Berufsbildung höher priorisieren
24. Schulische Infrastruktur modernisieren
Schulen machen junge Menschen fit für das Leben und insbesondere für deren selbst bestimmte berufliche Zukunft. Die Vermittlung von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten ist am erfolgreichsten, wenn Lernen Freude macht. Eine zeitgemäße schulische Infrastruktur – vom Zustand der Gebäude bis hin zur zeitgemäßen Ausstattung der Klassenzimmer – ist hierfür ein wesentlicher Beitrag. Auch die digitale Ausstattung mit Hard- und Software muss es bereits in den allgemeinbildenden Schulen ermöglichen, junge Menschen altersgemäß auf deren berufliche Zukunft vorzubereiten.
25. Berufsschulen modernisieren
Die Ausbildungsberufe werden in Hinblick auf die Arbeitswelt der Zukunft reformiert, neue Ausbildungsberufe entstehen. Der Umgang mit digitalen Geschäftsprozessen, deren Auswirkung auf die Kommunikation mit Kunden und Kollegen sowie die Datensicherheit und der Datenschutz werden zu zentralen Ausbildungsinhalten. Die Berufsschule als dualer Partner der Betriebe muss mit dieser Entwicklung Schritt halten: Es gilt sowohl die Qualifikation der Lehrkräfte als auch die Ausstattung der Schulen stets an den Erfordernissen der Arbeitswelt auszurichten. Dabei sind insbesondere das Land Baden-Württemberg sowie die kommunalen Schulträger gefordert.
26. Technisch moderne und flächendeckende berufliche Bildung forcieren
Die Landesregierung muss sicherstellen, dass die Berufsschulen personell und sachlich so ausgestattet sind, dass sie die duale Ausbildung in den Betrieben jederzeit professionell unterstützen und bedarfsgerecht ergänzen können. Dem chronischen Lehrermangel muss abgeholfen werden und ortsnahe Berufsschulangebote müssen erhalten bleiben. Alle Schulen sollten flächendeckend und ihrem Bedarf entsprechend zeitgemäß auf technisch aktuellem Stand ausgestattet und eine administrativ-technische Betreuung an der Schule bereitgestellt werden. Insbesondere müssen digitale Lernplattformen und digitale Medien unmittelbar und verstärkt in den Schulalltag integriert werden. Erfahrungswerte aus der Corona-Zeit sollten bei der Umsetzung genutzt werden.
27. Modernisierung der ÜAB unterstützen
Die Überbetriebliche Ausbildungsstätte Buchen e.V. (ÜAB), eine Gemeinschaftsinitiative von IHK und derzeit 37 Mitgliedsunternehmen, gewährleistet den Betrieben im Neckar-Odenwald-Kreis ein ortsnahes Aus- und Weiterbildungsangebot mit modernen Maschinen und aktueller technischer Ausrüstung. Nur so ist es auch kleineren Betrieben möglich, alle Bestandteile einer dualen Ausbildung in gewerblich-technischen Berufen anzubieten und sich ihre Fachkräfte zu sichern. Um die Ausrüstung der ÜAB auf aktuellem Stand zu halten, muss stetig investiert werden. Daher bedarf dieses freiwillige Engagement der Wirtschaft der öffentlichen Förderung durch den Bund und das Land Baden-Württemberg.
28. Image der beruflichen Bildung stärken
Die Landesregierung sollte sich zur Stärkung der dualen Ausbildung bekennen und entsprechend handeln. Die berufliche Bildung muss als echte Alternative zu Abitur und Studium in der Gesellschaft verankert werden. Sie muss in allen Schulen und durch die Politik auch so vermittelt werden, damit sämtliche Karrierechancen in der Wirtschaft allgemein bekannt und sichtbarer sind.
29. Fachkräftepotenziale erschließen
Eine gute Ganztagsbetreuung auch nach dem Übergang der Kinder von der Kita in die Schule ist Voraussetzung dafür, dass sich Eltern weiter voll im Beruf engagieren können. Wichtig sind hierbei eine gute Abdeckung der Rand- und Ferienzeiten sowie gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen, damit Eltern den passenden Betreuungsplatz finden und auch bezahlen können. Für den Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten muss ausreichend Personal verfügbar sein. Fachkräfteengpässe in diesem Bereich strahlen sonst auf weitere Wirtschaftsbereiche negativ aus. Das Land sollte Möglichkeiten für einen Quereinstieg in die Kinderbetreuung prüfen und die Attraktivität des Berufs nicht nur monetär, sondern auch zum Beispiel bei den Dokumentationspflichten wohlwollend prüfen.