Wettbewerbsfähigkeit wird zum zentralen Thema für deutsche Unternehmen in China
Deutsche Unternehmen in China stehen einer Reihe von Herausforderungen gegenüber – zunehmender Wettbewerb durch lokale Unternehmen, ungleicher Marktzugang, eine schwächelnde Wirtschaft sowie geopolitische Spannungen.
Die Ergebnisse der aktuellen Geschäftsklimaumfrage 2023/24 finden Sie hier:
Optimismus trotz Marktschwäche
83 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass die chinesische Wirtschaft einen Abwärtstrend erlebt. Allerdings erwarten 64 Prozent eine Erholung in ein bis drei Jahren. 42 Prozent der Unternehmen erwarten 2024 eine positive Entwicklung ihrer Branche, verglichen mit nur 21 Prozent im Jahr 2023. Darüber hinaus erwarten 78 Prozent in den kommenden fünf Jahren ein kontinuierliches Wachstum.
Investitionen trotz abnehmender Attraktivität des Marktes
54 Prozent der befragten Unternehmen finden, dass die Attraktivität Chinas als Investitionsstandort abnimmt. Dennoch planen 54 Prozent, in den kommenden beiden Jahren weiter zu investieren – davon sagen allerdings 79 Prozent dass dies nötig sei, um in China wettbewerbsfähig zu bleiben.
Innovative chinesische Firmen auf dem Vormarsch
5 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen chinesische Unternehmen derzeit bereits als Innovationsführer in ihrer Branche, während 46 Prozent dies in den nächsten fünf Jahren erwarten. In der Automobilindustrie betrachten 11 Prozent der Unternehmen chinesische Konkurrenten schon jetzt als Innovationsführer, während 58 Prozent erwarten, dass dies in den nächsten fünf Jahren der Fall sein wird.
Regulatorik verzerrt den Wettbewerb
32 Prozent der befragten Unternehmen betrachten Rechtsunsicherheit als das größte regulatorische Hindernis. Darüber hinaus berichten 22 Prozent, dass sie im Vergleich zu ihren lokalen Konkurrenten ungleich behandelt werden. Bei denjenigen, die an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen, begegneten mehr als die Hälfte (53 Prozent) Hindernisse wie mangelnder Transparenz oder "Buy China"-Tendenzen.
Verstärktes Risikomanagement
44 Prozent der deutschen Unternehmen haben Maßnahmen ergriffen, um potenzielle Risiken im Zusammenhang mit ihrem Chinageschäft zu mindern. 83 Prozent begründen diesen Schritt mit geopolitischen Spannungen, 45 Prozent sehen die wirtschaftliche Entwicklung Chinas als wichtigen Faktor. Zu den Maßnahmen gehören der Aufbau von China-unabhängigen Lieferketten (45 Prozent), die Aufnahme zusätzlicher Geschäftsaktivitäten außerhalb Chinas (40 Prozent), aber auch die Lokalisierung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten innerhalb Chinas (34 Prozent).
Über die Studie
Zwischen dem 5. September und dem 6. Oktober 2023 haben insgesamt 566 Mitgliedsunternehmen der Deutschen Handelskammer in China (AHK Greater China) an der jährlichen Erhebung teilgenommen.
Sie können die kompletten Umfrageergebnisse der Studie „German Business in China: Business Confidence Survey 2023/2024“ kostenfrei auf der AHK-Webseite herunterladen.