Handel
Vor- und Nachteile von BIDs
Vorteile
- Die BID-Umlage ermöglicht nachhaltige und planbare Budgets.
- Mit der BID-Umlage bekommt man das Trittbrettfahrerproblem in den Griff.
- Die bisherigen Aktivposten in einem Quartier müssen sich nicht länger um Fundraising kümmern, sondern können ihre Kraft voll in die Umsetzung geplanter Aktionen und Maßnahmen einbringen.
- Die Gewerbetreibenden profitieren von Services, Marketing und den Stadtentwicklungsmaßnahmen des BIDs.
- BID-Prozesse führen zur Steigerung der Attraktivität des jeweiligen Quartiers. Dadurch steigen die Kundenfrequenz und die Einnahmen der Gewerbetreibenden. Außerdem können die Leerstände gesenkt und der Wert der Immobilien gesteigert werden.
- Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Geschäftsleuten/Immobilienbesitzer kann sich verbessern. Durch die Bündelung vieler Interessen in einem BID gibt es einen "kürzeren Draht" zur Verwaltung und zur Politik. BIDs können ihre Interessen besser artikulieren und ihren Anliegen mehr Nachdruck verleihen, als Einzelstimmen.
- BIDs sind eine Möglichkeit, public private partnerships auf kommunaler Ebene zu entwickeln.
- In Eigeninitiative von allen entwickelte und abgestimmte Konzepte sind wirklichkeitsnäher als von außerhalb des Quartiers aufgelegte Programme. Dies erhöht die Motivation und den Umsetzungswillen aller Betroffenen. Zusammen mit dem Umstand, dass eigenes Geld investiert wird, sollte das Engagement der Gewerbetreibenden und Immobilienbesitzer für das Quartier steigen.
- BIDs steigern das Gemeinschaftsgefühl in einem Quartier. Die gemeinsame Anstrengung schweißt zusammen und schafft belastbarere Strukturen.
- Ein BID ist kein Zwangsinstrument, das von der öffentlichen Hand einem Quartier übergestülpt wird, sondern eine demokratisch legitimierte Bürgerinitiative, die in ihr Stadtviertel investiert, um es zukunftsfähig zumachen. Sie sind zeitlich begrenzt, so dass eine Erfolgskontrolle möglich ist.
Nachteile
- Durch die Finanzierung öffentlicher Aufgaben könnte sich die Stadtverwaltung aus ihren Pflichtaufgaben zurückziehen.
- Es besteht die Gefahr der Privatisierung öffentlicher Räume.
- Probleme im sozialen Bereich (Obdachlosigkeit, Kriminalität, Drogen) werden durch BIDs nicht gelöst, sondern in angrenzende oder andere Stadtbezirke verdrängt.
- Die rechtliche Lage ist noch nicht abschließend geklärt. Die Gesetzgeber zeigen deutliche Berührungsängste. Sie wollen keine neue Abgabendebatte.
- Der Prozess zur Gründung eines BIDs ist zäh.
- Die Festlegung der Kriterien für die Höhe der BID-Umlage ist sehr schwierig. Die absolut gerechte Lösung wird es kaum geben können.
- Die verpflichtende BID-Umlage kann auf Widerstände stoßen und zu Konfrontationen führen, die ein Viertel auch entzweien können. Die schlechte Wirtschaftslage kann diesen Effekt noch verstärken, da die Bereitschaft für Investitionen möglicherweise gering ist.
- Sollten sich BIDs nur in besonders heruntergekommenen Quartieren etablieren, würde das Instrument negativ belegt. Ziel geeigneter Quartiere wäre es dann dafür zu sorgen, gerade kein BID zu werden nach dem Motto "So schlecht, dass wir ein BID brauchen, sind wir zum Glück noch nicht. Überhaupt, wir sind doch nicht die Bronx".