Leitfaden Öffentlichkeitsarbeit

PR-Tipps

I. Das Presserecht

1. Trennung von Wirtschaftswerbung und redaktioneller Berichterstattung
Um die Glaubwürdigkeit von Presse und Rundfunk zu sichern und das Publikum vor Irreführungen zu schützen, verbietet die Rechtsordnung, dass
  • Anzeigen den Eindruck eines redaktionellen Beitrages erwecken,
  • Anzeigenaufträge mit Vereinbarungen über den redaktionellen Teil verknüpft werden,
  • die Redaktion "Schleichwerbung" für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen betreibt.
Deshalb müssen Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften, für deren Veröffentlichung der Verlag Geld oder eine andere Gegenleistung erhält, deutlich mit dem Wort "Anzeige" gekennzeichnet werden, soweit der Leser sie nicht schon aufgrund ihrer Gestaltung und Platzierung in dem Blatt auf den ersten Blick als Anzeige erkennen kann. Verstößt ein Verlag gegen diese Vorschrift, kann er mit hohen Geldbußen belegt werden. Die Vorschrift gilt für alle periodischen Druckwerke, also auch für Anzeigenblätter sowie für Verbands- und Mitarbeiterzeitschriften.
Werbung in den elektronischen Medien muss ebenfalls deutlich erkennbar und von den redaktionellen Programmteilen eindeutig getrennt sein. Dies hat bei den privaten Sendern die Landesanstalt für Rundfunk zu überwachen.
Wettbewerbswidrig sind die sogenannten "Kopplungsgeschäfte", bei denen Anzeigenaufträge mit Vereinbarungen über die Gestaltung des redaktionellen Teils des Blattes oder Programms verknüpft werden. Das gilt auch dann, wenn redaktionelle Beiträge lediglich in Aussicht gestellt werden oder zum Ausdruck gebracht wird, dass der Abdruck eines solchen Beitrages erwartet wird. Unlauteren Wettbewerb treibt in diesen Fällen nicht nur, wer ein solches Angebot macht, sondern auch, wer es annimmt.

2. Abmahnung von Wettbewerbsverstößen
Gegen Schleichwerbung zugunsten seiner unmittelbaren Konkurrenten kann sich ein Unternehmen zur Wehr setzen, indem es den Verlag oder Sender - unter Einschaltung eines Rechtsanwalts - "abmahnt". Eine solche Abmahnung besteht aus der Beschreibung des beanstandeten Verhaltens, das als Wettbewerbsverstoß gewertet wird, sowie der Aufforderung, ein schriftliches Versprechen abzugeben, dieses Verhalten künftig zu unterlassen, und für jeden Fall einer künftigen Zuwiderhandlung eine Vertragsstrafe zu zahlen ("strafbewehrte Unterlassungserklärung"). Weigert sich der Verlag oder Sender, eine solche Erklärung abzugeben, kann das Unternehmen seinen Unterlassungsanspruch gerichtlich durchsetzen.

3. Der Einsatz von Bildern und Texten
Beim Einsatz von Abbildungen für die Öffentlichkeitsarbeit ist darauf zu achten, dass das Unternehmen die erforderlichen Verwertungsrechte hat. Jede individuell gestaltete Grafik oder Zeichnung, aber auch jedes Foto ist urheberrechtlich geschützt. Werden solche Bilder von einem Mitarbeiter im Rahmen seiner Aufgaben hergestellt, erwirbt das Unternehmen die Nutzungsrechte automatisch. Beauftragt es jedoch einen Dritten (Agentur, freien Mitarbeiter) mit ihrer Herstellung, sollte der Umfang der Nutzungsrechte, die dieser dem Unternehmen überträgt, schriftlich festgehalten werden.
Abbildungen von Personen dürfen grundsätzlich nur mit deren Einwilligung öffentlich verbreitet werden. Die Einwilligung kann formlos erteilt werden. Wenn Mitarbeiter für ein "Jubiläumsfoto" des Betriebs posieren und wissen, dass dieses Foto (auch) für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden soll, liegt damit bereits die erforderliche Einwilligung vor. Die Übernahme fremder Texte in eigene Veröffentlichungen ist ohne Einwilligung des Autors nur im Rahmen der "Zitierfreiheit" gestattet. Die Verwendung eines Zitats ist zulässig, wenn in einem eigenen Beitrag kleine Teile eines fremden Textes (unter Quellenangabe) wiedergegeben werden, um sich auf sie zu berufen oder sich mit ihnen inhaltlich auseinanderzusetzen. Die Vervielfältigung einzelner Beiträge aus Zeitungen oder Zeitschriften in einem eigenen "Pressespiegel" ist ohne weiteres zulässig, wenn von diesem nur einige wenige Abzüge (Faustregel: maximal 5 Exemplare) hergestellt werden. Soll der Pressespiegel in einer größeren Auflage hergestellt und verbreitet werden, ist eine entsprechende Vereinbarung mit der Verwertungsgesellschaft Wort zu treffen.
VG Wort
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4. Abwehr unrichtiger Berichterstattung
Verbreitet eine Zeitung, eine Zeitschrift oder ein Sender unrichtige Behauptungen über ein Unternehmen oder seine führenden Mitarbeiter, kann sich das Unternehmen auf unterschiedliche Weise zur Wehr setzen.
Erfährt das Unternehmen vor der Veröffentlichung davon, dass die Verbreitung einer solchen Behauptung unmittelbar bevorsteht, kann es ihr Erscheinen gerichtlich verbieten lassen.
Ist die Falschmeldung bereits erschienen, kann das Unternehmen dem Verlag oder Sender ihre Wiederholung verbieten lassen (Unterlassungsanspruch). Außerdem kann es verlangen, dass die Redaktion die Falschmeldung an gleichwertiger Stelle richtigstellt.
Schneller zu Wort kommen kann das Unternehmen, indem es eine Gegendarstellung formuliert. In dieser wird der Falschmeldung die wahrheitsgemäße Darstellung entgegengesetzt. Hat das Unternehmen durch die Falschmeldung einen konkret nachweisbaren, bezifferbaren wirtschaftlichen Schaden erlitten, kann es diesen von dem Verlag oder Sender ersetzt verlangen, wenn die Falschmeldung schuldhaft, d. h. zumindest fahrlässig, in die Welt gesetzt wurde. Das wird regelmäßig dann der Fall sein, wenn das Unternehmen vor der Veröffentlichung keine Gelegenheit erhielt, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Hat das Unternehmen eine entsprechende Anfrage jedoch nicht - oder nicht vollständig - beantwortet, muss es die Folgen selbst tragen.
Stützt die Redaktion ihre Meldung auf eine seriöse Quelle (Behördenauskunft, seriöse Nachrichtenagentur), kann das Unternehmen seinen Schadensersatz nur von dem Träger dieser Quelle verlangen.
All diese Abwehransprüche stehen dem Unternehmen gegen die Verbreitung unwahrer Tatsachenbehauptungen zu. Gegen die Verbreitung wahrer Tatsachenbehauptungen kann sich ein Unternehmen nur zur Wehr setzen, soweit Betriebsinterna (Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse) ausgebreitet werden, an deren Kenntnisnahme die Öffentlichkeit kein berechtigtes Interesse hat. Die kritische Bewertung eines Unternehmens, seiner Produkte oder Dienstleistungen durch die Massenmedien ist grundsätzlich durch das Grundrecht der Meinungsäußerungsfreiheit, der Pressefreiheit und der Rundfunkfreiheit gedeckt - egal wie unzutreffend und ungerecht auch immer die Betroffenen die Kritik empfinden mögen. Reine Beschimpfungen, die keinerlei sachlichen Gehalt mehr aufweisen ("Schmähkritik"), sind allerdings auch durch das Grundrecht der Berichterstattungsfreiheit nicht mehr gedeckt.

5. Gesetzliche Grundlagen:

II. Die Pressemitteilung

1. Wie komme ich in die Zeitung?
Gut, wenn Sie sich diese Frage schon einmal gestellt haben. Oder haben Sie sich noch nie darüber Gedanken gemacht, wie wichtig es ist, eine interessante Neuigkeit über Ihr Unternehmen der Presse mitzueilen? Die Gründe liegen doch auf der Hand: Ein Artikel oder eine Meldung über Ihren Betrieb in der Zeitung steigert den Bekanntheitsgrad und schafft geschäftliche Erfolge, und das begünstigt das innerbetriebliche Klima.

2. Wie Sie sich an die Presse wenden?
Sie schreiben eine Pressemitteilung. Sie liefert den Lokal- und Wirtschaftsredaktionen schwarz auf weiß eine wichtige Nachricht direkt auf den Tisch und ist gleichzeitig für den Unternehmer preisgünstig und zeitsparend. Damit die Zusammenarbeit mit den Redaktionen erfolgreich verläuft, d. h. Ihre Nachrichten auch veröffentlicht werden, sollten Sie einige Tipps und Hinweise zu Anlass, Inhalt und Form einer Pressemitteilung beachten.

3. Anlass für eine Pressemitteilung
Bedenken Sie bitte, dass die Zeitungsredaktionen mit Informationsmaterial von allen Seiten überschüttet werden. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Nachricht wirklich wichtig ist und wählen Sie Anlass und Zeitpunkt der Pressemitteilung sehr genau. Die Redakteure sind auf der Hut: Ein Artikel ersetzt keine Anzeige. Also: keine Werbung!

Anlässe können beispielsweise sein:
• neue Produkte und Verfahren oder Dienstleistungen
• Investitions- und Erweiterungsvorhaben
• geschäftliche Erfolge (Entwicklung von Umsatz, Kosten und Gewinn)
• besondere und ungewöhnliche Aufträge
• Umweltschutzmaßnahmen
• Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen
• soziale Leistungen innerhalb des Betriebes
• Jubiläen, Tag der offenen Tür, Messen, Vorträge und Ausstellungen
• Veränderungen der Geschäftsleitung
• Mitarbeitereinstellungen oder -entlassungen
• Kurzarbeit, Umsatzrückgänge, Ertragsminderung
• Inbetriebnahme oder Schließung von Betriebsstätten
• Auslandsgäste oder Besuch von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
• Kooperation oder Fusion mit anderen Unternehmen

4. Stellung nehmen
Darüber hinaus können Sie als Unternehmer auch zu allgemeinen Fragen der Wirtschaftspolitik Stellung nehmen, die Sie natürlich mit der eigenen Erfahrung aus Ihrem Unternehmen ”würzen”. Wie wirkt sich die Erhöhung der Gewerbesteuer in Ihrem Betrieb aus? Oder: In welchen Bereichen stößt Ihre Firma immer wieder auf bürokratische Hemmnisse? Haben Sie die Stirn gerunzelt, als Sie lasen, dass Mitarbeiterentlassungen und Umsatzeinbußen Anlässe für eine Pressemitteilung sein können? Auch das Erörtern kritischer Themen und Problembereiche gehört zu einer glaubwürdigen Öffentlichkeitsarbeit. Die Wirtschafts- und Lokalredakteure nehmen dann die Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmen ernst, und Sie gewinnen das Vertrauen der Journalisten. Das kann gerade in kritischen Situationen wichtig sein.

5. Aufbau und Inhalt
Oberstes Gebot: Das Wichtigste zuerst! In den 1. Satz gehört der Anlass der Pressemitteilung. Machen Sie neugierig auf weitere Informationen! Der 1. Absatz muss Antwort geben auf die Fragen:

• Wer? (Unternehmen oder Personen)
• Was? (Ereignis, Geschehen)
• Wie? (Ablauf)
• Warum? (Gründe)
• Wo? (Ort)
• Wann? (Zeitpunkt oder Zeitspanne)

Die Reihenfolge der so genannten W-Fragen ist keinesfalls starr, sondern Anlass und Thema bestimmen, welches ”W” das Wichtigste ist und die Pressemitteilung einleitet
  1. Aktualität zählt!
  2. Schreiben Sie in kurzen, einfachen Sätzen, allgemein verständlich (kein Fachchinesisch!) und benutzen Sie keine Abkürzungen.
  3. Nennen Sie sich beim Namen (niemals ”wir”!). Sie sind die Informationsquelle: Die Firma Karl Anton hat zehn neue Mitarbeiter eingestellt. Nach Aussage des Unternehmens ...
  4. Kennzeichnen Sie Ihre persönliche Meinung: Nach Meinung von Inhaber Müller ..., der Firmenchef wies darauf hin ...
  5. Haben Sie Mut zu Zitaten in direkter oder indirekter Rede. Zitate machen die Pressemitteilung lebendiger. Aber Vorsicht: Legen Sie niemandem ein falsches Wort in den Mund.
  6. Tatsachen und keine Werbung z. B. in Form von lobenden Adjektiven sind gefragt. Aussagen wie ”sensationell”, ”superbillig” oder ”phantastische Qualität” werden in den Redaktionen gestrichen und tragen nicht zur Glaubwürdigkeit Ihrer Pressemitteilung bei.
  7. In der Kürze liegt die Würze! Ersparen Sie dem Redakteur das Kürzen eines langen und langweiligen Textes. So können sich Fehler einschleichen.
  8. Ihre Chancen, veröffentlicht zu werden, steigen erheblich mit einem kurzen und prägnanten Text ... Weniger wichtige Informationen und allgemeine Erläuterungen gehören an den Schluss der Mitteilung, so dass der Redakteur den Text gegebenenfalls von hinten her kürzen kann.
  9. Machen Sie einen Vorschlag für die Überschrift. Auch hier gilt: je kürzer, desto besser.
  10. Bieten Sie den Zeitungen auch Bildmaterial an (Hochglanz, Format 13 x 18) oder digital (hochauflösend, 300 dpi). (vgl. auch: Tipps für die Öffentlichkeitsarbeit - Das Pressefoto).

6. Form
Am besten eignet sich ein weißer DIN A 4- oder Ihr Firmenbriefbogen, den Sie deutlich mit Pressemitteilung überschreiben. Verwenden Sie bei allen weiteren Mitteilungen immer wieder die gleiche Aufmachung. Name, Anschrift, Telefonnummer und Datum müssen für Rückfragen gut lesbar sein. Schreiben Sie nur auf einer Seite des Blattes: zweifacher Zeilenabstand und breiter (etwa 6 cm) Rand für redaktionelle Bearbeitung. Beschränken Sie sich auf 1 bis 1 1/2 DIN A 4 Seiten. Verschicken Sie die Pressemitteilung gleichzeitig an alle in Frage kommenden Zeitungen, Zeitschriften, Fachblätter und auch an Radio- oder Fernsehstationen. Der Grundaufbau einer Pressemitteilung lässt sich auch gut für Leserbriefe verwenden, in denen Sie Ihre persönliche Stellungnahme zu allgemeinen wirtschaftspolitischen Fragen oder zu spezifischen Problemen Ihrer Region der ansässigen Zeitung mitteilen.
Heute werden Pressemitteilungen ausschließlich per Mail versandt. Die E-Mail-Adressen der regionalen Medien in Ostwürttemberg finden Sie hier.

III. Pressefoto

1. Gute Öffentlichkeitsarbeit mit Pressefotos
Gute Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig. Wenn Sie mit Ihrem Unternehmen häufig in der Zeitung stehen, steigert das zwar nicht sofort ihren Umsatz, aber Unternehmen und Produkte werden bekannter. Und: Man spricht über Sie. Auch Ihre Mitarbeiter finden sich und ihre Arbeit gerne in der Zeitung wieder. Das kann für das innerbetriebliche Klima nur förderlich sein. Pressemitteilungen sind ein wichtiges Instrument in der Pressearbeit von Unternehmen. So richtig gelungen ist eine Pressemitteilung aber erst, wenn auch ein attraktives Foto dabei liegt. Sie kennen ja das alte Sprichwort: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte.

2. Warum Zeitungen gerne Bilder veröffentlichen
Bilder haben zwei Wirkungen auf den Zeitungsleser:
• Sie lenken das Interesse auf bestimmte Artikel.
• Sie lockern die Seite auf, verhindern Langeweile und damit Konzentrationsmängel und Ermüdungserscheinungen beim Leser.

3. Warum Sie Bilder verwenden sollten
Machen Sie sich die Überlegungen von Zeitungsredaktionen zunutze:
• Bilder machen den Leser auf Ihre Pressemitteilung aufmerksam.
• Artikel mit Fotos bleiben länger in Erinnerung.
• Gute, geschickt aufgenommene Bilder können Produkte, Personen oder einfach auch das Firmenemblem bekannter machen als es jeder noch so gut formulierte Text vermag. Aber Vorsicht: Redakteure haben ein feines Gespür für ”Schleichwerbung”!
• Außergewöhnliche, originelle oder witzige Bilder werden fast immer abgedruckt und können das Erscheinungsbild Ihres Unternehmens lockerer und populärer gestalten - also ein Aspekt von Imagepflege sein.
• Keine gestellten Fotos, denen man ansieht, dass sie gestellt sind. Lassen Sie die Menschen etwas tun, zeigen Sie sie bei der Arbeit. Gruppenfotos mit drei nebeneinander aufgestellten Leuten gibt es genug - ein Foto mit Ihrer kompletten Belegschaft ist da schon origineller.
• Fotografieren Sie Menschen von vorne, das Gesicht sollte erkennbar sein. Kein noch so schöner Rücken kann auf einem Pressefoto entzücken.

4. Wann Sie Pressefotos verwenden sollten
Anlässe für Pressefotos und Pressemitteilungen gibt es bestimmt genug:
  • Ihr Unternehmen gibt eine größere Spende für soziale Zwecke oder engagiert sich auf andere Weise für soziale Einrichtungen
    Foto-Tipp: Scheckübergabe, Besuch in der Einrichtung
  • Für Ihr Unternehmen hat die Hauptsaison begonnen
    Foto-Tipp: Ihre Waren werden ausgeliefert
  • Neue Produktionsverfahren schonen die Umwelt, Sie investieren in eine neue Maschine.
    Foto-Tipp: Sie nehmen die neue Anlage in Betrieb
  • Ihr Unternehmen feiert Firmenjubiläum
    Foto-Tipp: Ihre Mitarbeiter stellen sich in Form der Jubiläumszahl dem Fotografen
  • Einer Ihrer Mitarbeiter hat ein Dienstjubiläum
    Foto-Tipp: Der Mitarbeiter posiert neben einem Dienstjahren
    und natürlich bei uns die Ehrenurkunde für den Jubilar anfordern
  • Einer Ihrer Mitarbeiter hat eine Prüfung besonders gut bestanden
    Foto-Tipp: Mitarbeiter bei der Arbeit; Gratulationsfeier im Unternehmen
  • Ihr Unternehmen hat Gäste, Kunden aus dem Ausland, Prominente, Schüler- oder andere Besuchergruppen besichtigt
    Foto-Tipp: Gruppe bei Werksbesichtigung
  • Ihr Unternehmen beteiligt sich an einer Messe
    Foto-Tipp: Unternehmensleitung begrüßt wichtige Messegäste am Stand - es muss ja nicht gleich der Wirtschaftsminister sein.
  • Sie legen den Geschäftsbericht vor
    Foto-Tipp: Porträtfoto vom Chef - der Name des Fotografierten muss dann aber auch im Text auftauchen
  • Sie veranstalten eine Pressekonferenz; als Beilage in Pressemappen können Fotos das Interesse der Journalisten wecken. (s.a. ”Tipps für die Öffentlichkeitsarbeit” - Die Pressekonferenz)
5. Das Porträtfoto
Das Porträtfoto sollte eigentlich das am einfachsten zu fotografierende Pressefoto sein - so könnte man meinen. Aber selbst die Porträtfotos von Chefs mancher Großunternehmen mit eigener Pressestelle lösen in den Redaktionen oft ungläubiges Kopfschütteln aus, weil die Bilder so aussehen, als wären sie auf die Schnelle im Fotoautomat am Bahnhof gemacht worden. Beachten Sie daher einige Tipps:
  • Passfotos sind keine Porträtfotos für die Presse. Sie wollen den Leser für sich gewinnen und keinen Grenzbeamten, der nur wissen will, ob Sie auch der sind, für den Sie sich ausgeben.
  • Porträtfotos für die Presse sollten hochglänzend abgezogen werden. Das Mindestformat ist 9 x 13 cm, besser ist 13x 18 cm.
  • Vermeiden Sie bei der Aufnahme die gezwungen lockere Fotostudioatmosphäre. Am besten sind die Porträtfotos, die während eines Gesprächs gemacht werden und nicht gestellt sind.
  • Das Porträtfoto soll Sie zeigen, wie Sie jetzt aussehen; also bitte kein 20 Jahre altes Jugendfoto.
6. Anforderungen an ein gutes Pressefoto
Wenn Sie keinen Profifotografen finden: Vielleicht können Sie oder einer Ihrer Mitarbeiter fotografieren. Heute werden Pressefotos nahezu ausschließlich als digitale Dateien per E-Mail oder auf einem Speicherndem (CD-Rom, ..) geliefert. Die Digitalfotografie hat jedoch ihre Tücken. Bilder können nämlich nur dann gedruckt werden, wenn sie eine ausreichende Auflösung haben. Grundsätzlich gilt: Die Auflösung einen ausreichend großen Bildes (mindestens 15 cm Breite) sollte 300 dpi (Bildpunkte per Inch) betragen. Tipp: Stellen Sie an der Digitalkamera immer die höchste Aufnahmequalität ein. Rechnen Sie nur dann ein Foto mit einem Bildbearbeitungsprogramm klein, wenn Sie sich gut auskennen.

7. Wer soll die Fotos machen
Am einfachsten ist es natürlich, wenn Sie zu einem bestimmten Anlass einen Pressetermin organisieren, Journalisten und Fotografen aus den Redaktionen einladen - und diese dann auch kommen. Sprechen Sie deshalb vorher mit den Redaktionen ab, ob ein Fotograf mitkommt oder nicht. Die Redaktionen sind dankbar für gute Ideen. Und ein guter Kontakt zur Presse hat noch niemandem geschadet. Wenn die Redaktionen keine Fotografen beauftragen und Sie selbst auch nicht fotografieren, hilft nur eins: Engagieren Sie einen Fotografen, am besten einen Pressefotografen. Gute Fotografen fallen nicht vom Himmel, sondern stehen in der Zeitung. Die Zeitungen geben immer an, wer das abgedruckte Foto gemacht hat. Die Adresse gibt es dann bei der Redaktion oder beim Zentralverband Deutscher Berufsphotographen, Georg-Schulhoff-Platz 1, 40221 Düsseldorf, Tel. 0211 391026-27.

IV. Pressekonferenz

Wenn Sie etwas Neues präsentieren wollen, das nicht auf ein oder zwei Seiten Papier verständlich erklärt werden kann (denn dann wäre es eine Pressemitteilung), dann haben Sie vielleicht einen Anlass für eine Pressekonferenz. Für eine Pressekonferenz geeignet sind Sachverhalte, die sehr kontrovers diskutiert werden, die erklärungsbedürftig sind, die gezeigt werden müssen. Allerdings darf eine Pressekonferenz nie in eine Werbeveranstaltung umfunktioniert werden und sollte die goldene Grundregel Journalisten haben wenig Zeit beachten.
Bevor Sie eine Pressekonferenz planen, denken Sie darüber nach, ob alternative Möglichkeiten, sich an die Presse zu wenden, vielleicht geeigneter sind: Pressemitteilung, Anruf, persönliches Gespräch, Hintergrundgespräch, Presserundgang, Redaktionsbesuch, Leserbriefe...
Ob die Form einer Pressekonferenz gewählt wird, hängt ab von:
  • Anlass: Dieser sollte bedeutsam sein und für mehrere Medien gleichzeitig von Interesse. Das Thema einer Pressekonferenz ist eines, das durch direkten Kontakt besser vermittelt werden kann.Ziel: Was soll mit der Pressekonferenz erreicht werden? Wenn Sie bei einem schwierigen Thema Nachfragen lieber vermeiden wollen, wäre eine Pressekonferenz nicht das richtige Mittel.
  • Zielgruppe: Wen wollen Sie letztendlich erreichen? Die allgemeine Öffentlichkeit? Die Konkurrenz? Die Fachpresse?
  • Zeit: Wenn Sie die Tagespresse einladen, dann sollte eine Pressekonferenz während der üblichen Redaktionszeiten möglich sein. Die beste Zeit ist meist eine Stunde zwischen 10:00 Uhr und 14:00 Uhr.
  • Teilnehmer: Haben Sie Leute, die gut sprechen können? Ist die Firmenleitung vertreten? Bitte setzen Sie drei Journalisten nicht fünf Leute der Firmenleitung gegenüber - ein guter Sprecher reicht.
  • Ort: Haben Sie einen passenden Ort für die Pressekonferenz? Wenn Ihr Betrieb weit außerhalb auf der grünen Wiese liegt, keine passenden Räumlichkeiten vorhanden sind und eine Betriebsbesichtigung für die Pressekonferenz irrelevant ist, bietet es sich an, in einem zentral gelegenen Hotel oder ähnlichem einen Raum zu mieten. Egal ob im Betrieb oder im Hotel: Die Redner müssen von den Plätzen der Journalisten aus gut zu sehen sein, Namensschilder helfen bei der Zuordnung.
Wenn Sie sicher sind, dass Sie eine Pressekonferenz organisieren möchten, dann laden Sie drei bis vier Wochen vor dem Veranstaltungstermin ein, wenn Sie auch Magazin-Journalisten ansprechen wollen. Bei Tageszeitungen (lokale Presse) reicht ein Vorlauf von sieben bis zehn Tagen. Das Anschreiben muss in übersichtlicher Form über Datum, Uhrzeit, Thema, Ablauf und Ort der Pressekonferenz informieren. Ein Ansprechpartner für Rückfragen sollte mit seiner telefonischen Durchwahl erwähnt werden. Wenn sich nur wenige Journalisten anmelden, kann es nicht schaden, ein bis zwei Tage vor der Veranstaltung in den Redaktionen telefonisch nachzufragen, ob jemand kommen wird.
Checkliste zur Vorbereitung einer Pressekonferenz
a) Inhaltliche Vorbereitungen
  • Ablaufplan erstellen und an die Beteiligten verteilen, damit jeder weiß, ob und wann er etwas zu sagen hat.
  • Eine (als solche auch erkennbare) Pressemappe erstellen. Darin finden die Journalisten ein Deckblatt mit Vor- und Zunamen und Titel der Ansprechpartner (Ansprechpartner für die Journalisten mit Telefon), einen Ablaufplan für Journalisten, die Pressemeldung(en), Rede(n), wenn vorhanden auch Flyer u.ä. zum Thema, Fotos, Charts, Blöcke, Stifte.
  • Reden vorbereiten, abstimmen.
  • Nur für den Notfall : Fragenkatalog, Thesen, Themen, Anekdoten oder Exkurse vorbereiten.
b) Äußerlicher Rahmen/Equipment
  • Namensschilder erstellen.
  • Vorbesprechung mit allen Beteiligten/an Ablaufplan erinnern.
  • Raum, Geräte, Bewirtung bestellen, Check-up für alles vor der Veranstaltung.
  • Wie soll Pressematerial ausgelegt werden? (Auf Tischen verteilen oder persönlich aushändigen?)
  • Wann soll das Pressematerial ausgehändigt werden? (am Besten vor Beginn der Konferenz)
  • Notwendige Ausstattung vorhanden?
  • Falls gewünscht, Podium/Rednerpult mit Emblem versehen.
  • Pfeile und Türschilder anbringen, damit die Journalisten vom Eingang aus den Weg zur Pressekonferenz finden.
  • Anwesenheitsliste für die Presse erstellen (damit Sie hinterher auch wissen, welche Medien eventuell berichten werden).
Ablauf
Beachten Sie die alte Regel: Ein Vortragender darf über alles reden, nur nicht über 15 Minuten. Langatmige Reden schrecken ab. Je kürzer und prägnanter Sie Ihre Informationen vermitteln können, umso besser. Nach dem Vortrag (den Vorträgen) sollte Zeit für Nachfragen bleiben. Auch auf Detailfragen sollen Sie vorbereitet sein in dem die entsprechenden Experten anwesend sind oder der Sprecher sich vorab präpariert hat. Zum Ausklang kann dann noch ein kleiner Imbiss gereicht werden, das ermöglicht etwas ausführlichere persönliche Kontakte.

V. Interview

1. Vorbereitung ist das A und O
Die Pressekonferenz ist vorüber, auf Seiten der Journalisten aber sind noch zahlreiche Fragen: Sie verlangen Erläuterungen zum soeben veröffentlichten Geschäftsbericht, detailgenaue Informationen über die allgemeinen Geschäftsbeziehungen Ihres Betriebes, über Ihre Pläne für die Zukunft...
Der Eine mag sich bereits einmal in der Situation befunden haben, dem Anderen steht eine solche Feuerprobe, Interview genannt, vielleicht noch bevor. Situationen wie diese sind für den Laien nicht leicht zu meistern. Das Lampenfieber in der ungewohnten Umgebung ist groß; die wissensdurstigen Fragen der mit Stift und Block "bewaffneten" Journalisten lassen es nicht sinken. Kameras und Mikrophone, die nun auf Sie gerichtet sind, können schließlich auch den Souveränsten ins Schwitzen bringen.
An dieser Stelle ist es wichtig, sich einige grundlegende Fakten vor Augen zu führen. Dabei kann es hilfreich sein, auch die Seite der Journalisten etwas genauer zu betrachten.
Zunächst einmal: Der Journalist vor Ihnen verfolgt mit seinen Fragestellungen ganz bestimmte Zielsetzungen:
  • Der Journalist stellt Fragen, um eine Auskunft zu einem bestimmten Sachverhalt zu bekommen: "Sie müssen Arbeitsplätze abbauen - warum? Sie haben sich getraut, in China an einem Jointventure teilzunehmen - was sind Ihre Erfahrungen?"
  • Im Interview möchte er Ihre Meinung zu einem gewissen Thema hören: "Welche Auswirkungen hat der Euro auf Ihren Betrieb? Warum gibt es Ihrer Meinung nach zu wenig Lehrstellen?"
  • Der Journalist möchte Ihre Person vorstellen: "Sie waren fast zehn Jahre Präsident des XY-Verbandes, was haben Sie erreicht und wo sind Sie nicht zufrieden?"
  • Oder aber der Journalist hat sich zum Ziel gesetzt, Sie "aufs Glatteis" zu führen, um Sie so dem Publikum buchstäblich "zum Fraß vorzuwerfen". Dann stellt er seine Fragen auf eine sehr provokative Art und Weise und versucht, Sie damit aus der Reserve zu locken.
Eine gute Vorbereitung ist in jedem Fall das beste Mittel, die Unsicherheit gegenüber der "Macht der Medien" zu überwinden. Diese fünf Faustregeln können Ihnen dabei helfen:
  1. Machen Sie sich Ihr eigenes Ziel deutlich!
    Was will ich selbst? Was ist meine "Botschaft", die ich vermitteln möchte? Bereits im Vorfeld sollten Sie sich der Antworten bewusst sein. Und beachten Sie dabei: Geben Sie kein Interview, wenn Sie nichts sagen wollen, oder nichts zu sagen haben!
  2. Führen Sie ein Vorgespräch!
    "Ich hätte bitte vorher die Fragen schriftlich!" Bedingungen wie diese erfüllt der Reporter nicht gern, weiß er doch nicht den genauen Wortlaut der Fragen im Voraus. Auch für den Interviewten ist ein solches Verfahren nicht von Vorteil: Ein Gesprächspartner, der ständig auf ein Papier in seiner Hand schielt, erweckt den Eindruck von Unsicherheit. Das "Herunterleiern" von auswendig gelernten Antworten lässt das Interview schnell hölzern und steif erscheinen. Eine spontane Antwort belebt dagegen das Interview. Ein Vorgespräch, in dem man das Thema erörtert und das ungefähre Ziel des Interviews absteckt, schließt auf der anderen Seite das Risiko aus, auf wenig sinnvolle Fragen eines schlecht informierten Journalisten antworten zu müssen und dadurch womöglich Gefahr zu laufen, selbst ins Schlingern zu kommen. Es gilt als oberster Grundsatz: Soviel Vorbereitung wie nötig, so wenig Festlegen wie nötig!
  3. Achten Sie auf Ihre Sprache!
    Sie reden über Ihr Fachgebiet und sind mit dem Thema vertraut, nicht aber mit der Gesprächssituation. Beobachten Sie deshalb vor einem Interviewtermin Ihr Redeverhalten im Privatleben und sprechen Sie mit Freunden und Bekannten über das Thema. Anstelle eines "Fachchinesisch", mit dem Sie Ihr Publikum abschrecken würden, prägen Sie sich in einer solchen Runde gute Formulierungen spielend ein, die auch für Nichtexperten verständlich sind. Präzise und bildhaft kann so Ihre Sprache auch dem absolut "Unbeleckten" Ihr Fachgebiet näher bringen. Vermeiden Sie lange Sätze und Formulierungen wie: "Wenn ich dazu etwas sagen darf..." oder "Also, meiner Ansicht...". Anläufe wie diese sind nicht nur nichtssagend, sondern rauben auch der eigentlichen Botschaft die Aussagekraft. Nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken und formulieren Sie Ihre Antworten in klaren, schnörkellosen Sätzen! Vorsicht mit Zahlen! In den "flüchtigen" Medien Funk und Fernsehen sollte mit Zahlenmaterial sehr sparsam umgegangen werden, denn ein Zurückblättern, wie in der Zeitung, ist hier nicht möglich. In der Regel heißt das: Nicht mehr als drei Zahlenangaben in einer Aussage!
  4. Geben Sie sich locker und natürlich!
    Sie sind, wie Sie sind! Und daran ändert auch das Mikrophon oder die Kamera, die plötzlich auf Sie gerichtet sind, nichts. Vergessen Sie die Technik um sich herum und seien Sie ganz entspannt! Geben Sie sich in dem Bestreben, locker zu wirken, nicht zu viel Mühe! Kaum etwas wirkt so lächerlich wie aufgesetzte, vielleicht schon verkrampfte Lockerheit. Versuchen Sie vielmehr Ihre Aussagen mit einer natürlichen Lebendigkeit zu schildern! Und: Haben Sie keine Scheu, klar Ihren Standpunkt zu vertreten! Sie dürfen mit ihrer Meinung ruhig einmal anecken, denn Ausgewogenheit ist langweilig.
  5. Kommen Sie den Journalisten entgegen!
    Vermeiden Sie Extreme bei der Beantwortung der Fragen! Bleiben Sie beim Thema, werden Sie nicht ausschweifend. Geben Sie dem Interviewer Gelegenheit, weitere Fragen zu stellen! Und andererseits: Lassen Sie den Journalisten nicht mit einsilbigen Antworten verhungern! Erzählen Sie aus eigenem Antrieb!

2. Verschiedene Typen von Interviews
Interview ist nicht gleich Interview. Interviews werden gehalten unter den verschiedensten Bedingungen. Ist es eine Aufzeichnung, das heißt, wird es aufgenommen und dann hinterher bearbeitet? Oder ist es ein Live-Interview, das so, wie es ist, ohne es nachträglich ändern oder ausbessern zu können, über den Äther geht? Findet das Interview im Sendestudio oder in Ihnen bekannten Räumlichkeiten statt? Ist es vielleicht bei Ihnen zu Hause, oder findet es möglicherweise sogar statt bei einem Spaziergang in freier Natur? Den Gestaltungsmöglichkeiten für ein Interview sind kaum Grenzen gesetzt.

3. Die Aufzeichnung
Bei Aufzeichnungen werden nur gewisse Stücke des Interviews als sogenannte "Originaltöne" in den Beitrag gesetzt. Um aber sicherzugehen, dass nur solche "O-Töne" verwendet werden, die Ihnen gelungen erscheinen, bestehen Sie darauf, dass Sie sich auf einem Monitor die Aufzeichnung ansehen und selbst bestimmen können, welche Teile gesendet werden.
Während der Aufzeichnung können Sie einen Menschen Ihres Vertrauens bitten, Ihr Erscheinungsbild im Monitor zu kontrollieren. Er sollte dabei auch auf die Perspektive während der Aufzeichnung achten. Denn: Aus der Vogelperspektive sehen Sie aus wie ein Frosch, aus der Froschperspektive wie jemand, der voller Hochmut auf seine Zuschauer herabblickt. Die ideale Einstellung ist, wenn sich Ihre Augen in Höhe des Objektivs befinden.

4. Das Live-Interview im Studio
Bei einem Live-Interview im Studio sollten Sie niemals direkt in die Kamera schauen, sondern immer zu Ihrem Gesprächspartner, auch wenn er Sie gelegentlich irritiert und den Eindruck erweckt, als höre er Ihnen gar nicht zu, weil er ständig an Ihnen vorbeischaut. Dann nämlich kontrolliert er unauffällig die restliche Sendezeit auf einer Uhr im Hintergrund. Er hört Ihnen aber nichtsdestotrotz aufmerksam zu.

5. Die "Live-Schaltung"
Eine andere Form des Live-Interview ist die sogenannte "Live-Schaltung". Sie sind mit Ihrem Gesprächspartner im Sendestudio nur über Monitor und Mikrophon verbunden. Versichern Sie sich in dieser Situation, dass Sie so stehen oder sitzen, dass Ihr Blick auf Ihren Monitor, auf dem Sie den Moderator sehen, eine Kommunikation in Augenhöhe auf dem Sendebild herstellt.

6. Das Statement
Bei Zeitmangel wird häufig nur eine kurze und knappe Stellungnahme, ein Statement, von Ihnen verlangt. Ein Statement ist begrenzt durch einen vorgegebenen Zeitrahmen, der 30 Sekunden zumeist nicht übersteigt. In dieser Zeit muss alles Wichtige gesagt werden. Eine gute Vorbereitung ist wieder unerlässlich. Die Stoppuhr darf Sie bei Ihren Vorbereitungen begleiten, um eine Zeitüberschreitung nicht zu riskieren. Es gilt hier die Faustregel: 7 bis 8 Zeilen zu 60 Anschlägen ergeben bei normaler Sprechgeschwindigkeit die geforderten 30 Sekunden. Gehen Sie dann nach der Fünf-Satz-Regel vor: Im ersten Satz stellen Sie die These auf ("Von Lohndumping kann bei uns nicht die Rede sein...."), die von den folgenden drei Sätzen untermauert wird. Der fünfte und letzte Satz bringt dann die Schlussfolgerung. Da der Text äußerst komprimiert ist, ähneln Statements häufig einer Formel. Bemühen Sie sich daher um farbige Formulierungen, die Ihre Aussage kräftig und wirkungsvoll werden lassen!

7. Was Sie noch beachten sollten!
Im Fernsehen wird auf Äußerlichkeiten großen Wert gelegt. Ihre Kleidung und die Wahl der Farben, die im Sendebild später ihre Persönlichkeit unterstreichen sollen, ist daher von großer Bedeutung:
  • Eine weiße Bluse oder ein weißes Hemd ist Tabu, denn diese Farbe reflektiert die Helligkeit, insbesondere das Scheinwerferlicht im Studio, so stark, dass selbst bei tiefster Sonnenbräune oder bester Arbeit der Maskenbildner das Gesicht bläulich-blass wirken kann.
  • Vermeiden Sie kleinkarierte Muster: Auch mit den modernsten Kameras entstehen bei kleinstrukturierten Stoffen Laufmuster auf dem Bildschirm, die den Zuschauer irritieren und vom eigentlichen Interview ablenken.
  • Am besten für den Fernsehauftritt sind flächige Farben, in denen man sich wohlfühlt. Vorsicht aber bei schwarz: Zwar ist schwarz nicht gänzlich ungeeignet, doch besteht die Gefahr, dass das Bild bei zu viel schwarz "absäuft" und es düster und unattraktiv erscheinen lässt.
  • Eine Hilfe beim Interview kann ein Gegenstand sein, an dem man sich "festhalten" und von möglicher Nervosität ablenkt. Das kann die Lesebrille, eine Büroklammer oder ein Kugelschreiber sein.
  • Informieren Sie sich vor dem Interview, wo und in welcher Sendung der geplante Beitrag ausgestrahlt wird. Bei der Vielzahl der Redaktionen mit festen, aber auch vielen freien Mitarbeitern und bei ebenso vielen Produktionsfirmen ist es unerlässlich, sich genaue Angaben machen zu lassen über den Namen des Senders, den Namen der Sendung, das Datum und die genaue Uhrzeit der Ausstrahlung, den Namen des Redaktionsleiters oder des verantwortlichen Redakteurs und den des Mitarbeiters, der den Beitrag gedreht hat, bestenfalls jeweils mit Telefonnummern.

VI. Tag der offenen Tür

1. Öffentlichkeitsarbeit ist Imagepflege...
Verstecken Sie sich nicht! Seien Sie direkt! Diese Aufforderungen sollten Sie sich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zu Herzen nehmen. Schauen Sie über die Mauern Ihres Betriebes hinweg und treten Sie mit der Bevölkerung und den Medien in Kontakt. Mit ein paar Pressemitteilungen ist es heutzutage nicht mehr getan. Öffentlichkeitsarbeit "im Nahbereich" ist für Unternehmer zu einer gesellschaftlichen Verpflichtung geworden.
Legen Sie Ihre Anonymität ab, denn diese schafft Distanz. Um Ihr Unternehmen der Bevölkerung zugänglich zu machen, zu zeigen, was Sie produzieren oder anbieten, sollten Sie in die Offensive gehen. Laden Sie Ihre Kunden und andere Interessenten einfach ein. Bei einem "Tag der offenen Tür" kann man sich kennen lernen und Barrieren abbauen.
Der "Tag der offenen Tür" soll dazu dienen, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren, das Unternehmen und seine Produkte oder Dienstleistungen bekannt zu machen, Kontakte zu knüpfen, oder aber die Zusammenarbeit mit Partnern und Zulieferern zu pflegen.
Auch die eigenen Mitarbeiter werden durch solch eine Veranstaltung motiviert. Der Erfolg und die Leistung des Betriebes sind natürlich Erfolg und Leistung der Mitarbeiter. Für sie ist es wichtig, die geleistete Arbeit einmal nach außen zu tragen. Es steigert das Wir-Gefühl.

2. Die Organisation
Die Terminfrage
Fangen Sie rechtzeitig mit den Vorbereitungen an. Bereits die Terminfrage birgt große Schwierigkeiten. Am Besten eignen sich arbeitsfreie Samstage und Sonntage (dabei müssen Ihre Mitarbeiter mitspielen). Achten Sie darauf, dass Ihre Veranstaltung nicht mit anderen lokalen oder überregionalen Ereignissen kollidiert. Auch eine interessante Fernsehausstrahlung (ein wichtiges Fußballspiel) kann Ihre Besucherzahlen negativ beeinflussen. Der Beginn sollte nicht eher als 09:00 Uhr, das Ende der Veranstaltung nicht später als 17:00 Uhr sein.

Die Planung
Damit Ihre Veranstaltung ein Erfolg wird, sollten immer die Interessen der Besucher im Vordergrund stehen und das Programm bestimmen. Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter in die Planung ein, bilden Sie z. B. einen Ausschuss oder ein Projektteam, in dem alle Abteilungen und Unternehmensbereiche sowie der Betriebsrat vertreten sind. Details, wer wofür zuständig ist, können dort geklärt werden.
Setzen Sie auch einen genauen Kostenetat fest. Überprüfen Sie diesen im Laufe Ihrer Vorbereitungen.
Ratsam, aber nicht zwingend, ist es, sich ein Motto, eine Leitidee, einen Aufhänger zu überlegen. Sie verleihen damit Ihrem "Tag der offenen Tür" mehr Profil und Struktur und machen ihn gleichzeitig der Presse "schmackhaft". Geeignet dafür sind Firmenjubiläen, die Einweihung einer Filiale, eine neue Produktvorstellung oder eine Grundsteinlegung eines neuen Firmengebäudes.

3. Die Einladung
Die Einladungsliste muss sorgfältig überlegt sein: Hier seien nur die wichtigsten Gäste genannt:

• Belegschaftsangehörige
• ehemalige Mitarbeiter
• Lokale Presse, Fernsehen, Hörfunk
• Kunden
• potenzielle Kunden
• Anwohner aus der näheren Umgebung/Stadtteil
• Partner-/ Zulieferbetriebe
• Banken
• Leiter der für das Unternehmen zuständigen Behörden (z. B. Bauamt, Gewerbeaufsichtsamt, Feuerwehr, Polizei)
• Honoratioren (Bürgermeister, Stadtrat, Gewerkschaftsvertreter)

Wichtige Tipps, wer nicht fehlen darf, können Ihnen vermutlich die verschiedenen Abteilungen Ihres Unternehmens geben. Achten Sie genau darauf, niemanden zu vergessen. Laden Sie außerdem jeden schriftlich und rechtzeitig ein.

Belegschaftsangehörige können Sie entweder durch Handzettel oder die Betriebszeitschrift informieren, die die Mitarbeiter mit nach Hause nehmen. Per Handzettel werden am besten auch die Anwohner aus der Umgebung auf das Ereignis aufmerksam gemacht. Die Handzettel können aber auch in Geschäften ausgelegt oder mit der Tagespost oder der Tageszeitung direkt in die Haushalte geliefert werden. Anzeigen in der örtlichen Presse haben sich ebenso bewährt. Damit die Besucher nicht lange nach Ihrem Unternehmen suchen müssen, fügen Sie der Einladung eine Wegskizze bei. Beschildern Sie auch den Anfahrtsweg.

4. Der PR-Fachmann
Möglicherweise wollen Sie eine PR-Agentur einsetzen. Bei der Auswahl kann Ihnen die Deutsche Public Relations Gesellschaft e. V. behilflich sein: www.dprg.de
Besprechen Sie mit dem PR-Fachmann genau Ihre Vorstellungen. Zwar arbeitet dieser selbstständig und bringt eigene Ideen und Konzepte ein, doch ist es Ihr Auftrag. Also steuern Sie die Planung. Scheuen Sie sich nicht, wenn angebracht, Kritik zu üben.

5. Das Programm
Der informative Teil
Die folgenden vier Fragen sollten Sie als Grundlage Ihrer Planung im Hinterkopf behalten:

• Was wollen wir erreichen?
• Wen wollen wir erreichen?
• Was wollen wir vermitteln?
• Wie können wir das erreichen?

Überlegen Sie sich, was Sie Ihren Gästen zeigen wollen. Ein ganzes Unternehmen in seiner Vielfalt zu zeigen, ist fast unmöglich, es sei denn, Sie planen eine komplette Werksführung. Konzentrieren Sie sich deshalb auf Bereiche, die für den Besucher besonders interessant sind.
Zeigen Sie z. B. einen Produktionsablauf – Technik ist meistens von Interesse - und beteiligen Sie den Besucher daran. Lassen Sie ihn z. B. durch Knopfdruck eine Maschine in Bewegung setzen oder Ähnliches. Dies gibt dem Besucher das Gefühl, wirklich hinter die Kulissen zu sehen.
Ob Sie die Gäste mit einer Ansprache begrüßen wollen, bleibt Ihnen überlassen. Geben Sie ihnen aber auf jeden Fall die Gelegenheit, zu Wort zu kommen und Fragen zu stellen.
Es können zwar dabei auch unangenehme Fragen auf Sie zukommen, gleichzeitig erhalten Sie aber die Möglichkeit, Ihr Unternehmen zu erläutern, Ungereimtheiten aus dem Weg zu schaffen und Missverständ-nisse zu klären.
Ausstellungen, Dia- oder Filmvorführungen lockern den Tag auf und gestalten komplizierte Produktionstechniken oft anschaulicher. Bereiten Sie diese Medieneinsätze frühzeitig vor.
Besonders wichtig ist es, genug Infomaterial bereitzuhalten. Der Besucher wird zu Hause noch einmal nachlesen wollen, was er gesehen hat. Der Presse sollten Sie eine eigene Informationsmappe mit ent-sprechenden Fotos zur Verfügung stellen.
Der Unterhaltungsteil
Im Hinblick auf das Ziel Ihrer Veranstaltung, nämlich Ihr Unternehmen in den Vordergrund zu stellen, sollten Sie den Unterhaltungsteil nicht zu einem Spektakel umfunktionieren.
Finden Sie das richtige Maß an Information und Vergnügen. Eine angemessene Bewirtung ist Voraussetzung, musikalische Darbietungen sorgen für eine angenehme Atmosphäre.
Zur Beschäftigung der Kinder können Sie einen Mal- oder Bastelwettbewerb organisieren oder ein Kreuzworträtsel (Lösung: der Name Ihrer Firma oder eines Ihrer prägnanten Produkte) anbieten. Auch Souvenirs mit dem Werbeaufdruck Ihres Unternehmens kommen bei den Besuchern gut an. Für jeden 100. Besucher könnten Sie auch ein größeres Geschenk bereithalten.

6. Tipps für den reibungslosen Ablauf:
  1. Auch wenn der genaue Ablauf- und Zeitplan feststeht (und das ist wichtig), müssen Sie am Tag selbst flexibel sein, um möglicherweise auf Wünsche der Besucher einzugehen.
  2. Klären Sie die Nutzung von Flächen und die Raumgestaltung ab, d. h. weisen Sie den Weg durch Ihr Unternehmen, trennen Sie womöglich gefährliche Bereiche sichtbar ab (und klären Sie für den Fall der Fälle die Versicherungsfragen). Ein Lageplan vereinfacht die Besichtigung für die Gäste.
  3. Sorgen Sie dafür, dass ausreichend Personal für die Gäste zur Verfügung steht. Mitarbeiter sollten mit einem Handy ausgestattet sein. Denken Sie auch daran, einen Fotografen, Sicherheitsdienst, Hostessen etc. zu beauftragen.
  4. Kontrollieren Sie rechtzeitig vor Beginn besonders die Technik (Rednerpult, Mikrofone, Beschallung, sogar den Bierhahn). Kurz vor der Veranstaltung ist es für Korrekturen oft zu spät.
  5. Auch auf Notfälle sollten Sie vorbereitet sein (Sanitäter, Erste-Hilfe, Hausapotheke).


7. Die Nachbereitung
An die Redaktionen, die keinen Journalisten geschickt haben, sollten Sie Pressematerialien verschicken. Geben Sie eine Pressemitteilung über den Verlauf der Veranstaltung, die Besucherzahlen und Resonanz heraus.
Informieren Sie Ihre Mitarbeiter ausführlich und vergessen Sie ein Dankeschön nicht. Gehen Sie mit Ihrem Projektteam die Veranstaltung durch und analysieren Sie Stärken und Schwächen. So kann man beim nächsten Mal Verbesserungen anbringen.
Lassen Sie die Medienresonanz auswerten und in einem speziellen Pressespiegel zusammenstellen.
Pflegen Sie besonders die mit den Medienvertretern geknüpfte Kontakte und lassen Sie Ihr Unternehmen nach dem "Tag der offenen Tür" nicht wieder in der Versenkung verschwinden. Stellen Sie ihre Pressemeldung mit Fotos ins Internet ein.

VII. Firmenjubiläum

1. Chance nutzen!
Ein Firmenjubiläum - Last oder Chance? Das fragen sich Unternehmer immer wieder. Viel zu viel Aufwand, finden einige. Das lohnt sich für unseren Betrieb nicht, behaupten andere.
Zugegeben, die sorgfältige Planung und Durchführung eines Jubiläumsfestes sind aufwendig und zeitraubend. Aber: Ein Firmenjubiläum ist Öffentlichkeitsarbeit im Nahbereich und damit auch immer Imagepflege für Ihr Unternehmen. Deshalb gilt es, das Firmenjubiläum nicht als lästige Pflichtübung anzusehen, sondern als große Chance, sein Unternehmen in die Öffentlichkeit zu bringen!
Ein Firmenjubiläum ist ein willkommener zeitlicher Einschnitt, um eine Standortbestimmung für den Betrieb vorzunehmen. Ihr Unternehmen kann sich in seinem gesellschaftlichen Umfeld präsentieren und darüber hinaus eventuell geplante Veränderungen in Erscheinungsbild oder Ausrichtung einleiten.
Ein Firmenjubiläum ist ein Marketingereignis! Unter allen denkbaren Firmenveranstaltungen bietet es die beste Möglichkeit, eine breite Öffentlichkeitswirkung zu erzielen und den Bekanntheitsgrad der eigenen Produkte oder Dienstleistungen zu erhöhen. Persönliche Geschäftsbeziehungen können vertieft, die Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten gepflegt werden. Deshalb: Nutzen Sie die Gelegenheit, durch ein Betriebsjubiläum Ihre Werbebotschaft unverkrampft und ungezwungen zu vermitteln!
Ein Firmenjubiläum ist für die Mitarbeiter identitätsstiftend und motivationsfördernd! Die Leistung des Betriebs ist schließlich immer auch die Leistung seiner Mitarbeiter. Ein Jubiläumsfest, das auf die (Erfolgs-) Geschichte eines Unternehmens zurückblickt, vereint die Mitarbeiter im Stolz auf die geleistete Arbeit und stärkt so das ’Wir-Gefühl’.

2. Professionelle Planung ist das A und O
Ein Unternehmen, das seinen Geburtstag öffentlich feiert, sollte rechtzeitig planen! Je nach Art und Umfang gilt für den Mittelständler die Faustregel: sich bereits ein gutes Jahr vor dem Anlass ausreichend Zeit für die Planung zu nehmen bzw. ein Konzept zu erarbeiten. Denn schließlich sollte ein Jubiläum mehr als nur "Essen und Trinken" sein.

Fünf Faustregeln als Hilfe für die Planung:

a) Geben Sie Ihrem Jubiläum eine Leitidee! Wofür stehen wir? Was ist die Botschaft unseres Unternehmens? Eine Leitidee als Motto oder Slogan gibt Ihrem Firmenjubiläum ein klares Profil. Wichtig ist, dass sie aus Ihrer eigenen Unternehmensphilosophie stammt. Alle Aktivitäten im Jubiläumsjahr sollten auf die Leitidee zugeschnitten sein, denn sie ist quasi der rote Faden für sämtliche Jubiläumsaussagen und bestimmt den Charakter Ihres Festes.

b) Denken Sie frühzeitig an Ihre Gäste! Wer soll am Jubiläum teilnehmen? Gute Vorschläge, wen es einzuladen gilt, erhalten Sie meist von den verschiedenen Abteilungen Ihres Unternehmens. Auch die Industrie- und Handelskammer ist bei der Erstellung der Gästeliste ein kenntnisreicher Ansprechpartner. Beim Zusammenstellen Ihrer Gästeliste sollten Sie besonders auf folgende Gruppen achten:

• Mitarbeiter und Betriebsangehörige
• Kunden und Geschäftspartner
• Vertreter von Behörden, Kammern und Verbänden
• Politiker, lokale Presse, Hörfunk und Fernsehen

Bedenken Sie: Jede dieser Gruppen muss schriftlich und rechtzeitig benachrichtigt werden! Achten Sie auch darauf, Ihre Teilnehmerliste regelmäßig zu aktualisieren!

c) Beteiligen Sie die Mitarbeiter an der Planung! Wer macht was? Bei der Planung des Firmenjubiläums ist zu überlegen, was das Unternehmen alleine schaffen kann und wo eventuell eine PR-Agentur helfen sollte (dazu mehr im Abschnitt ’Tipps für die Arbeit mit dem PR-Fachmann’). Wichtig: Beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter intensiv an der Festplanung! Das zuständige Projektteam sollte aus Mitarbeitern aller Abteilungen bestehen. Bereits im Vorfeld müssen klar definierte Zuständigkeitsbereiche für die einzelnen Arbeitsgruppen innerhalb des Projektteams abgestimmt werden.

d) Ködern Sie die Medien! Die lokale Presse ist ein wichtiger Partner für die gelungene Berichterstattung über ein Firmenjubiläum. Die Medien sollten deshalb schon zu Beginn des Jubiläumsjahres über die bevorstehenden Aktivitäten Ihres Unternehmens informiert werden. Geben Sie regelmäßig Veröffentlichungen für Presse und Fachpresse, Hörfunk und gegebenenfalls auch das Fernsehen heraus. Oder bieten Sie kurzerhand von sich aus Fototermine oder eine Werksbesichtigung an! Eine gute Presseresonanz ist schließlich für Sie und Ihr Unternehmen die beste Werbung - und das kostenlos und mit höchster Leseraufmerksamkeit!

e) Planen Sie mit einem festen Etat! Ein erfolgreiches Firmenjubiläum erfordert eine saubere Kostenkalkulation. Damit Sie während der Vorbereitungsphase finanziell nicht der Schuh drückt, sollten Sie einen festen Etat vorgeben. Stellen Sie darüber hinaus zu Beginn der finanziellen Planung eine Liste der möglichen Kostenfaktoren auf. Bei einem Firmenjubiläum sind dies in der Regel: Bewirtung, Dekoration, Drucksachen, behördliche Gebühren, Geschenke, Honorare, Logistik, Technik, Telefon- und Portokosten, Personalkosten, Unterhaltungsprogramm und Werbemaßnahmen. Schaffen Sie sich eine eiserne Reserve für unvorhergesehene Ausgaben, indem Sie nur 80 Prozent Ihres Budgets verplanen! Wichtig ist auch, Ihren Etat regelmäßig zu kontrollieren! Kleiner Tipp: Effektiv Kosten sparen können Sie vor allem dann, wenn Sie sich von den entsprechenden Fachabteilungen in Ihrer Firma oder von Ihrem Steuerberater rechtzeitig eine Liste der abzugsfähigen Ausgaben aufstellen lassen.

3. Die Festschrift
Die Festschrift ist für Ihr Jubiläum von großer Bedeutung! Ist sie pfiffig und anschaulich aufgemacht, kann Ihr Unternehmen ungezwungen und äußerst effektiv darstellen, wie es entstanden ist und zu heutiger Größe heranwuchs. Deshalb: ”Lieber keine, als eine schlechte Jubiläumsschrift”, lautet die Devise! Investieren Sie reichlich Zeit - mindestens zehn Monate - in die Erarbeitung Ihrer Broschüre! Planen Sie ruhig eine großzügige Auflage!

Praxisnahe Tipps für eine Festschrift:
  • In der Kürze liegt die Würze: Lassen Sie Ihre Jubiläumsschrift keinesfalls zum Wälzer werden! Zwölf bis dreißig Seiten, je nach Bedeutung des Jubiläums und des Unternehmens sind völlig ausreichend. Es genügt ebenfalls, den Werdegang Ihres Unternehmens durch einen kurzen ’tabellarischen Lebenslauf’ zu skizzieren.
  • Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Beleben Sie Ihre Jubiläumsschrift mit alten Dokumenten, Fotos, Graphiken oder auch einem farbigen Organigramm. Das weckt Aufmerksamkeit und lockert den Text auf!
  • Denken Sie an Ihre Mitarbeiter! Stellen Sie Ihr Team durch Reportagen oder die Darstellung der einzelnen Produktionsschritte Ihrer Firma vor! Und lassen Sie Ihre Mitarbeiter auch selbst zu Wort kommen! Vor allem langjährige Mitarbeiter kennen den Betrieb und seine Geschichte in- und auswendig.
  • Gestalten Sie Form und Layout der Festschrift passend zum Erscheinungsbild Ihres Unternehmens! Ein außergewöhnliches ”Cover” macht neugierig! Sie könnten zum Beispiel die örtliche Zeitung Ihres Gründerjahres als Deckblatt für die Festschrift nutzen.
  • Verharren Sie keineswegs nur in Vergangenem! Die Festschrift sollte durch einen Ausblick auf zukünftige Vorhaben abgerundet werden.

4. Der Festtag
Sobald die Teilnehmer, der genaue Termin und der Charakter der Jubiläumsveranstaltung feststehen, fällt die Entscheidung über den Ort des Jubiläumsfestes gar nicht mehr schwer. Prinzipiell können Sie von der durch eigene Mitarbeiter dekorierten Werkshalle über das gemietete Festzelt mit gewerblichem Partyservice bis zum romantischen Schlossambiente die Szenerie frei wählen. Für die Reden des mit anspruchsvoller Musik umrahmten offiziellen Festakts gilt: nicht zu viele, und vor allem nicht zu lang! Lassen Sie nur solche Gastredner zu Wort kommen, die auch speziell über Ihr Unternehmen etwas zu sagen wissen. Vergessen Sie dabei Ihre Mitarbeiter nicht! Planen Sie für den Festtag eine originelle Jubiläumsaktion ein: Stellen Sie zum Beispiel ein spezielles Jubiläumsprodukt her, gründen Sie eine Stiftung, pflanzen Sie einen Baum oder spenden Sie einfach Geld für einen guten Zweck! Eine Jubiläumsaktion belebt das Programm und ist noch dazu gut für Ihr Firmenimage!

5. Der Jubiläumsverkauf
Ein Firmenjubiläum feiern und gleichzeitig verdienen? Das ist nicht nur ein lukrativer Gedanke, sondern auch ein gesetzlich zulässiges Unterfangen.
Die früheren Einschränkungen sind weggefallen. Das heißt, dass Jubiläumsverkäufe unbeschränkt durch-geführt werden dürfen.
Jubiläumsverkäufe können auch anlässlich eines persönlichen Jubiläums (runder Geburtstag des Inhaber, Silberhochzeit der Unternehmensgründer usw.) stattfinden. Außerdem kann ein Jubiläum, das sich nur auf eine Filiale bezieht, nun zum Anlass für einen besonderen Verkauf genommen werden. Auch die zeitliche Beschränkung ist entfallen.
Im Rahmen eines Jubiläumsverkaufes können in unbegrenztem Umfang Preisnachlässe oder Rabatte gewährt werden.

6. Die Arbeit mit dem PR-Fachmann
Wer ist der geeignete Partner für die erfolgreiche Organisation eines Betriebsjubiläums? - Sollten Sie sich als Unternehmer für eine PR-Agentur als externen Planungshelfer und Ideenlieferanten entschieden haben, lohnt es sich, bei der Auswahl äußerst sorgfältig vorzugehen. Es gibt verschiedene Wege, einen geeigneten PR-Partner zu finden. Neben Ratschlägen und Empfehlungen Ihrer Kollegen, Kunden oder Geschäftspartner gelangen Sie vor allem über die Deutsche Public Relations Gesellschaft e.V., www.dprg.de zu einem umfassenden Wissen über Berater, Agenturen und deren Arbeitsfelder. Auch die Industrie- und Handelskammer kann Ihnen weiterhelfen.

Tipps zum Umgang mit dem PR-Profi:
  • Stellen Sie klar und präzise Ihre Erwartungen und Anforderungen für die Gestaltung des eigenen Firmenjubiläums heraus und bündeln Sie Ihre Vorstellungen in einem schriftlich ausgearbeiteten Konzept!
  • Klären Sie frühzeitig die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit ab! Auch ein PR-Fachmann braucht eine großzügig bemessene Vorlaufzeit und feste Budgetvorgaben, um kreative und umsetzbare Ideen auszuarbeiten.
  • Behalten Sie die planerischen Fäden in der Hand! Auch wenn der PR-Fachmann sehr selbstständig arbeitet und eigene Ideen, Konzepte und Vorstellungen einbringt, so arbeitet er letztlich doch in Ihrem Auftrag. Deshalb: Ist Ihnen etwas unklar oder sind Sie mit einzelnen Arbeitsschritten Ihres PR-Partners nicht zufrieden, so halten Sie damit nicht ’hinterm Berg’!

VIII. Tipps und Informationen der IHK Ostwürttemberg

1. IHK-Zeitschrift „Wirtschaft in Ostwürttemberg“
Die „Wirtschaft in Ostwürttemberg“ ist als regionales Wirtschaftsmagazin die offizielle Zeitschrift der IHK Ostwürttemberg. Sie richtet sich flächendeckend an alle IHK-Mitgliedsunternehmen des Landkreises Heidenheim sowie des Ostalbkreises. Zusätzlich erreicht sie auch öffentliche Institutionen und Einrichtungen in der Region Ostwürttemberg. Eine Vielzahl an Abonnements kommt von Betrieben aus den angrenzenden Landkreisen. Neben Wirtschaftsthemen mit Bezug zur Region, wird auch über das aktuelle Wirtschaftsgeschehen berichtet, dazu zählen auch Firmenberichte und Personalien.
IHK zugehörige Unternehmen können ihre Artikel in der Rubrik "Firmenberichte" veröffentlichen.

2. Regionale Arbeitshilfen / Verzeichnisse
Die „Regionalen Medien in Ostwürttemberg“ unterstützen die Unternehmen der Region bei Ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Neben den Tageszeitungen sind auch die Anzeigenblätter sowie die regional tätigen Rundfunkstationen aufgeführt.

3. IHK-Newsletter und Spezialisten-Newsletter
Die IHK Ostwürttemberg bietet mit ihrem Newsletter alle 14 Tage aktuelle Wirtschafts-Informationen und geldwerte Praxistipps aus ihren Geschäftsfeldern. Selbstverständlich ist dieses Serviceangebote völlig kostenlos und kann jederzeit wieder beendet werden.
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