04 | 2024

So lade ich meinen Akku auf

Julia Rondot ist seit 2009 Geschäftsführerin des medhochzwei Verlags. Hier erzählt die 52-Jährige, was für sie zwischen den Zeilen zählt.
Joggen konnte ich früher nicht leiden, mittlerweile ist es ein fester Bestandteil meines Lebens. Ich gehe dreimal die Woche vor der Arbeit im Wald laufen, meistens begleitet von meiner Schwester und einer Freundin. In der morgendlichen Stille unterwegs sein. Spechte leise hämmern hören, Rehe sehen, wenn sie sehr nahe unseren Weg kreuzen: Das macht mich fit für den ganzen Tag. Draußen in der Natur sein, ist wichtig in unserer Familie. Wir wohnen inzwischen alle nah beieinander und machen gerne Wanderausflüge im Odenwald oder in der Pfalz. Dazu mache ich unter anderem regelmäßig Yoga. Will ich abends abschalten, lese ich sehr gerne. Zuletzt konnte ich beispielweise bei “Going Zero”, einem gesellschaftskritischen Thriller, alles andere um mich herum vergessen. Unser starker familiärer Zusammenhalt hilft auch im geschäftlichen Kontext. Ich stand kurz vor der Elternzeit, als mir mein damaliger Chef bei der Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm anbot, die Sparte Gesundheitswesen im Wege eines Management-Buy-Out zukaufen und ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die Idee gefiel mir. Mein Bruder, der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ist, prüfte daraufhin meinen Businessplan auf Herz und Nieren. Seine Einschätzung “Das trägt sich” bestärkte mich, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Der medhochzwei Verlag war geboren. Wir geben Fach- und Sachinformationen für das Gesundheitswesen heraus, rund 1.400 freie Autoren schreiben für uns und wir haben viele Kooperationspartner. Wenn so viele Menschen zusammenarbeiten, ist ein wertschätzender Umgang miteinander sehr wichtig. Auch hier hilft es mir, in einer großen Familie aufgewachsen zu sein: Man lernt früh, zuzuhören und zwischen den Zeilen zu lesen, um zu erkennen, wann es Zeit ist, Kompromisse einzugehen.