Entwicklung von Innovationen

So gelingt Kreativität

Unter Kreativität verstehe ich eine Haltung, die darauf abzielt, Neues zu entdecken und zu erschaffen, experimentierfreudig zu sein und sich in unbekanntes Terrain zu wagen.
Damit ist eine kreative Denkhaltung eine Schlüsselressource für die Entwicklung von Innovationen. Also etwas Neues, was relevant ist, weil es Nutzen generiert.
Für die Einschätzung, ob ein Gedanke neu ist oder nicht, bedarf es wiederum der Interaktion zwischen individuellem Denken und der Gemeinschaft in einem soziokulturellen Kontext. 

Kreative Selbstsicherheit

Besonders die Zugänge zu Themen und Menschen die fremd sind, bergen schöpferisches Potenzial für ungewöhnliche Verknüpfungen und wechselnde Perspektiven. Um den Umgang mit Unsicherheit und Mehrdeutigkeit in unbekanntem Terrain gut meistern zu können, sind Struktur und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die Welt gestalten zu  können, hilfreich. Diese kreative Selbstsicherheit, Veränderungen herbeiführen zu können, lässt sich trainieren wie ein Muskel.  Hierbei geht es immer wieder darum, die eigenen Sichtweisen und Fähigkeiten in einen größeren Zusammenhang zu bringen und sich mit anderen Menschen zu verbinden.

Design Thinking

Als strukturgebende Methode für kreative Verbindungen in Teams generiert „Design Thinking“ Mehrwert.  Design Thinking ist eine kreative Methode und Denkhaltung zur Bearbeitung komplexer Fragestellungen in einem strukturierten Prozess. Dabei bietet das agile Vorgehen mehr als einen Werkzeugkasten und anfassbare Ergebnisse. Geschaffen wird ein (Frei-)Raum für Kreativität. Hierfür ist sowohl die Flexibilität des physischen Arbeitsraumes als auch die Arbeitskultur, getragen von gegenseitigen Respekt und Vertrauen, dem Mut zum Scheitern sowie offenem und konstruktiven Feedback wesentlich.
Darüber hinaus können wir alle im Alltag immer wieder gezielt überprüfen, wie es um unsere eigene Haltung gegenüber ambidexteren Situationen bestellt ist und unsere kreative Zuversicht trainieren:
  • Räumen Sie sich jeden Tag ein paar Minuten ungebundener Aufmerksamkeit ein (z.B. aus dem Fenster schauen während Sie in öffentlichen Verkehrsmitteln reisen, die Umgebung betrachten während Sie auf etwas warten…). Die Freizügigkeit der Gedanken, geistiges Mäandern , unterstützen Sie, sich mit etwas Neuem auseinanderzusetzen.
  • Gönnen Sie sich Pausen während der Arbeit. In der De-Fokussierung entsteht Raum für neue neuronale Verknüpfungen.
  • Hinterfragen Sie. Wie passt das Thema in die Welt? Warum passt es nicht? Was ist die Essenz? Denn es besteht nichts isoliert.
  • Nutzen Sie alternative und weniger vertraute Wege im Alltag. Es gibt viel zu beobachten.
  • Fördern Sie Ihre weniger entwickelten Talente.
  • Seien Sie experimentierfreudig und gewinnen Sie bei kleinen, kreativen Aufgaben Sicherheit.
  • Haben Sie den Mut zu scheitern.
  • Bevorzugen Sie einen schnellen und unperfekten Start gegenüber einem eleganten Zögern.
Ich wünsche Ihnen viele Aha-Erlebnisse.
Autorin: Dr. Isabell Osann ist Unternehmensberaterin, Coach und Trainerin und begleitet seit über 10 Jahren Menschen und Organisationen bei deren Weiterentwicklung.
Ihre Praxiserfahrung in der Implementierung von Design Thinking und dem damit verbundenen Change Management in Unternehmen erstreckt sich über unterschiedliche Branchen und Größenordnungen (von DAX-Unternehmen bis zu Startups). Fundament hierfür bildet ihre Erfahrung aus 10 Jahren Unternehmensberatung für eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Bereich Consulting für Organisationsentwicklung und Transformationsbegleitung. Dieser Erfahrungshintergrund versetzt sie in die Lage, ihre Kunden erfolgreich bei der Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Strategien zu unterstützen.
Literatur: Csikszentmihalyi, M. (2015): Flow und Kreativität. 2. Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta. Kelley, T./Kelley, D. (2013): Kreative Confidence. New York: Crown Business. Osann, I./Mayer, L./Wiele, I. (2018): Design Thinking Schnellstart – Kreative Workshops gestalten. München: Hanser.