Einschätzung des DIHK

Der Arbeitsmarkt im Juni

Die wirtschaftliche Schwäche beeinträchtigt weiterhin die Entwicklung am Arbeitsmarkt, so die aktuelle Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) . Die Arbeitslosigkeit ist saisonbereinigt gestiegen, der Beschäftigungszuwachs ist merklich kleiner als vor einem Jahr und die Arbeitskräftenachfrage nimmt ab.
Die Zahl der bundesweit offenen Stellen lag laut IAB-Stellenerhebung im ersten Quartal 2024 bei 1,57 Mio. und damit infolge der Abkühlung am Arbeitsmarkt um ca. 160.000 unter dem Vorquartal. Im Vorjahresvergleich zeigt sich eine Abnahme um 180.000. Der Rückgang der Personalnachfrage betrifft den Großteil der Wirtschaftszweige. An der Spitze stehen u.a. Verkehr und Lagerei (-38.000), Unternehmensnahe Dienstleistungen (-36.000) sowie das Verarbeitende Gewerbe (-34.000). Zuwächse verzeichnen gegen den Trend der Handel (+31.000), die öffentliche Verwaltung (+13.000) und der Bereich Information und Kommunikation (+10.000).
Die sinkende Zahl offener Stellen und die gleichzeitig steigende Arbeitslosigkeit machen sich in der Arbeitslosen-Stellen-Relation bemerkbar: diese lag im ersten Quartal des Jahres bei 1,8 – d.h., dass auf 100 offene Stellen 180 Arbeitslose kamen, vor einem Jahr waren es rund 30 Arbeitslose weniger. In Ostdeutschland lag diese Relation mit 2,3 höher als in Westdeutschland mit 1,7.
Der Anteil der offenen Stellen, für die kein Berufsabschluss nötig ist und für deren Besetzung Ungelernte in Betracht kommen, hat zuletzt mit 24,1 Prozent einen Höchststand er-reicht (Vorjahr: 22,7 Prozent). Nicht nur Fachkräfte-, auch Arbeitskräfteengpässe stellen die Betriebe vor Herausforderungen und bieten gleichzeitig Geringqualifizierten Beschäftigungspotenziale. Der Anteil offener Stellen, für die ein gewerblicher, kaufmännischer oder sonstiger Ausbildungsabschluss nötig ist, lag bei 55,2 Prozent (Vorjahr: 57,8 Prozent) und der Stellenanteil, der einen Fachhochschul-/ oder Hochschulabschluss erfordert bei 20,7 Prozent (Vorjahr: 19,5 Prozent).
 Ansprechpartner: Dr. Stefan Hardege, DIHK Berlin