BerufsHochschule

In vier Jahren zum Ausbildungs- und Hochschulabschluss

Mannheim, 19. Juni 2024. Ab dem Herbst 2024 startet in Mannheim eine weitere studienintegrierte Ausbildung. Die “BerufsHochschule” verknüpft systematisch die Lernorte Betrieb, Berufsschule und Hochschule. Auszubildende können damit in verschiedenen IT- und kaufmännischen Berufen während ihrer dualen Ausbildung die entsprechenden Studiengänge kennenlernen und erst später entscheiden, ob sie einen beruflichen und akademischen Doppelabschluss anstreben oder sich ausschließlich auf die Berufsausbildung konzentrieren möchten. Das Angebot umfasst derzeit die Ausbildungsberufe IT-System-Elektroniker und Fachinformatiker in allen vier Fachrichtungen in Kombination mit den Studiengängen Wirtschaftsinformatik (B.Sc.) bzw. Informatik (B.Sc.) sowie Kaufleute im E-Commerce in Kombination mit dem Studiengang Marketing und digitale Medien (B.A.). Initiiert wurde die BerufsHochschule von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar.
Um Berufs- und Studienabschluss parallel zu ermöglichen, kooperieren die FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Mannheim sowie die Werner-von-Siemens-Schule in Mannheim und die Carl-Theodor-Schule Schwetzingen. So werden im Ausbildungsberuf “Kaufleute für E-Commerce” die Studienprojektmodule in enger Abstimmung zwischen FOM und Carl-Theodor-Schule vermittelt. Darüber hinaus belegen die Auszubildenden ein weiteres Modul in Form eines Schnupperstudiums. Stellen die Teilnehmer während der ersten zwölf Monate fest, dass ein Studium nichts für sie ist, können sie mit der begonnenen Ausbildung weitermachen. Vorteil: Die Auszubildenden müssen sich zum Start nicht auf ein Studium festlegen und können dennoch durch den Unterricht an der Berufsschule ECTS-Punkte für das Studium erwerben.
“Die BerufsHochschule bietet jungen Menschen Flexibilität und Sicherheit. Das ist ideal für diejenigen, die nach der Schule unsicher sind, welcher Weg der richtige für sie ist”, erklärt Dr. Harald Beschorner, Kanzler der FOM Hochschule. Das Ziel des Ansatzes sei, alle Talente des Nachwuchses so weit wie möglich zu entwickeln. “Die beteiligten Ausbildungsbetriebe haben zwei Vorteile: Zum einen präsentieren sie sich als innovative und attraktive Ausbildungsbetriebe, zum anderen nutzen sie die Potenziale der Mitarbeiter für ihren Unternehmenserfolg”, so Beschorner.
Die IHK Rhein-Neckar möchte mit der BerufsHochschule die Attraktivität der dualen Ausbildung in der Region weiter steigern: “Die Kooperation zwischen Berufsschule und Hochschule, also zwischen beruflicher Bildung und akademischer Qualifikation, verringert bestehende Barrieren zwischen beiden Bereichen. Die Ausbildung wird so attraktiver, da Hürden auf einem möglichen weiteren Weg zum Bachelor-Abschluss vermieden werden”, sagt Harald Töltl, Geschäftsführer Berufliche Ausbildung bei der IHK Rhein-Neckar. Die Unternehmen hätten mehrere Vorteile: Sie könnten auch eher akademisch interessierte Schulabgänger für eine Ausbildung gewinnen. Zudem verlören Unternehmen teilweise gute Absolventen nach der Abschlussprüfung, da sie dann ein Studium starten. Die BerufsHochschule verhindere dies. Und durch Übernahme der Studienkosten könnten Betriebe ihre Azubis sehr gut an sich binden.
“Wir haben festgestellt, dass der Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für E-Commerce vor allem für High Potentials interessant ist, die in der Regel bereits eine Hochschulreife besitzen. Die Verzahnung des Studiums mit der Ausbildung durch die zahlreichen Schnittmengen erhöht die Attraktivität der Ausbildung und bietet Betrieben die Möglichkeit, die für sie richtigen Bewerber zu gewinnen”, erklärt auch Florian Fuß, Abteilungsleiter Berufsschule an der Carl-Theodor-Schule Schwetzingen.
Das BerufsHochschul-Angebot am Beispiel für Kaufleute im E-Commerce:
  • In vier Jahren zum Ausbildungs- und Hochschulabschluss
  • Studium und Ausbildung sind optimal miteinander verknüpft:
    • Zwei Tage in der Woche Besuch der Vorlesungen an der Berufsschule
    • Zwei Abende in der Woche und zwei Samstage pro Monat Vorlesungen in der FOM Hochschule
    • Drei Tage in der Woche Arbeit im Betrieb
  • Die Studieninhalte sind praxisnah und eng am Bedarf der Wirtschaft ausgerichtet. Um die Anwendungen des neu erlangten akademischen Wissens im Arbeitsalltag zu erleichtern, fließen Beispiele aus der beruflichen Praxis in die Lehrveranstaltungen mit ein, beispielweise in studentische Projektarbeiten.
  • Hohe Flexibilität durch die Möglichkeit im digitalen Live-Studium der FOM in Kombination mit dem Campusstudium im Hochschulzentrum in Mannheim
  • Finanzielle Unabhängigkeit bereits im Studium
  • Gewinnung von High Potentials, die während des Studiums im Betrieb mit anpacken