Design Thinking – Innovation neu gedacht!

Design Thinking ist eine kreative, nutzerzentrierte Methode, die besonders für Start-ups hilfreich ist, um innovative Lösungen zu entwickeln und Probleme auf neue Weise zu lösen.

Was ist Design Thinking?

Die Design Thinking Methode betont die Wichtigkeit, die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer einzunehmen und kontinuierlich mit ihnen zu interagieren, um deren Bedürfnisse und Herausforderungen präzise zu verstehen. Sie fördert kreatives Denken und iteratives Arbeiten, was besonders in der dynamischen und oft unsicheren Phase der Unternehmensgründung von großem Wert ist.
Design Thinking gliedert sich in sechs wesentliche Schritte, die im Folgenden genauer erläutert sind.

Understand: Das Problem verstehen

Im ersten Schritt geht es darum, das zu lösende Problem tiefgehend zu verstehen. Start-ups sollten sich intensiv mit den Bedürfnissen, Wünschen und Herausforderungen ihrer Zielgruppe auseinandersetzen. Welche Probleme haben die potenziellen Kunden? Welche Frustrationen existieren in Bezug auf bestehende Lösungen? Eine präzise Analyse und das Sammeln von Insights sind entscheidend, um eine fundierte Grundlage für die weiteren Schritte zu schaffen.
Für ein Start-up bedeutet dieser Schritt oft, direkt mit potenziellen Nutzern zu sprechen, ihre Gewohnheiten zu beobachten oder Umfragen durchzuführen.

Observe: Beobachten und Recherchieren

Im Beobachtungsprozess geht es darum, die aktuelle Situation und bestehende Lösungen genau zu analysieren. Wie interagieren Nutzer mit bestehenden Produkten oder Dienstleistungen? Was funktioniert gut und was nicht? Dies kann durch Nutzerbeobachtungen, Interviews, Marktanalysen oder die Auswertung bestehender Daten geschehen.
Start-ups können hier auch Schwächen und ungenutzte Potenziale erkennen, die sich später in der eigenen Lösung ansprechen lassen.

Define: Erkenntnisse zusammenführen

In diesem Schritt fassen Sie die gewonnenen Erkenntnisse aus der Analyse und der Beobachtung zusammen, um die zentralen Herausforderungen klar zu definieren. Daraus wird eine sogenannte “Zielpersona” entwickelt, die ein prototypisches Beispiel für Ihre Nutzergruppe darstellt. Sie hilft dabei, sich auf die Bedürfnisse und Wünsche einer bestimmten Zielgruppe zu fokussieren. Außerdem formulieren Sie eine präzise Aufgabenstellung oder eine zentrale Fragestellung, die Ihre Lösung beantworten soll.
Für ein Start-up bedeutet dieser Schritt, eine konkrete Problemstellung zu identifizieren, die Ihr Produkt oder Service lösen wird – und gleichzeitig, eine klare Richtung für die weitere Ideenfindung zu setzen.

Ideation: Ideen entwickeln

In der Phase der Ideenfindung geht es darum, eine Vielzahl an Lösungsansätzen zu entwickeln. Hier ist es wichtig, die Brainstorming-Techniken richtig anzuwenden: Jede Idee ist zunächst willkommen, auch wenn sie auf den ersten Blick unkonventionell erscheint. In dieser Phase sollten auch disruptive Ideen Platz finden, die das Potenzial haben, bestehende Marktstrukturen zu verändern – genau das, was Start-ups häufig anstreben.
Der Fokus liegt darauf, möglichst viele verschiedene Ansätze zu generieren, bevor man sich später für die erfolgversprechendsten entscheidet.

Prototype: Einfache Prototypen entwickeln

Im Prototyping geht es darum, eine erste, einfache Version der Lösung zu entwickeln – ein “Minimum Viable Product” (MVP). Für Start-ups bedeutet dies nicht, sofort ein perfektes Produkt zu bauen, sondern etwas, das schnell getestet werden kann, um die Grundidee zu validieren.
Der Prototyp kann so einfach wie ein Papiermodell, eine Skizze oder eine rudimentäre Softwareversion sein. Ziel ist es, das Konzept greifbar zu machen und den Feedbackprozess anzustoßen.

Testing: Testen und Feedback einholen

Im letzten Schritt testen Sie die Prototypen mit echten Nutzern und sammeln Feedback. Welche Reaktionen zeigen die potenziellen Nutzer? Was funktioniert gut, und was muss verbessert werden? In dieser Phase ist es wichtig, schnell zu handeln und zu iterieren. Ein Start-up kann hier auch die Erfahrungen aus den Tests nutzen, um das Produkt zu optimieren oder das Geschäftsmodell anzupassen. Durch die Iteration können Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor hohe Investitionen in die Entwicklung fließen.

Hinweise

Design Thinking ist kein linearer Prozess, sondern ein iterativer. Das bedeutet, dass die Schritte oft mehrmals durchlaufen werden, um zu immer besseren Ergebnissen zu gelangen. Falls der Prototyp im Testing-Prozess nicht die gewünschten Ergebnisse liefert, können Sie zu einem früheren Schritt zurückkehren – etwa zur Ideenfindung oder der Definition des Problems – und Anpassungen vornehmen. Für Start-ups ist diese Flexibilität ein entscheidender Vorteil, da sie es ermöglicht, schnell auf Veränderungen im Markt oder im Kundenfeedback zu reagieren.
Design Thinking hilft Start-ups nicht nur, Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen, sondern fördert auch eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und des kreativen Denkens. Durch den engen Kontakt zu den Nutzern und die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Ideen und Lösungen können Start-ups eine nachhaltige und marktgerechte Lösung anbieten.