UK – Plastiksteuer

Um den Einsatz recyclebarer Materialien zu steigern, führt Großbritannien eine Steuer auf Kunststoffverpackungen ein.

Wer ist betroffen?

Seit dem 1. April 2022 sind deutsche Unternehmen, die mehr als 10 Tonnen Kunststoffverpackungen über einen Zeitraum von 12 Monaten in das Vereinigte Königreich importieren, von der britischen Kunststoffverpackungssteuer (“Plastiksteuer”) betroffen. Die 12 Monate sind als fortlaufender Zeitraum zu betrachten, nicht als Kalenderjahr. Unternehmen, die Kunststoffverpackungen herstellen oder importieren, sollten sich daher auf diese Steuer vorbereiten.
Vorrangig verantwortlich stellt der britische Gesetzgeber den britischen Importeuer (falls vorhanden) in die Pflicht sich beim HMRC registrieren zu lassen. Deutsche Unternehmen sind aber verpflichtet, Informationen in Bezug Recyclinganteil und Gewicht Buch zu führen und dem britischen Importeur diese Daten zur Verfügung zu stellen. Die Steuer wird zum 1. April 2024 von 210.83 auf 217.85 britische Pfund erhöht. Der Leitfaden der britischen Regierung bietet weiterführende Informationen zur “Plastiksteuer”.

Ausnahmen

Ausnahmen zur Steuer gibt es im Fall, wenn die Kunststoffverpackung mindestens 30 Prozent aus recyceltem Plastik enthält. Eine Registrierung ist unter Umständen auch in diesem Fall notwendig, wenn der Wert von 10 Tonnen innerhalb von 12 Monaten überschritten wird. Dies ist im Einzelfall zu prüfen.
Die Kunststoffverpackungssteuer entfällt in folgenden Fällen:
  • wenn die Verpackungsfunktion der Lagerfunktion untergeordnet ist (z. B. Werkzeugkästen);
  • die Verpackung Bestandteil der Ware ist (z. B. Druckerpatronen oder Teebeutel);
  • die Verpackung für die Wiederverwendung zur Präsentation der Ware konzipiert ist;
  • es sich um Transportverpackungen für importierte Waren handelt.
Weitere Ausnahmen:
  • die Verpackung in Flugzeug, Schiffs- oder Bahnlagern genutzt wird;
  • die Verpackung zur Verpackung von Medikamenten verwendet wird;
  • die Ware für einen anderen Verwendungszweck als für die Verpackung bestimmt ist.
Der Leitfaden der britischen Regierung enthält weitere konkrete Beispiele und Ausnahmen für die einzelnen Produktkategorien.

Dokumentationspflichten

Hersteller oder Importeure von Kunststoffverpackungen sind verpflichtet, Aufzeichnungen zu führen. Wenn der Schwellenwert von zehn Tonnen nicht überschritten wird, dienen die Aufzeichnungen als Beweis, dass keine Registrierung notwendig ist, oder als Beurteilung, wann die Registrierungspflicht eventuell eintreten könnte.

Weiterführende Informationen

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