfprotokoll, Messprotokoll, Fehlerprotokoll, Übergabeprotokoll, Funktionsbeschreibungen, Stückliste, Schaltplan, usw.)
Die Reihenfolge ist zwingend einzuhalten.
Zur Anfertigung der Dokumentation soll ein Textverarbeitungssystem (Schriftart Arial 11) genutzt werden. Bei Anlagen, soweit zum Verständnis erforderlich, ist der Umfang auf das Notwendigste zu beschränken. Nicht selbst erstellte Dokumentationsunterlagen geben dem Prüfungsausschuss Hinweise, welche Unterlagen in der Dokumentation der Prüfling selbst erstellt hat und somit nicht Schwerpunkt sein wird bei dem Fachgespräch. Sie dienen dem Prüfungsausschuss zum Verständnis des betrieblichen Auftrages.
Die Einreichung der Dokumentation erfolgt online über das Portal APrOS. Bitte achten Sie zwingend auf die Lesbarkeit Ihrer Unterlagen.
Abgabetermin: Sommerprüfung 15.05. / Winterprüfung 15.12.

Fachgespräch

Auf Grundlage der Dokumentation wird mit dem Prüfungsteilnehmer ein Fachgespräch mit einer Dauer von maximal 30 Minuten geführt. Inhalt sind die prozessrelevanten und fachlichen Qualifikationen in Bezug zur Auftragsdurchführung. Hier werden Fragen zu den vier Phasen Information, Planung, Durchführung und Kontrolle gestellt. 
Der betriebliche Auftrag wird vom Prüfungsteilnehmer in einer Einführung (die nicht bewertet wird) vorgestellt. Für die Einführung sind 3 bis 5 Minuten vorgesehen.
Termin: Sommerprüfung im Juni / Winterprüfung im Januar