18. Januar 2023

IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz und Statistisches Landesamt stellen ersten „Regionalmonitor Rheinland-Pfalz“ vor

In Rheinland-Pfalz gibt es 129 Verbandsgemeinden, 29 verbandsfreie Gemeinden und zwölf kreisfreie Städte. Wie sind diese aktuell und für die Zukunft aufgestellt? Welche Stärken und Schwächen haben sie? Welche Chancen und Herausforderungen gibt es? In welchen Verwaltungseinheiten ist die Situation ähnlich? Antworten auf diese Fragen bietet der Regionalmonitor Rheinland-Pfalz, den die Arbeitsgemeinschaft der vier rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern und das Statistische Landesamt nun erstmals herausgeben. Das Besondere: Der Monitor liefert für ganz Rheinland-Pfalz eine tiefe Betrachtung von standortrelevanten Kennzahlen zu Themen wie Bildung, Betreuung und Breitbandanbindung – und das für alle 170 Kommunen, komplett auf Basis von Daten des Statistischen Landesamtes.
„Mit dem IHK-Regionalmonitor geben wir einen datenbasierten Impuls zur Standortentwicklung. Daraus lassen sich passgenau Maßnahmen und Entscheidungen zur Weiterentwicklung der jeweiligen Kommune ableiten“, erklärt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.
Der IHK-Regionalmonitor betrachtet im Einzelnen 58 Indikatoren aus den fünf Themenbereichen Wirtschafts- und Infrastruktur, Innovation, Bildungslandschaft, Arbeit sowie Demografie.
„Zu den Indikatoren zählen beispielsweise die Breitbandversorgung im Gewerbebereich, der Gründungssaldo als Hinweis auf das Innovationspotenzial einzelner Regionen, oder die Ganztagsbetreuungsquote von Kindern im Vorschulalter, die als Hinweisgeber für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie genutzt werden kann“, so Marcel Hürter, Präsident des Statistischen Landesamtes. Die Veröffentlichung enthält zu jedem Indikator eine Kartendarstellung mit ergänzenden Informationen.

Vergleichbarkeit von Kommunen wird ermöglicht

Neben der Darstellung einzelner Indikatoren umfasst der IHK-Regionalmonitor zu jedem Themenfeld auch eine Clusteranalyse. Damit lässt sich ermitteln, welche Kommunen sich ähnlich sind und so vor gemeinsamen Chancen und Herausforderungen stehen.
Das Themenfeld Innovation verdeutlicht beispielsweise, dass sich die 170 rheinland-pfälzischen Verwaltungseinheiten zu sechs Gebietsclustern zusammenfassen lassen. Zehn Verwaltungseinheiten gehören zum Cluster „Gründerstandorte im universitären Umfeld“. Dort sind die wissensintensiven Dienstleistungen der Innovationsmotor. 15 Verwaltungseinheiten gelten als „Innovative Industrieregionen“. Die günstigen Innovationsbedingungen in diesem Cluster, das auch viele ländliche Gebiete umfasst, liegen im technisch-industriellen Bereich begründet.
Eine noch höhere Aggregation bietet die themenfeldübergreifende Clusteranalyse, in die Indikatoren aus allen fünf Themenfeldern – Wirtschafts- und Infrastruktur, Innovation, Bildungslandschaft, Arbeit sowie Demografie – eingehen. Hier ergeben sich ebenfalls sechs Cluster, darunter zum Beispiel das Cluster „Werkbank Rheinland-Pfalz“. Dieses ist der häufigste Raumtyp, ihm gehören 85 von 170 untersuchten Verwaltungseinheiten an.
„Der Werkbank Rheinland-Pfalz gehören überwiegend Verbandsgemeinden in ländlichen und verdichteten Gebieten an. Hier arbeiten besonders viele Fachkräfte und das Produzierende Gewerbe, sprich die Industrie, ist prägend. Dementsprechend großes Augenmerk muss auf die korrespondierenden Standortfaktoren gelegt werden, beispielweise berufliche Bildung, ein ausreichendes Flächenangebot und leistungsfähige Breitbandversorgung“, so Rössel.
„Wir sind sicher, mit dem IHK-Regionalmonitor eine umfassende und fundierte Daten- und Informationsquelle zu den wirtschaftlichen Standortbedingungen in Rheinland-Pfalz bereitstellen zu können. So werden Entwicklungs- und Planungsprozesse auf regionaler Ebene deutlich erleichtert“, ist Rössel überzeugt. „Gerade auch angesichts der gegenwärtigen Krisen besteht ein wachsender Bedarf an verlässlichen Daten und Informationen. Der IHK-Regionalmonitor ist eine valide Grundlage zur Positionsbestimmung und Zukunftsgestaltung“.
Der Regionalmonitor Rheinland-Pfalz steht zum Download zur Verfügung. Neben dem Hauptteil mit den Indikatordarstellungen und Clusteranalysen gibt es einen umfangreichen Anhang, der methodische Erläuterungen und Datentabellen enthält.