Industrie

Industriepolitik

Industriepolitik ist Teil der Wirtschaftspolitik. Allgemein spricht man von sektoraler Wirtschaftspolitik, wenn die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für einzelne Branchen Gegenstand des Denkens oder Handelns sind.
Für das produzierende Gewerbe - oder kurz die Industrie - werden die Brancheninteressen in der Regel auch von speziellen Verbänden wahrgenommen. Wenn beispielsweise ein Chemikaliengesetz, in dem die Entwicklungsmöglichkeiten der Chemischen Industrie indirekt geregelt werden, zur Debatte steht, dann kümmert sich der Verband der Chemischen Industrie intensiv um diese Materie. Auch Maschinenbau, Elektro- und Automobilindustrie sind Beispiele für Branchen, deren Verbände auf Bundesebene besonders intensiv tätig sind. Andererseits werden viele Rahmenbedingungen, denen die Industrie unterworfen ist, in anderen Politiken entschieden. Steuerpolitik, Energiepolitik, Verkehrsinfrastrukturpolitik bis hin zur Raumordnung und kommunalen Gewerbeflächenpolitik sind von bedeutendem Einfluss für die wirtschaftliche Tätigkeit in der Industrie.
Auf Landesebene vollzieht sich Industriepolitik in vergleichbaren Strukturen. Darüber hinaus gibt es hier auch landesweite oder regionale Organisationsformen zur Formulierung von Brancheninteressen. Beispiele dafür sind die Automobilzulieferinitiative Rheinland-Pfalz und das Commercial Vehicle Cluster (CVC). Schließlich sind standortgebundene Industriezweige wie beispielsweise der Steine- und Erdenbereich landes- und regionalweit stärker verhaftet als andere Industriezweige.