IHK Ostwürttemberg fordert Verschiebung der Mautausweitung für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen |14.6.24
Ab dem 1. Juli sollen Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen Maut zahlen. Die geplante Ausweitung ist bürokratisch, schlecht vorbereitet und kommt zur Unzeit, so die einhellige Meinung der baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern. Die Abgrenzung zwischen handwerksähnlichen und anderen Tätigkeiten ist unklar. Eine Liste der von der Abgabe befreiten Tätigkeiten wurde erst vor wenigen Wochen finalisiert, viele Unternehmen konnten noch kein Mautgerät im Fahrzeug installieren lassen.
Maut: zu bürokratisch und geringer Nutzen
Mit Sorge blicken die regionalen Unternehmen auf den 1. Juli 2024, an dem rund 220.000 zusätzliche Fahrzeuge bundesweit mautpflichtig werden.
„Der Starttermin der zusätzlichen Maut muss verschoben werden. Bei der Umsetzung der Maut muss nachgebessert werden“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
© Risto Arnaudov
„Inmitten einer Konjunkturflaute ist die Einführung zusätzlicher Kosten von 11 bis 25 Cent pro Kilometer eine erhebliche Belastung. Dies trifft kleine und mittelständische Betriebe besonders hart, die bereits heute mit zahlreichen Kostensteigerungen konfrontiert sind“,
warnt Thilo Rentschler.
Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) fordert Nachbesserungen und eine Verschiebung des Mautstarts. Die Mautausweitung verursacht viel Aufwand, bringt aber nur wenig Nutzen.
„Unsere Infrastruktur ist marode und benötigt viel Geld. Die neue Maut leistet dazu im Vergleich zum Schwerlastverkehr einen geringen Beitrag“,
erklärt Rentschler.