IHK-Vollversammlung 2020 bis 2025: Präsident Schnabel: „Den Blick nach vorne richten“
Mannheim, 16. September 2020. Die neugewählte Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar hat sich heute konstituiert. IHK-Präsident Manfred Schnabel begrüßte zur ersten Sitzung die 29 erstmals und die 53 wiedergewählten Vollversammlungsmitglieder im Mannheimer Rosengarten.
„Die Bewältigung der wirtschaftlichen Corona-Folgen wird bis auf Weiteres die Arbeit der IHK bestimmen. Ziel ist es, möglichst vielen Mitgliedsunternehmen das langfristige Überleben zu sichern und Chancen für die Zukunft zu nutzen“, sagte Schnabel in seiner Rede. In der Pandemie bestätige sich die Selbstverwaltung der Wirtschaft in doppelter Weise: „Zum einen bringen wir die Interessen der Unternehmen in den politischen Prozess ein. Zum anderen beraten wir unsere Mitgliedsbetriebe, beispielsweise im Hinblick auf die Förderprogramme von Land und Bund.“ Um das Hochfahren der Wirtschaft zu unterstützen, sollte die Politik die Unternehmen jetzt nicht zusätzlich belasten. „Höhere Steuern und Abgaben sowie mehr Bürokratie wären Gift“, sagte er. Die Politik solle vielmehr daran arbeiten, Regeln zu flexibilisieren und die Staatsfinanzen nicht zu überlasten.
Corona-bedingt ist die Zahl der Ausbildungsverträge zurückgegangen. Geschrumpft ist sowohl die Zahl der Bewerber als auch die der Ausbildungsstellen. „Wichtiger als diese Momentaufnahme ist indes die langfristige Weiterentwicklung der dualen Berufsausbildung. Wir müssen den Blick nach vorne richten“, betonte der IHK-Präsident. Die Ausbildungsberufe in ihrer Breite müssten die Anforderungen der digitalisierten Wirtschaft widerspiegeln. „Der Digitalisierung der Berufsausbildung gilt daher ein wesentliches Augenmerk der Vollversammlung“, so Schnabel.
Als weiteren Schwerpunkt bezeichnete der IHK-Präsident die verstärkte Zusammenarbeit in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). Dazu haben die vier IHKs in der MRN im vergangenen Jahr die IHK Metropolregion Rhein-Neckar ins Leben gerufen. „Die Potenziale der verstärkten Zusammenarbeit gilt es zu heben. An erster Stelle stehen dabei Verbesserungen in der Infrastruktur, vor allem mit Blick auf die Verkehre über den Rhein“, sagte Schnabel. Chancen dazu bietet der geplante Mobilitätspakt. Er bilde eine Klammer, um mit allen relevanten Akteuren ein ganzheitliches Konzept für die Mobilitätsanforderungen der Region zu entwickeln. „Unser Wirtschaftraum liegt in drei Bundesländern und ist durchzogen von zwei Flüssen. Diese besondere Lage verstehen wir als Chance, die wir gemeinsam nutzen müssen.“