300 Jahre Reinhold Palme Söhne

Weltweit erste eingetragene Fabrik für Kristallkronleuchter

Im Jahr 1724 gründete Josef Palme im böhmischen Ort Parchen, heute Prachen in Tschechien, die laut Aufzeichnungen „weltweit erste offiziell eingetragene und in der historischen Literatur dokumentierte Kristallkronleuchter-Fabrikation“. Mit der Fertigung des Maria-Theresia-Kronleuchters 1741 für die damalige Kaiserin wurden die Kristallkronleuchter aus Böhmen zur Weltmarke. Sogar der König von Ägypten erhielt einen der größten Kronleuchter – mit einem Durchmesser von drei und einer Höhe von vier Metern.
Während des Zweiten Weltkriegs mussten die Metallkünstler dann statt prunkvoller Leuchter Gewehrkolben bauen. Als Sudetendeutsche musste sie nach Kriegsende Böhmen verlassen, doch nach der Gefangenschaft gründete Gerhard Palme 1948 im damaligen Ami-Werk in Schwäbisch Gmünd in der Lorcher Straße wieder eine Manufaktur. Danach ging es in die Hintere Schmiedgasse bis man 1970 in den jetzigen Standort Sebaldstraße umzog.

Faszination für Licht und Glas
Die in der elften Generation familiengeführte Leuchtenmanufaktur Reinhold Palme Söhne stellt auch heute noch jede seiner Leuchten einzeln in Handarbeit her. Sie stattete zum Beispiel das komplette Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundespräsidenten, sowie die Villa Reitzenstein, Sitz des baden-württembergischen Ministerpräsidenten, mit Kronleuchtern aus. Nicht zu vergessen: der Prediger in Schwäbisch Gmünd, in dem das Refektorium und der Große Saal mit Palme Leuchten ausgestattet sind.

Die Produkte des Familienunternehmens sind zudem ein wichtiges Gestaltungselement für individuelle Inneneinrichtungen geworden. Und die Firma hat sich darauf spezialisiert, Kron- und Wandleuchter zu restaurieren, reparieren, reinigen sowie Ersatzteile zu beschaffen. Auf ihre Handarbeit ist die Firma Palme stolz und ebenso, dass in der alten Werkstatt so manches bewährte Werkzeug voriger Generationen verbunden mit aktueller Technik zum Einsatz kommt.