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Praktische Tipps für Geschäftsreisende in Mexiko

Einreisebestimmungen

Deutsche Staatsangehörige können als Touristen oder Geschäftsreisende bis zu 180 Tage ohne Visum nach Mexiko einreisen. Es besteht jedoch kein automatischer Anspruch auf die vollen 180 Tage. Erforderlich ist nur ein deutscher Reisepass, der bei Reiseantritt noch mindestens sechs Monate gültig ist und die ausgefüllte Touristenkarte, erhältlich bei Reiseveranstaltern, beim Grenzübergang oder bei der mexikanischen Botschaft. Reisende, die per Flugzeug einreisen, sind nicht mehr zum ausfüllen der Touristenkarte verpflichtet. Die Touristenkarte wird bei der Einreise an der Passkontrolle abgegeben, gestempelt und der Gültigkeitszeitraum eingetragen. Bei der Ausreise muss das dem Reisenden vorliegende Exemplar der Touristenkarte wieder vorgelegt werden.
Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt für Mexiko-City: MEZ –7 Std. Das Auswärtige Amt informiert hier über Reise- und Sicherheitshinweise.

Gebräuche im Geschäftsverkehr

Geschäfte werden in Mexiko von einer nicht zu unterschätzenden persönlichen Komponente bestimmt. Gute persönliche Beziehungen und Vertrauen entscheiden häufig über das Zustandekommen von Geschäftsbeziehungen, ein langfristiges Verhältnis sollte in jedem Fall angestrebt werden. Direkte Kritik, wie sie in Deutschland durchaus üblich ist, sollte vermieden werden. Die so genannte "mañana-Mentalität" ist vorhanden, allerdings in der Geschäftspraxis weniger ausgeprägt als früher.
Aufgrund der sehr geringen Englischkenntnisse der Bevölkerung sind Spanischkenntnisse von Vorteil. In der mexikanischen Geschäftswelt sind sie quasi ein Muss, da viele – vor allem ältere – Geschäftsleute kaum oder nicht gut Englisch sprechen.
Der Umgang der Mexikaner untereinander ist von überaus freundlichem Ton geprägt. Freundlichkeit ist Sitte und wird folglich auch von jedem ausländischen Besucher erwartet - in allen Lebenslagen.
Die Umgangsformen sind eher locker und zwanglos. Dennoch ist es ratsam, als Ausländer vorerst ein gewisses Maß an Förmlichkeit (in Form der Anrede "usted") beizubehalten, bis die mexikanische Seite zum freundschaftlichen "tú" übergeht.
"La comida" als Kommunikationsplattform - Der Mexikaner verbindet mit dem Essen ein Stück Lebensart. Es ist für ihn hervorragende Möglichkeit, zu kommunizieren und persönliche Kontakte zu pflegen. Hierfür bietet sich besonders "la comida", das Mittagessen, an, da das Abendessen, "la cena", meist der Familie vorbehalten ist. Außerdem treffen sich mexikanische Geschäftsleute gerne zu einem sogenannten "Arbeitsfrühstück".
Das Mittagessen wird im Gegensatz zu deutschen Essensgewohnheiten erst relativ spät eingenommen - es beginnt frühestens um 14 Uhr und kann sich bis in die späten Nachmittagsstunden erstrecken. Geschäftsleute sollten ein gemeinsames Mittagessen daher immer zum Anlass nehmen, eine persönliche Beziehung zu ihrem mexikanischen Geschäftsfreund oder potenziellen Partner aufzubauen. Als Einstiegs-Gesprächsthemen eignen sich Familie, Kinder und Eltern. Nehmen Sie sich Zeit!
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel Geschäftskultur Mexiko.

Arbeits- und Öffnungszeiten

Einheitliche oder gesetzlich vorgeschriebene Öffnungszeiten kennt man in Mexiko nicht.
Geschäfte sind in der Regel von Montag bis Samstag von 8/10 bis 20/21Uhr geöffnet, Märkte zwischen 10 und 17 Uhr. Kleinere Läden haben oft während der Siesta (13 bis 16 Uhr) geschlossen. Große Kaufhäuser und Supermärkte haben zusätzlich sonntags geöffnet.

Die Bürozeiten sind unterschiedlich; im Allgemeinen von 8 bis 14 Uhr und, nach einer längeren Mittagspause, von 16 bis 21 Uhr. In vielen Firmen sind die Büros durchgängig besetzt.

Banken haben in der Regel von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet, einige Banken auch samstags von 9 bis 14 Uhr. Vorsicht ist bei den häufiger anzutreffenden und länger geöffneten Wechselstuben geboten. Die angebotenen Wechselkurse sind hier nicht immer günstiger!

Ministerien und andere staatliche Institutionen sind von 9 bis mindestens 15 Uhr und teilweise 20 Uhr geöffnet.

Behörden haben von Montag bis Freitag in der Regel von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Taxi, Metro und Mietwagen

Taxis in Mexiko-Stadt sind rosa und können jederzeit auf der Straße angehalten werden. Man sollte vor Fahrtantritt immer darauf achten, dass das Taxameter eingeschaltet ist und der Fahrer eine Lizenz hat. Sie ist vorne am Beifahrersitz mit Registriernummer und Foto in einem der hinteren Fenster angebracht. Die Fahrer haben häufig eine schlechte Ortskenntnis, finden in der Regel jedoch größere und bekanntere Hotels.
Daneben gibt es noch Taxis mit festem Standort, die "Sitio". Sie können telefonisch angefordert werden. Der Preis wird vorher ausgehandelt und ist oft um 50 bis 100 Prozent teurer als die herkömmlichen Taxis. Die Fahrer haben eine bessere Ortskenntnis und das Taxi ist in der Regel sicherer.
Darüber hinaus erfreuen sich Fahrdienst-Apps wie Uber, deren Preise teilweise je nach Nachfrage variieren und in etwa zwischen den Preisen normaler Taxis und denjenigen der „taxis de sitio“ liegen, zunehmender Beliebtheit.
Einen Limousinen-Service mit der Aufschrift "turismo" findet man meist vor den internationalen Hotels. Die Limousinen sind wesentlich bequemer, kosten aber auch einen entsprechend überhöhten Preis.
Mexiko-Stadt verfügt über ein gut ausgebautes und recht preiswertes U-Bahn-System. Die Nutzung der Metro erfordert allerdings ein wenig Ortskenntnis und in den Stoßzeiten keine Angst vor Gedränge und Menschenansammlungen. Aus diesem Grund kommt es auch häufig zu Diebstählen. Geld und Wertsachen sollten daher gut versteckt und nicht sichtbar am Körper getragen werden.
Die großen internationalen Mietwagen-Anbieter befinden sich vor Ort, eine Vorbestellung in Europa ist jedoch empfehlenswert. Benötigt werden eine international gültige Kreditkarte und der internationale Führerschein. Das Mindestalter bei Buchung in Mexiko beträgt 25 Jahre. Einwegmieten sind wegen hoher Rückführungsgebühren ungünstig.
Als Alternative bietet sich das umfangreiche und kostengünstige Überlandbusnetz an. Busfahrten in den Bussen der ersten Klasse entsprechen guten europäischen Standards. Busse zweiter und dritter Klasse sollten aus Sicherheitsgründen gemieden werden.

Trinkgelder

Die meisten Rechnungen enthalten kein Trinkgeld. Üblich sind 10 bis 15 Prozent des Rechnungsbetrages. Kofferträger und Dienstmädchen erwarten etwa 10 bis 20 Pesos.

Bekleidung

In den Sommermonaten ist in Mexiko-Stadt (2.250 m üNN) leichte Sommerbekleidung angebracht - keine Tropenkleidung! Wegen der kühleren Nächte sollte aber ein wärmerer Pullover im Reisegepäck nicht fehlen. Auf die Mitnahme eines Regenschirmes sollte stets geachtet werden, da es in der Regenzeit zwischen Mai/Juni und September/Oktober zu wolkenbruchartigen Regenfällen kommen kann.
In den Wintermonaten ist eine wärmere Garderobe ratsam. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind sehr ausgeprägt und betragen nicht selten 20 Grad Celsius.
Im geschäftlichen Umgang kleidet man sich überwiegend konservativ, bei offiziellen Anlässen oder abendlichen Einladungen werden bei Männern ein dunkler Anzug / Jackett und Krawatte erwartet, bei Frauen ein Kleid oder Hosenanzug.

Gesundheit und Sicherheit

Die Höhenlage und Luftverschmutzung gerade in Mexiko-Stadt sowie der Klimawechsel können Kreislaufbeschwerden (Schwindel, Atemnot usw.) hervorrufen. Magen- und Darmbeschwerden und parasitäre Erkrankungen können ebenfalls auftreten. Für Ausflüge in den tropischen Regenwald ist eine Typhus-, Hepatitis- und Malariaprophylaxe ratsam. Vermieden werden sollte der Genuss von Eiswürfeln, Salat und ungeschältem Obst (Ausnahme: in sehr guten Restaurants/Hotels). Es gilt also die Devise: Peel it, cook it or forget it! Leitungswasser nur zum Zähneputzen benutzen, nicht trinken! Detaillierte Informationen zu Gesundheitsgefahren und empfohlenen Impfungen finden Sie unter www.bereit-zu-reisen.de.
In Mexiko ist die Sicherheitslage im Allgemeinen nicht so gut wie in Deutschland. Daher sollte man sich an gewisse Verhaltensregeln halten und nicht nötige Aufenthalte in bestimmten Regionen des Landes und in bestimmten Teilen der Großstädte meiden. Im Zweifelsfall sollte man einheimische Vertrauenspersonen um Rat fragen, wo und wie man sich unbedenklich bewegen kann. Wir empfehlen, sich über die aktuelle Sicherheitslage und Verhaltensempfehlungen auf den ständig aktualisierten Internet-Seiten des Auswärtigen Amtes zu informieren.