Neckar-Odenwald-Kreis fördern
19. Neues Bewusstsein für ländliche Räume initiieren
Soll die Fläche Baden-Württembergs auch in Zukunft konkurrenzfähig sein, muss das Land – begleitet von Wirtschaft und Spitzenverbänden – ein neues Bewusstsein für die ländlichen Räume initiieren. Vor allem im ländlichen Raum muss dabei eine moderne Infrastrukturanbindung gewährleistet sein, um mögliche Standortnachteile zu Ballungsräumen auszugleichen. Es gilt, neue Zukunftskonzepte auch in der Fläche zu gestalten und zu testen. Das Gebot der Stunde ist daher, die Regionen von Landesseite anzuregen, eigene Strategien zur Erhaltung und ständigen Revitalisierung ihrer Standortvorteile zu entwickeln und sie hierbei vielfältig zu unterstützen. Landesseitig könnte ein Investitionsfond für Kommunen, der Investitionsanreize setzt, eine Lösung sein. Durch die Bereitstellung leistungsfähiger Infrastruktur von Verkehrswegen, digitalen Netzen und Energieversorgungsnetzen kann in der Fläche die Wettbewerbsfähigkeit langfristig gestärkt werden.
20. Wohnraum und attraktive Standortbedingungen fördern
Knapper Wohnraum insbesondere in den Ballungsgebieten erschwert den Zuzug von Fachkräften. Deshalb ist die Schaffung oder Förderung von zusätzlichem Wohnraum sowie ein attraktiver ÖPNV unverzichtbar. Vorhandene und gut funktionierende Verkehrsinfrastrukturen zwischen Ballungsgebieten und ländlichem Raum stellen sicher, dass die Wohnflächenpotenziale im ländlichen Raum besser angebunden und dadurch stärker genutzt werden können.
21. Schieneninfrastruktur im Neckar-Odenwald-Kreis ausbauen
Die S2 ist bis Osterburken zu verlängern, um die Attraktivität der S-Bahn-Anbindung durch einen Halbstundentakt zu steigern und die Umsteigemöglichkeiten zur Madonnenlandbahn und zur Frankenbahn zu verbessern. Die Madonnenlandbahn soll S-Bahn-ähnlich ausgebaut werden. Die Frankenbahn muss ertüchtigt werden und ihre Bedienung verbessert werden. Es sollten Sprinterzüge insbesondere für den Berufsverkehr zwischen Mannheim und Osterburken eingesetzt werden. Der Raum Mosbach muss über den Bahnhof Neckarelz besser in Richtung Stuttgart angebunden werden.
22. Hochschulstandort Mosbach sichern
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach ist ein zentraler Baustein der Fachkräftesicherung und ein wichtiger Partner bei Forschung und Entwicklung in der Region Neckar-Odenwald. Sie muss gesichert und entwickelt werden, der Campus Mosbach an die Innenstadt herangerückt werden. Attraktive Angebote für Unternehmen und Studierende sollen weiter unterstützt werden, zum Beispiel das Baukompetenzzentrum.
23. Berufsschulstandorte und Fachklassen im ländlichen Raum erhalten
Berufsschulen und Fachklassen im ländlichen Raum müssen weiter erhalten und in technischer Ausstattung kontinuierlich auf dem neusten Stand gehalten werden. Im ländlichen Raum hängt die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe oft von der Erreichbarkeit der Berufsschulen ab. Weit entfernte Landes- oder gar Bundesfachklassen sind Ausbildungshemmnisse und verstärken so den Fachkräftemangel im ländlichen Raum.