Zur Wohnungsbau-Thematik

„Wohnungsbauoffensive für Deutschland nötig“

Kreissparkassenchef Markus Frei beobachtet die steigenden Schwierigkeiten bei Baufinanzierungen. Nach der Nullzinsphase haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verschärft. Frei informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und gibt Lösungsansätze.

Aktuelle Situation und Erwartungen
Wohnbaufinanzierungen zeigen in den ersten fünf Monaten 2024 eine positive Entwicklung, bleiben jedoch deutlich unter den Werten von 2021 und vor der Zinserhöhung. Viele Finanzierungen sind durch hohes Eigenkapital möglich. Der Markt für Gebrauchtimmobilien hat sich erholt, da die Preise etwas gesunken sind. Energetische Maßnahmen und degressive Abschreibungen haben positive Effekte.

Kehrseite
Die Mieten steigen weiter. Es wird gehofft, dass die EZB die Zinsen 2024 um 0,75 Prozent senkt, was sich positiv auf den Kapitalmarkt auswirken könnte. Marktzinssätze haben sich jedoch zuletzt verschlechtert. Weitere staatliche Programme sind nötig, um den Immobilienmarkt zu stützen.

Neubau
In Deutschland fehlen etwa eine Million Wohnungen. Die Bundesregierung plant jährlich 400.000 neue Wohnungen, aber realistisch sind nur 200.000 bis 250.000. Es braucht umfassende Anstrengungen aller Beteiligten, um die Lage zu verbessern. Bestrebungen wie die „Arbeitsgruppe Wohnen und Bauen“ der IHK Ostwürttemberg versuchen, Unterstützung von Bund und Ländern zu gewinnen.

Erforderliche Maßnahmen
Entbürokratisierung, staatliche Förderung und steuerliche Erleichterungen müssen schnell umgesetzt werden. Verzögerungen könnten die wirtschaftliche Lage der Bauunternehmen verschlechtern und zu Fachkräfteabwanderung führen.

Trends im Bauträgergeschäft
Es gibt einen Trend zur Holzbauweise und zum Einsatz recycelbarer Materialien. Tiny-Häuser gewinnen an Popularität als günstige, flächensparende Alternative zu Einfamilienhäusern. Serielles Bauen bietet Skaleneffekte, ist aber weniger individuell. Smart-Home-Technologien werden wegen Datenschutzbedenken teilweise hinterfragt. Der Trend geht zur energetischen Autarkie mit Wärmepumpen und PV-Anlagen, trotz hoher Investitionskosten.

Finanzierung von Mitarbeiterwohnungen
Es gibt keine speziellen Förderprogramme, aber Standardprogramme der KfW und L-Bank sowie regionale Sonderprogramme. Die neue degressive Abschreibung hilft auch hier. Wichtig ist die Drittverwendungsfähigkeit der Wohnungen, eine angemessene Miete und die Balance zwischen Investition und Attraktivität für Mitarbeiter. Die hohen Baupreise und gestiegenen Zinskosten stellen Herausforderungen dar. Mitarbeiterwohnungen dienen vorrangig der Mitarbeitergewinnung und -bindung.
Kreissparkassenchef Markus Frei hat die steigenden Schwierigkeiten bei Baufinanzierungen im Blick. Nach der Nullzinsphase haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verschärft. Frei informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und gibt Lösungsansätze.