Herausforderung Unternehmensnachfolge
Jürgen Bichelmeier ist Geschäftsführer der Komplementär-GmbH der Rack & Schuck GmbH & Co. KG. Sein in Mannheim beheimatetes Unternehmen führt der IHK-Nachfolgebotschafter in der zweiten Familiengeneration.
Im Interview erläutert Jürgen Bichelmeier, worauf es bei einer guten Planung der Unternehmensnachfolge ankommt.
Welchen Bezug haben Sie zum Thema Unternehmensnachfolge?
Mein eigenes Unternehmen, das seit fast 120 Jahren besteht, führe ich in der inzwischen zweiten Generation. Natürlich reichen zwei Generationen auch bei extrem langer Lebenserwartung nicht für 120 Jahre Firmengeschichte. Und das ist das Interessante bei uns: Es vereinen sich die familienfremde Übergabe (an meinen Vater, mit meinem Großvater im Hintergrund) als auch die familieninterne Nachfolge. Und auch ich bin irgendwann an der Reihe, das Unternehmen zu übergeben.
Wieso engagieren Sie sich als IHK-Nachfolgebotschafter?
Wie Sie sich denken können, liegt mir das Thema natürlich persönlich sehr am Herzen. Wir sind mit unserem Rack & Schuck in einer Branche tätig, in der es noch viele Familienunternehmen gibt, und glauben Sie mir, dieses Thema begegnet mir gerade in den vergangenen Jahren immer wieder im Gespräch mit Kollegen. Es ist ein extrem virulentes, aber auch sehr spannendes Thema. Außerdem finde ich es gut, dass die IHK Rhein-Neckar ein sehr gutes Angebot für ihre Mitglieder, Existenzgründer und Nachfolgeinteressierte aufgebaut hat und hier mit Rat und Tat unterstützt. Ich freue mich, dass ich als Nachfolgebotschafter einen Beitrag leisten kann, das Moderatorenprogramm Unternehmensnachfolge bekannter zu machen, so dass viele Firmen ihre Unternehmensgeschichte weiter schreiben können.
Welchen Rat können Sie anderen Unternehmen geben?
Trotz aller wirtschaftlicher und finanzieller Aspekte muss der Nachfolger oder die Nachfolgerin zwei wesentliche Voraussetzungen erfüllen: Das Wollen und das Können. Darauf muss der Übergeber oder die Übergeberin besonders achten – sonst macht das keinen Sinn. Und noch etwas ist ganz wichtig: Eine Nachfolgeregelung zu gestalten, kommt in der Regel nur einmal im Unternehmerleben vor. Daher mein Rat an alle Übergeber: Nehmen Sie externe Unterstützung in Anspruch.
IHK-Vizepräsident Jürgen Bichelmeier engagiert sich zum Thema Unternehmensnachfolge.
© IHK Rhein-Neckar
Unternehmensnachfolge steht an – wie unterstützt Sie die IHK?
Rund 1.000 Unternehmen stehen jedes Jahr im IHK-Bezirk Rhein-Neckar zur Nachfolge an. Nur ein Teil davon bleibt in der Familie. Der Unternehmenskauf ist daher eine gute Option, zusätzlich zu einer Neugründung, um den Weg in die Selbständigkeit zu wagen. Hierbei ergeben sich eine Vielzahl von Fragestellungen und Herausforderungen für den Übernehmer:
- Wo finde ich das passende Unternehmen?
- Wie bewerte ich den Unternehmenskaufpreis?
- Wie erstelle ich einen Businessplan?
- Wie komme ich an eine passende Finanzierung?
Stellt sich bei Ihnen demnächst die Frage nach der Unternehmensnachfolge? Suchen Sie ein Unternehmen, mit dem Sie sich selbständig machen können? Die IHK-Moderatoren unterstützen Sie im Nachfolgeprozess.