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Compliance

Eine Herausforderung im Chinageschäft ist aufgrund der weit verbreiteten Bestechung und Korruption das Thema Compliance.
Bei Missachtung von Regeln wie Korruption drohen nicht nur in Deutschland, sondern auch in China harte Strafen, sowohl für die Firma als auch die betroffenen Mitarbeiter. Deshalb ist es unabdingbar, geeignete Vorkehrungen zu treffen, um Bestechung und Schmiergeldaffären bei den eigenen Geschäften zu verhindern.
Im Allgemeinen spricht man dabei von Compliance, was die Sicherstellung und Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien sowie freiwilligen Kodizes im Unternehmen beschreibt. Somit dient Compliance dazu, rechtstreues Verhalten der Mitarbeiter und der Geschäftsleitung zu gewährleisten und dient dadurch auch der Risikovorbeugung und Schadensabwehr im Unternehmen.
Gerade in China sind Betrug und Korruption wichtige geschäftliche Risiken für ausländische Unternehmen. Ausländische Unternehmen, die nicht entsprechend der chinesischen Vorschriften gegen Betrug, Korruption und Schmiergeld etc. vorgehen, drohen Strafen in Form von Strafzahlung, Entzug der Geschäftslizenz, Blacklistings, zeitlich beschränkte Vertriebsverbote, Reputationsverlust, bis hin zur Freiheitsstrafe.
In jüngster Zeit lässt sich erkennen, dass die chinesische Regierung der Schaffung und Durchsetzung von Compliance-Strukturen in Unternehmen mehr Beachtung schenkt. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Gesetze diesbezüglich verabschiedet (Xi Jinpings Anti-Korruptions-Kampagne macht auch vor sehr hochrangigen Parteimitgliedern nicht Halt). Mittlerweile verfügt das chinesische Gesellschaftsrecht ebenfalls über eine präzise Auflistung an verbotenen Handlungen seitens Bevollmächtigter in Unternehmen. Haftbar gemacht werden kann quasi jeder, sowohl Geschäftsführer als auch leitende Expats und Manager.
Aufgrund dessen ist es unglaublich wichtig, ein Kontrollsystem unter Beachtung der chinesischen Vorschriften und Gesetze zu installieren. So beugt man möglichen Vergehen in einem immer noch korrupten Markt wie China vor. Dabei ist unter anderem folgendes Vorgehen zu empfehlen:
  • Risikoanalyse (wo lauern die Risiken?)
  • Festlegung von Regelwerken und eines Compliance-Systems
  • Compliance-System regelmäßigen Kontrollen unterziehen und ggf. anpassen
  • Einseitige Abhängigkeiten vermeiden
  • Strikte Vorgaben für lückenlose Dokumentationen
  • Zentrale Anlaufstelle einrichten, ggf. interne Meldestelle oder eine unabhängige Externe
  • Verstöße angemessen sanktionieren
Das Kontrollsystem sollte Zulieferer, Partnerunternehmen oder ggfs. Joint-Venture Partner einschließen. Anfällige Bereiche sind in China vor allem Auftragsvergabe, Genehmigungen bei Behörden und der Zoll. Allerdings ist Bestechung nicht nur bei staatlichen Institutionen ein gängiges Problem, auch in der Wirtschaft gehört dies meist zur Tagesordnung. Schwierigkeiten bereitet zum Teil gerade in China die Abgrenzung, da kleine Geschenke im Wirtschaftsleben Chinas zum guten Ton gehören. Daher sollten unbedingt feste Regeln und Kodizes vereinbar werden, damit Mitarbeiter diese bei ihren Ausübungen in China als Handlungsanweisungen nutzen können. Dabei ist immer zu beachten, dass diese auch mit chinesischen Gesetzen korrelieren, um mögliche Strafverfahren auszuschließen.
Eine gute Hilfe zur Einschätzung von Risiken, sowie für Präventions- und Abhilfemaßnahmen, bietet der entsprechende Artikel der GTAI.