IHK Ostwürttemberg

Sucht am Arbeitsplatz

Definition

Sucht am Arbeitsplatz ist der problematische Konsum von legalen oder illegalen Suchtmitteln durch Mitarbeiter während der Arbeitszeit oder unter dem Einfluss von Suchtmitteln am Arbeitsplatz.

Häufige Suchtmittel

  • Alkohol: Beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit, das Urteilsvermögen und die Koordinationsfähigkeit. Erhöht das Risiko von Unfällen und Fehlern.
  • Illegale Drogen: Können zu Abhängigkeit, psychischen Störungen und körperlichen Schäden führen. Beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit der Mitarbeiter.
  • Medikamente: Schmerzmittel, Schlafmittel und Antidepressiva können bei missbräuchlicher Einnahme zu Sucht und Abhängigkeit führen. Beeinträchtigen die Aufmerksamkeit, die Konzentration und die Motorik.
  • Glücksspiel: Kann zu Vernachlässigung der Arbeit, finanziellen Problemen und sogar zu Straftaten führen.
  • Internet und Computerspiele: Kann zu einer Sucht führen, die sich negativ auf die Konzentration, die Produktivität und die sozialen Kontakte auswirkt.

Auswirkungen

Für Unternehmen:
  • Geringere Produktivität und Arbeitsqualität
  • Erhöhtes Risiko von Unfällen und Fehlern
  • Fehlzeiten und Fluktuation
  • Höhere Kosten für Kranken- und Rentenversicherung
  • Imageschaden
Für Mitarbeiter:
  • Gesundheitsschäden
  • Psychische Probleme
  • Soziale Probleme
  • Finanzielle Probleme
  • Verlust des Arbeitsplatzes

Maßnahmen

Suchtprävention:
  • Aufklärung der Mitarbeiter über die Gefahren von Sucht
  • Förderung eines gesunden Lebensstils
  • Stärkung des sozialen Miteinanders
  • Anbieten von Beratung und Unterstützung
Früherkennung:
  • Schulung von Führungskräften und Mitarbeitern für den Erkennen von Suchtproblemen
  • Anbieten von anonymen Anlaufstellen
Intervention:
  • Unterstützung bei der Suche nach Therapie und Suchtberatung
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement
Suchtmittelkontrolle:
  • Verbot von Alkohol und illegalen Drogen am Arbeitsplatz
  • Stichprobenartige Kontrollen

Erfolgsfaktoren

  • Klare Haltung der Unternehmensleitung: Sucht am Arbeitsplatz wird nicht toleriert.
  • Einbeziehung der Mitarbeiter: Entwicklung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen gemeinsam mit den Mitarbeitern.
  • Vertrauensvolle Atmosphäre: Mitarbeiter trauen sich, Probleme offen anzusprechen.
  • Qualifizierte Unterstützung: Professionelle Hilfe für suchterkrankte Mitarbeiter.