Innovation, Umwelt und Existenzgründung
Schülerfirmen
Schülerfirmen sind keine echten Unternehmen, die tatsächlich den Gesetzen des Marktes ausgeliefert sind. Es handelt sich vielmehr um spannende Schulprojekte. Die heutige Arbeitswelt verlangt ein fundiertes Wissen, eine hohe Qualifikation sowie fachliche, persönliche und soziale Kompetenzen. In Schülerfirmen haben Jugendliche die Chance, ihre ökonomische Grundbildung zu vertiefen und in der Praxis anzuwenden. Bevor mit der Gründung einer Firma begonnen wird, sollten den beteiligten Schülerinnen und Schülern die Zusammenhänge in der Wirtschaft und in Unternehmen so ausführlich geschildert werden, dass sie jeder nachvollziehen kann. Darüber hinaus ist es ratsam, ihnen genaue Kenntnisse über die Arbeitsweise in einem Betrieb zu vermitteln. Außerdem ist es wichtig, die besondere Bedeutung des Geldes sowie die Rolle der Banken und der Kreditinstitute zu verstehen.
Die Gründung einer Schülerfirma läuft ganz ähnlich wie bei einem Wirtschaftsunternehmen ab. Zunächst muss eine Geschäftsidee gefunden werden. Die Schüler sollten deshalb eine gründliche Marktforschung durchführen, was für ein Produkt oder welche Dienstleistung ankommen könnte. Auch muss dabei gewährleistet sein, dass sich die gefundene Idee realisieren lässt. Einen passenden Namen für das Unternehmen auszusuchen ist fast so wichtig wie die Idee selbst. Der Name sollte auf jeden Fall einen Bezug zur Geschäftsidee haben. Wird eine Schülerfirma ohne eigenen Rechtsstatus unter dem Dach der Schule gegründet, agiert sie als Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Wenn die Schule durch die Aktivitäten der Schülerfirma über die Geringwertigkeitsschwelle des Jahresumsatzes von 30 677 Euro gelangt, würde eine Schülerfirma einen Betrieb gewerblicher Art in einer Körperschaft des öffentlichen Rechts darstellen. Dann gilt sie als Wirtschaftsunternehmen und muss Steuern entrichten. Ansonsten bestehen jedoch keine gesonderten aufsichts-, haftungs- und versicherungsrechtlichen Anforderungen. Wichtig ist, dass auf jeden Fall ein wesentlicher Bezug zur Ausbildung der Schule gegeben sein muss. Lehrer sollten im Normalfall die Rolle eines Beraters einnehmen. Wichtig ist, dass die Schüler selbst entscheiden und lernen Verantwortung zu tragen. Der Lehrer ist dazu da, um Konflikt zu lösen und gegebenenfalls Verträge abzuschließen.