IT-Berufe: Antrag auf Genehmigung, Betriebliche Projektarbeit, Präsentation und Fachgespräch

Hier finden Sie Informationen zur Umsetzung und Durchführung der Abschlussprüfung Teil 2 in den IT-Berufen.

Ansprechpartner/Allgemeines

Ausbildungsberuf
Ansprechpartnerin
Fachinformatiker/-in (alle Fachrichtungen)
Britta Landmann
Fachpraktiker/-in für IT-System-Elektronik
Britta Landmann
IT-System-Elektroniker/-in
Britta Landmann
Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement
Nina-Maria Dorigo
Kaufmann/-frau für IT-System-Management
Nina-Maria Dorigo
Anstelle der konventionellen Zwischen- und Abschlussprüfung findet eine gestreckte Abschlussprüfung statt (Teil 1 und Teil 2 der Prüfung). Nach den aktuellen Verordnungen ist für die Abschlussprüfung Teil 2 die Durchführung und Dokumentation einer betrieblichen Projektarbeit sowie eine Präsentation mit Führen eines Fachgesprächs erforderlich. Die Projektarbeit muss vorab beantragt und durch den Prüfungsausschuss genehmigt werden.

Videoaufzeichnung

In diesen Videos werden die unten aufgeführten Abschnitte visuell erklärt:

Allgemeine Informationen

  • Übersicht der IT-Berufe
  • Wie ist die Prüfung aufgebaut?
  • Abgabetermine des Antrags bzw. der Dokumentation
  • Prüfungstermine - Grober Zeitplan (schriftliche und praktische Prüfung)
  • Gewichtung der Fächer

Abgabe des Antrags

  • Abgabe des Antrags für die Betriebliche Projektarbeit
  • Abgabetermine
  • Erster Login in die elektronische Prüfungsabwicklung

Abgabe der Dokumentation

  • Genehmigungsverfahren des Antrags
  • Projektdokumentation
  • Bewertungsmatrix
  • Dokumentation Online-Abgabe
  • Präsentation mit Führen eines Fachgesprächs
  • Notenschlüssel

Zeitlicher Rahmen der Projektarbeit

Der zeitliche Rahmen für die Projektarbeit inkl. des Erstellens der Dokumentation ist für Auszubildende, die ab dem 1. August 2020 (Neuordnung 2020) ihre Ausbildung begonnen haben, wie folgt festgelegt:
Beruf
Zeitlicher Rahmen
Fachinformatiker/-in, FR Anwendungsentwicklung
80 Stunden
Fachinformatiker/-in, FR Systemintegration
40 Stunden
Fachinformatiker/-in Fachrichtung: Daten- und Prozessanalyse
40 Stunden
Fachinformatiker/-in Fachrichtung: Digitale Vernetzung
40 Stunden
IT-Systemelektroniker/-in
40 Stunden
Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement
40 Stunden
Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement
40 Stunden

Antrag auf Genehmigung der betrieblichen Projektarbeit

Nach den aktuellen Verordnungen über die Berufsausbildung der IT-Berufe ist für die Abschlussprüfung die Durchführung und Dokumentation einer betrieblichen Projektarbeit erforderlich. Die Bedingungen der betrieblichen Projektarbeit sind bei allen IT-Berufen weitestgehend identisch.
Die Projektarbeit wird über ein Web-Frontend hochgeladen. Hierfür erhalten die Prüfungsteilnehmer ca. zwei bis drei Wochen vor Abgabetermin die Zugangsdaten an die Privatadresse zugesandt.
Die Projektarbeit muss vor der Durchführung beantragt und durch den Prüfungsausschuss genehmigt werden. Der Antrag muss bis zum 10. März des Jahres für die Sommerprüfung bzw. zum 25. September des Jahres für die Winterprüfung übermittelt werden. Nach Ablauf der Abgabefrist ist eine Übermittlung des Antrags in der Online-Anwendung nicht mehr möglich.

Wird der Antrag bzw. die Dokumentation ohne wichtigen Grund nicht rechtzeitig eingereicht, wird die Projektarbeit mit 0 Punkten bewertet.

Bestandteile des Projektantrages

  • Die Kontaktdaten des Prüflings, des Projektbetreuers und der Ausbildungsbetrieb sind bei der ersten Anmeldung an der Online-Anwendung anzugeben.
  • Thema der Projektarbeit
  • Geplanter Bearbeitungszeitraum (gesamter Bearbeitungszeitraum; Beispielsweise: 11. April – 20. Mai)
  • Ausgangssituation (Erläuterung des Ist-Zustandes und des Projektumfeldes)
  • Soll ein Projekt geplant und kalkuliert werden, müssen zuerst gewisse Eckpunkte gegeben sein. Z. B. Klärung des konkreten Kundenwunschs, Ressourcenplanung, Kosten- und Zeitkalkulation (Liefertermine), Angebot, Auftragsdurchführung
  • Einplanung der Kundendokumentation (ist anzufertigen für externe und interne Projekte)
  • Die Art des Projektes (int./ext. Teilprojekt) muss aus der Projektbeschreibung hervorgehen.
  • Projektziel (Erläuterung des Soll-Zustandes)
  • Zeitplanung (detaillierter Zeitplan mit Aufgliederung der einzelnen Stunden für das Projekt mit Untergliederung der einzelnen Projektphasen Beispielsweise: Analyse, Evaluierung, Realisierung, Test, Abnahme). Die einzelnen Zeitblöcke sollen einen Umfang von max. 5 Stunden nicht überschreiten.
  • Technische und organisatorische Umfeldbedingungen sind zu definieren.

Wichtige Hinweise

  • Der Antrag auf Genehmigung muss online über die Anwendung Projektanträge Online an die IHK Rhein-Neckar übermittelt werden. Die Zugangsdaten werden dem/-r Prüfungsbewerber/-in von der IHK schriftlich per Post mitgeteilt.
    Weitere Informationen zu der Anwendung: Online-Portal für die Abschlussprüfung
  • Mit der Durchführung des Betrieblichen Auftrages darf erst begonnen werden, wenn der Antrag genehmigt bzw. mit Auflagen genehmigt wurde.
  • Wird ein Projektantrag abgelehnt, erhält der Antragsteller per Email eine schriftliche Begründung, mit der gleichzeitigen Aufforderung einen neuen/überarbeiteten Antrag bis zu einem von der IHK festgesetzten Termin einzureichen.
  • Zu spät eingereichte Unterlagen können zum Nichtbestehen der Prüfung führen.
  • Abkürzungen müssen erklärt/erläutert werden. Betriebsspezifische Abkürzungen oder Kürzel sind zu vermeiden.

Die betriebliche Projektarbeit

Durch die Projektarbeit und deren Dokumentation soll der Prüfling belegen, dass er Arbeitsabläufe und Teilaufgaben zielorientiert unter Beachtung wirtschaftlicher, technischer, organisatorischer und zeitlicher Vorgaben selbstständig planen und umsetzen sowie Dokumentationen anfertigen, zusammenstellen und modifizieren kann.
Die Ausführung der Projektarbeit wird mit praxisbezogenen Unterlagen dokumentiert. Der Prüfungsausschuss bewertet also die Projektarbeit anhand der Dokumentation. Dabei wird nicht das Ergebnis, z. B. ein lauffähiges Programm, herangezogen, sondern im Vordergrund steht die Fähigkeit, einen komplexen Ablauf zu steuern und dies mit nachvollziehbaren Analysten und Entscheidungen zu belegen.
Das Projekt muss fachlich passend zum Ausbildungsberuf sein. Der vorgegebene zeitliche Rahmen ist einzuhalten.
Bitte beachten Sie auch die berufsspezifischen Besonderheiten im Abschnitt “Inhalte der Projektdokumentation”.
Die Projektarbeit muss real durchgeführt werden. Fiktive Projekte sind für die Abschlussprüfung nicht erlaubt. Vor der Durchführung der betrieblichen Projektarbeit muss die Aufgabenstellung einschließlich der Zeitplanung der Projektphasen (Projektantrag) beim Prüfungsausschuss zur Genehmigung vorgelegt werden. Mit dem Projekt darf erst nach Genehmigung durch den Prüfungsausschuss begonnen werden!

Inhalte der Projektdokumentation

  • Deckblatt ((Name des Prüflings, Ausbildungsberuf, Ausbildungs-/Praktikumsbetrieb, Thema der Projektarbeit))
  • Inhaltsverzeichnis (mit anklickbarer Seitennummerierung)
  • Thema der Projektarbeit (Projektziel) / Art des Projektes
  • Betriebliche Umfeldbeschreibung des Auftragnehmers, -gebers
  • Ausganssituation (Auftragsbeschreibung)
  • Analyse vom Ist-Zustand
  • Erstellung vom Soll-Konzept inkl. begründeter Entscheidungen bei der Auswahl der Hard-, Software und bei der Vorgehensweise der Durchführungsschritte
  • Personal-, Sachmittel-, Termin- und Kostenplanung (Ressourcenplanung)
  • Ablaufplanung
  • Darstellung der Prozessketten und/- oder Prozess-Schnittstellen
  • Umfassende Beschreibung und Begründung der Vorgehensweise, der Entscheidungen, von eventuellen Abweichungen, von Anpassungen und der erzielten Ergebnisse.
  • Auftragsergebnis (Soll - Ist Vergleich)
  • Übergabe und Abnahme der betrieblichen Projektarbeit
  • Kundendokumentation als Anlage muss vorhanden sein (Empfehlung: 1 bis 10 Seiten).
    Eine Kundendokumentation muss auch bei firmeninternen Projekten angefertigt werden.
  • Notwendige ergänzende Unterlagen, z. B. Protokolle, Gesprächsnotizen, Ablaufpläne, Quellenangaben etc., sind in einem separaten Anhang beizufügen.

Berufsspezifische Besonderheiten

  • Fachinformatiker, Fachrichtung Anwendungsentwicklung: Der Quellcode muss als Anhang zur Dokumentation beigefügt werden.
  • Kaufmännischen IT-Berufe: Der Kostenaspekt muss stärker berücksichtigt werden als bei den gewerblich-technischen Berufen.

Wichtige Hinweise

  • Die Projektdokumentation sollte 12 bis 15 DIN A4-Seiten in üblicher Schriftgröße (z. B. Arial 10 bis 12) beinhalten.
  • Zeilenabstand: 1,0 bis maximal 1,5 Zeilen
  • Deckblatt mit Projekttitel und Name des Verfassers sowie Projektbetreuers, Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Glossar, Quellenverzeichnis, Kundendokumentation und Anlagen zählen nicht zu den 15 Seiten der Projektdokumentation.
  • Fremde Quellen einschließlich Recherchen aus dem Internet sind deutlich zu kennzeichnen.
  • Alle relevanten Inhalte der betrieblichen Projektarbeit müssen als Inhalt der Projektdokumentation vorhanden sein.
  • Vertrauliche oder datenschutzrelevante Daten sind als solche zu kennzeichnen. Sofern es aus datenschutzrechtlichen Gründen erforderlich ist, können Teile der Informationen durch Schwärzen etc. unkenntlich gemacht werden.
  • Die Dokumentation muss online über die Anwendung Projektanträge Online an die IHK Rhein-Neckar als eine PDF-Datei (max. 8 MB) übermittelt werden. Für die Übermittlung sind die vor der Antragsstellung erhaltenen Zugangsdaten zu benutzen.
    Weitere Informationen zu der Anwendung: Online-Portal für die Abschlussprüfung
  • Werden Auflagen, die der Prüfungsausschuss zum genehmigten Antrag gemacht hat, bei der betrieblichen Projektarbeit nicht erfüllt, führt dies bei der Bewertung generell zu Punktabzug.
  • Zu spät eingereichte Unterlagen können zum Nichtbestehen von der Prüfung führen.

Präsentation und Fachgespräch

Durch die Präsentation soll der Prüfling zeigen, dass er folgendes kann:
  • fachbezogene Probleme und Lösungskonzepte zielgruppengerecht darstellen
  • den für die Projektarbeit relevanten fachlichen Hintergrund aufzeigen
  • die Vorgehensweise im Projekt begründen
Als zeitlicher Rahmen sind für die Präsentation mit Führen eines Fachgespräches insgesamt höchstens 30 Minuten vorgesehen.
Die Präsentationszeit ist auf maximal 15 Minuten begrenzt. Es ist anzuraten vor einem vertrauten Personenkreis die Präsentation vor der Prüfung zu üben.
Die Präsentation soll zielgruppengerecht mit dem entsprechendem Medieneinsatz visualisiert und durch Körpersprache dargestellt werden.
Die Präsentation soll mit Hilfsmittel, die vom Prüfling selbst mitzubringen sind, durchgeführt werden. Dies können unter anderem sein:
  • Beamer, PC mit Office Komponenten und/oder
  • Tageslichtprojektor und/oder
  • Flip-Chart