Ausgebremst?! Das sagt die Wirtschaft!
Die IHKs in Brandenburg haben von Ende April bis Mitte Mai 2021 eine breit angelegte Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen durchgeführt. Mit ihr erfolgt eine Positionierung der brandenburgischen Wirtschaft zu Zielen, politischer Strategie und Maßnahmen in der Corona-Krise. Dabei geht es weniger um den Zustand der Unternehmen, sondern mehr um eine aktuelle Bewertung des politischen Krisenmanagements aus Sicht der Wirtschaft – quasi eine Zwischenbilanz.
Neben den Folgen des Lockdowns wurde der Frage nachgegangen, wie sich die Belange der Wirtschaft in der Corona-Strategie der Politik wiederfinden. Im Ergebnis zeigt sich eine tiefe Spaltung zwischen den Unternehmen, die uns große Sorgen bereitet. Für die dringlichsten Aufgaben der Betriebe und für eine Überwindung der Spaltung braucht es nun Lösungen der Politik auf Bundes- und Landesebene. Die IHKs sehen sich auch weiterhin als Partner der Politik, wenn es um Zukunft des Landes geht. Mit den Ergebnisse dieser Befragung liefern wir wichtige Vitalzeichen der Wirtschaft, um richtige Entscheidungen treffen zu können.
Insgesamt nahmen mehr als 1.400 Unternehmen aller Branchen, Größenklassen und Regionen an der Befragung teil. Über 600 Unternehmerinnen und Unternehmer teilten uns dabei mit individuellen Aussagen ihre ganz persönliche und eindringliche Sicht mit. Aufgrund der regionalen Wirtschaftsstruktur machten die Dienstleistungen und der Handel sowie kleinere Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten den Großteil der Umfrageteilnehmer aus.
Ergebnisse
- I. Langfristig negative Folgen für Brandenburgs Wirtschaft werden befürchtet
Gastgewerbe und Reisevermittler besonders hart betroffen
Über 60 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer schätzen ihre wirtschaftliche Situation schlechter ein, als vor der Corona-Krise. Diese negative Einschätzung fällt im Reise- und Gastgewerbe besonders deutlich aus. Hier berichten mehr als 9 von 10 Befragten, von einer Verschlechterung ihrer Situation. Im Bau- und Industriebereich hat sich die Situation immerhin noch für ca. die Hälfte der Unternehmer verschlechtert.Langfristige Folgen: Ertragsrückgänge, Verschlechterung des Betriebsklimas oder der Zusammenbruch von Lieferketten
Die Brandenburger Wirtschaft war insbesondere mit dem Verlust von Aufträgen (62,0 Prozent), ausgebliebenen Erträgen (58,5 Prozent) sowie teureren Waren und Dienstleistungen ihrer Geschäftspartner (50,5 Prozent) konfrontiert. Von größerer Bedeutung waren außerdem ein schlechteres Betriebsklima (44,1 Prozent), unterbrochene Lieferketten (39,1 Prozent) sowie die Anordnung von Kurzarbeit (34,3 Prozent). Bei 11,3 Prozent der Befragten waren Entlassungen erforderlich.Zwischen den einzelnen Branchen und Größenklassen unterscheidet sich die Ausprägung der negativen Auswirkungen allerdings erheblich. Während in der Baubranche 81 Prozent der Unternehmen von Preissteigerungen berichteten, waren es im Dienstleistungsbereich 41 Prozent. Wenn auch nicht alle Teuerungen auf die Pandemie zurückzuführen sind - letztlich wirken sich u.a. die Handelsauseinandersetzungen zwischen China und den USA auch auf deutsche Unternehmen aus - so werden diese Verwerfungen lange Zeit spürbar sein. Deutlich geringer fielen, wie zu erwarten, die positiven Auswirkungen der vergangenen Monate bei den Unternehmen aus.Verschlechterung des Betriebsklimas bereitet den Unternehmen Probleme
Die Verschlechterung des Betriebsklimas bereitet vor allem den größeren Unternehmen Sorgen.
So gaben 67,7 Prozent der Unternehmen mit über 50 Arbeitnehmern an, dass sich das Verhältnis in ihrer Belegschaft negativ entwickelt hat.Unternehmen nutzen Pandemie zur Digitalisierung
Insgesamt nutzten über 25 Prozent die Krise zur verstärkten Digitalisierung innerhalb ihres Unternehmens. Erwartungsgemäß waren es insbesondere die größeren Unternehmen, die dieses Erfordernis der Zeit in einen Vorteil verwandeln konnten. Immerhin 62,4 Prozent der Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern nutzen das zurückliegende Jahr für eine verstärkte Digitalisierung innerhalb des Unternehmens.Diese Flexibilität können jedoch nur jene Unternehmen aufbringen, die über ausreichend Liquidität verfügen – wer zum einen ums wirtschaftliche Überleben kämpft, kann sich Digitalisierung nicht leisten. Zum anderen ist die Digitalisierung keine Universallösung.Zitate
Ohne Erträge, keine Ersparnisse mehr. Dadurch keine Anschaffungen, dadurch kurz vor der Gewerbeauflösung.Dienstleistungen, Landkreis Oder-SpreeZum Anfang der Pandamie waren abbauende Maßnahmen notwendig. Durch Umstellung bzw. Erweiterung des Leistungsportfolios konnte wieder eingestellt werden.Verkehr, Landkreis Märkisch-OderlandWir nutzten die Zeit für Produktentwicklungen und Optimierung der Prozesse.Dienstleistungen, Landkreis Dahme-SpreewaldMitarbeiter sind am psychischen Limit - hoher Krankenstand, aber nicht durch Covid.Verkehr, Landkreis Teltow-Fläming - II. Politische Strategie zur Corona-Bekämpfung: Blick auf die Wirtschaft fehlt
Planbarkeit als Schlüsselkriterium für die Krisenbewältigung
Die Corona-Krise zeigt, dass gerade die von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägte brandenburgische Wirtschaft schnell und flexibel auf äußere Veränderungen reagieren kann. Selbst gravierende Einschränkungen der Gewerbefreiheit können zeitlich befristet kompensiert werden - wenn der politische Rahmen dazu die Möglichkeit lässt.An erster Stelle der Prioritäten für eine Krisenpolitik steht bei den befragten Unternehmern die Planbarkeit. Das heißt, konkrete politische Vorgaben über Art und Dauer der einschränkenden Maßnahmen. Dazu zählen ebenso klare und nachvollziehbare Regeln, die den Unternehmern langfristig die Möglichkeit geben, sich auf die Veränderungen einzustellen.Neben dem Erhalt der Funktionsfähigkeit der Unternehmen (Anteil der Ausprägungen für hohe und höchste Priorität - 5 und 6 : 73 Prozent) und der Planbarkeit (80 Prozent Ausprägung 5 und 6) sieht die übergroße Mehrheit der Unternehmer auch das Erfordernis des Gesundheitsschutzes für die Bevölkerung (über 60 Prozent Ausprägung 5 und 6) als wesentlichen Bestandteil einer strategischen Krisenpolitik. Diese Frage beantworteten die Befragten unabhängig von Branchen und Größenklassen relativ einheitlich.Gute Noten für die Politik beim Gesundheitsschutz für die Bevölkerung
Die Unternehmer wurden außerdem gefragt, welche Priorisierung die bisherige Strategie zur Corona-Bekämpfung hatte. Hier zeigt sich eine fast gegenteilige Bewertung. Kritisiert wird insbesondere die fehlende Planbarkeit für die Wirtschaft. Demgegenüber bewerten die Unternehmer die Bemühungen um den Gesundheitsschutz als durchaus positiv.Corona- und Überbrückungshilfen zu bürokratisch
Etwa ein Viertel der Befragten bewertete die erhaltenen Corona- und Überbrückungshilfen als ausreichend in der Höhe und hilfreich. Angesichts der Tatsache, dass staatliche Hilfen in Krisenzeiten für die betroffenen Unternehmen oft nicht ausreichend erscheinen dürften, spricht diese Zahl für die Anerkennung der politischen Unterstützungsmaßnahmen.Bedenklich sind allerdings die 62,8 Prozent der Unternehmen, die angaben, dass das Antragsverfahren für die Hilfen zu bürokratisch war. Gerade in Krisenzeiten muss Politik in der Lage sein, über ihren eigenen bürokratischen Schatten zu springen, um gute Ansätze nicht ins Gegenteil zu verkehren.Zitate
Enttäuschung und auch Fassungslosigkeit. Auch in der Pandemie scheint aussitzen, immer wieder die gleichen Floskeln und Verantwortung weg zu dirigieren, das Allheilmittel für den größten Teil unserer gewählten Vertreter.Handel, Landkreis UckermarkDer monatliche Kostenapparat ist bei fehlenden Gewinn zu tragen. Aussetzen, Unterbrechung des Gewerbes geht nicht bei Soloselbständigen nach §34i der GWO. Faktisch ist man zum Nichtstun verdammt, ohne dafür eine Entschädigung zu erhalten.Dienstleistungen, Landkreis BarnimÜberbrückungshilfe III wurde zu unspezifisch verteilt. Händler brauchen, aufgrund der zu bezahlenden Warenlieferungen, höhere Zuschüsse als Dienstleister. Willkür: Es gibt für mich KEINEN Grund, warum ich in meinem Geschäft nicht ein oder zwei Kunden unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen bedienen durfte, während in Supermärkten oder später in bspw. Gartencentern oder Buchläden der Bär steppte. Chancengleichheit sieht anders aus!Handel, Landkreis Potsdam-MittelmarkDie Ungleichstellung verbundener Unternehmen zu Einzelunternehmern gehört bei der Überbrückungshilfe III aufgehoben. Hier wird unternehmerische Aktivität bestraft.Gastgewerbe, Cottbus - III. Ein tiefer Riss zieht sich durch die Wirtschaft
Wie auch in der gesamten Bevölkerung der Bundesrepublik polarisieren die Fragen zu den einzelnen Maßnahmen der Corona-Prävention.Dabei sind sich die Unternehmer im Ziel einig: so schnell wie möglich die Krise und damit verbundene Einschränkungen überwinden.Die Polarisierung hinsichtlich der Maßnahmen, wie dieses Ziel erreicht werden kann, drückt ein fehlendes Krisenmanagement der Politik aus. Dieses sollte schnell und konsequent Szenarien entwickeln und einen Weg einschlagen, anstatt sich gegenseitig zu blockieren.Uneinigkeit zwischen Bund und Ländern, sich ständig ändernde Maßnahmen und Vorschriften und ein schlechtes Kommunikationskonzept der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung führten zu starker Verunsicherung in Bevölkerung und Wirtschaft. Dieser Riss muss durch die Politik ernst genommen und Wege entwickelt werden, ihn zu überwinden.
Jede Politik würde auf Widerstand treffen
Die Alternativen “kurzer Lockdown”, “schrittweise Öffnung” und “sofortige Öffnung” wurden von jeweils ca. einem Drittel der Unternehmer bevorzugt.Kleinere Unternehmen (0-9 Mitarbeiter) sprachen sich am stärksten für eine sofortige Öffnung aus, während die großen Unternehmen (ab 200 Mitarbeiter) eher für eine schrittweise Öffnung anhand messbarer Kriterien (über 50 Prozent) plädierten.
Testpflicht für Unternehmen wird mehrheitlich abgelehnt
Die Unternehmen lehnen mehrheitlich eine Verpflichtung der Wirtschaft ab, ihre Mitarbeiter regelmäßig zu testen. Dies wird als eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft gesehen.Gleichzeitig geben einige Unternehmen aber an, dass sie ihre Mitarbeiter bereits regelmäßig testen (ca. 35 Prozent) oder dass sie diese Verpflichtung bei der Teststrategie vorangebracht hat (ca. 10 Prozent).Knappe Mehrheit der Unternehmer für regionale Differenzierungen
Gut 60 Prozent der Befragten sprachen sich für eine regional differenzierte Ausgestaltung der Corona-Maßnahmen aus. Der Vergleich zwischen den einzelnen Branchen und zwischen den Größenklassen ergab keine wesentlichen Unterschiede.Geteilte Position auch bei Privilegierung von Geimpften
Auch hier wird deutlich: es ist keine einheitliche Position der Wirtschaft zu erkennen. Wie bei zuvor kaum einer Befragung durch die IHKs, stehen sich einander ausschließende Positionen fast paritätisch gegenüber. Die knappe Mehrheit spricht für Privilegien, die knappe Minderheit ist dagegen. Allerdings sind hier innerhalb der Größenklassen Unterschiede festzustellen. Unternehmen ab 50 Mitarbeiter sind zu über 70 Prozent für die Rücknahme von freiheitseinschränkenden Maßnahmen bei Geimpften.Zitate
Alle bisherigen Maßnahmen haben keinen Erfolg gezeigt. Die Datengrundlage für die Krise ist mangelhaft. Es werden keine sinnvollen Lösungen gefunden, es wird nur Panik verbreitet. Es werden keine anderen Meinungen und Lösungen zugelassen, bzw. werden diese diffamiert.Bau, Landkreis Märkisch-OderlandGeimpfte sollen in Gaststätten gehen dürfen. Welcher Gastwirt oder Verkäufer im Einzelhandel hat aber schon das Alter, um eine Impfung erhalten zu haben. Wenn Außengastronomie nur für Geimpfte oder mit Negativ-Test erlaubt sein soll, ist es personell, zeitlich und wegen Meinungsverschiedenheiten mit einigen Gästen nicht umsetzbar.Gastgewerbe, Landkreis UckermarkDer immer wiederkehrende, nicht enden wollende und in großen Teilen völlig undurchdachte Lockdown bedeutet das Aus vieler Unternehmen in unserer Branche und den Verlust von Existenzen.Reisevermittler, Landkreis Dahme-Spreewald - IV. Blick nach vorn: Die Wirtschaft braucht Unterstützung
Die Hoffnung auf ein Ende der Pandemie und auf die baldige Aufhebung der Beschränkungen verdeutlicht die obenstehende Grafik. Gut 60 Prozent der Unternehmer sind auf eine Öffnung noch während des Sommers angewiesen, ansonsten befürchten sie die Schließung ihrer Unternehmen.In vielen einzelnen Branchen sieht die Situation noch dramatischer aus. Weit über die Hälfte der Unternehmer aus dem Gast- und Reisegewerbe sehen ihr Unternehmen in den nächsten ein bis zwei Monaten bedroht, wenn politisch keine Abhilfe geschaffen wird.
Kleinstunternehmen besonders bedroht
Die kleineren Unternehmen trifft es besonders hart. Ca. 65 Prozent sehen sich nicht in der Lage, noch länger als ein halbes Jahr unter den jetzigen Bedingungen durchzuhalten. Bei den Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern beträgt dieser Wert aber immerhin knapp 30 Prozent.Liquidität und Sicherung der Lieferketten als große Herausforderungen
Für die kommenden Wochen und Monaten sehen die Unternehmen die größten Herausforderungen vor allem in der Geschäftspartner- und Kundenpflege sowie der Liquiditätssicherung. Darüber hinaus wird die Sicherung von Rohstoffen, Zulieferungen und Lieferketten sowie der Verfügbarkeit der Beschäftigten von besonderer Relevanz sein.Auf einige branchentypische Unterschiede soll im Folgenden hingewiesen werden: Fast 90 Prozent der Reisevermittler und gut 80 Prozent des Gastgewerbes bewerten die Liquiditätssicherung als vordringliche Aufgabe in ihrem Unternehmen (Ausprägung 5 und 6 kumuliert).Lieferketten, Zulieferungen und Mitarbeiterverfügbarkeit als Herausforderungen für Bau und Industrie
Demgegenüber ist die Sicherung von Zulieferungen, Lieferketten und Rohstoffen insbesondere für Unternehmen des Baugewerbes, der Industrie und des Handels von Bedeutung.Außerdem wurden bei dieser Fragestellung deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Größenklassen der befragten Unternehmen erkannt. Für Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern hat die Mitarbeitergewinnung bzw. die Absicherung der vorhandenen Mitarbeiter eine signifikant höhere Priorität als bei eher kleineren Unternehmen. Es wird deutlich, dass Kinderbetreuung und Quarantäne gerade größere Unternehmen vor Probleme stellen.Zitate
Nur durch Kredite konnten wir das Unternehmen retten. Beantragung der Hilfen war sehr spät möglich. Keine Planungen möglich.
Handel, Frankfurt (Oder)Reduzierung der Bürokratie (!) zwingend überfällig (Genehmigungsverfahren zeitlich begrenzen!); Terminlicher Leistungszwang in Verwaltungen und Behörden fehlt; unproduktive, nutzlose und kostenintensive Überhänge der Verwaltung und Beamten liquidieren; Umsetzung nachteiliger gesetzlicher Änderungen wesentlich beschleunigen; technische, digitale Ausstattung, Internetversorgung in Deutschland, auch in Behörden (!) endlich auf Weltniveau heben; fachliche und persönliche Kompetenz gehört längst an die richtigen Positionen in Politik und Gesellschaft.Dienstleistungen, Landkreis BarnimDie Nicht-Differenzierung der verschiedenen Angebote im Tourismus (FeWo, Hotel, Boot, Campingplatz, Caravan, Ferienhaus) des verordneten Lockdowns sowie geeigneter Maßnahmen um stattdessen ALLES KOMPLETT geschlossen zu halten ist eine Katastrophe und wird Langzeitfolgen haben.Dienstleistungen, Brandenburg an der HavelMan wird emotional und finanziell ausgebrannt. Man wird mutlos und desorientiert. Keine Aussicht auf Besserung.Gastgewerbe, Landkreis Havelland - Fazit
Die Belastungsgrenze der Brandenburger Unternehmen ist erreicht und in bestimmten Branchen überschritten. Die Politik ist gefordert, für die Wirtschaft Szenarien zu entwickeln, die den Unternehmerinnen und Unternehmern schnell den Einstieg in die Normalität ermöglicht.Die Brandenburger Wirtschaft sieht ihre Belange im bisherigen Krisenmanagement der Politik kaum berücksichtigt. Zwar werden Gesundheitsschutz und Unterstützungsleistungen gewürdigt, die sich ständig ändernde und uneinheitliche Strategie zur Corona-Bekämpfung hat aber zur Verärgerung geführt. Es ist vor allem die fehlende Planungssicherheit für den wirtschaftlichen Neuanfang, die von den Unternehmen kritisiert wird.Wie auch in der gesamten Gesellschaft der Bundesrepublik sind sich die Unternehmerinnen und Unternehmer uneinig über die konkreten Maßnahmen der Corona-Bekämpfung. Die Polarisierung der Meinungen zu den Themen Impfen oder Testen verdeutlichen den tiefen Riss in der Unternehmerschaft. Es ist Aufgabe der Politik, durch eine klare - auch bundeseinheitliche - Strategie diese Spaltung zu verringern.Die Folgen der Pandemie und der politisch veranlassten Einschränkungen werden die Wirtschaft noch lange begleiten. An erster Stelle steht die Liquiditätssicherung in vielen Branchen. Über ein Jahr Schließung von Unternehmen und Behinderungen bei der Geschäftstätigkeit haben alle Reserven aufgebraucht.Zudem haben zusammengebrochene Lieferketten schon jetzt zu massiven Verteuerungen im verarbeitenden und Baugewerbe geführt. Nicht zuletzt hat sich in vielen Unternehmen das Betriebsklima verschlechtert, was Indiz für die enorme psychische Belastung der Bevölkerung ist. Auch hier ist die Politik gefordert, umgehend Lösungen und Strategien zu entwickeln und diese umzusetzen.