Für Nachhaltigkeit sorgen
Schluss mit der Plastikflut
Pasta, Pommes, Kaffee, Milchshake – das To-go-Geschäft boomt. Der Corona-Lockdown hat Gastronomen zusätzlich motiviert, Speisen und Getränke außer Haus anzubieten. Übrig bleibt nach dem kulinarischen Genuss leider allzu oft ein Müllberg: Plastikbesteck, Styroporbox, Strohhalm und Kunststoffbecher landen nicht selten früher oder später in unseren Weltmeeren, mit den bekannten, verheerenden Folgen für Umwelt und Tiere.
Das Einweg-Kunststoff-Verbot will das ändern. „Das Gesetz gilt seit 1. Juli. Im Klimaschutz ein kleiner Baustein von vielen“, sagt Torben Kokott. Er ist bei der IHK zuständig für Umwelt und Energie. Mitgliedsunternehmen wenden sich an ihn, wenn sie neue Vorschriften umsetzen müssen. „Gerade für kleinere Betriebe ist das oft ganz schön herausfordernd“, weiß er aus Erfahrung.
Torben Kokott
© Andreas Burmann
Der Fischimbiss an der Nordsee und der Zulieferer, der Plastikteller importiert – zwei typische Unternehmen, die das neue Verbot betrifft. Kokott informiert sie, greift ihnen unter die Arme, steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. „Konkrete Fälle lösen, den Leuten weiterhelfen, das mag ich besonders“, meint er.
Konkrete Hilfe ist gefragt
Am Telefon, auf Sprechtagen und Infoveranstaltungen berät er zu vielfältigen Themen: Verpackungsgesetz, CE-Kennzeichnung, Arbeitsschutz inklusive Corona-Impfungen und „Energie-Scouts“. Die IHK-Initiative begleitet Betriebe dabei, ihre Auszubildenden für Energieeinsparungen zu sensibilisieren und diese in der Firma umzusetzen.
Über ihr Netzwerk kann die IHK auch im Katastrophenfall schnelle Hilfe für Unternehmen in anderen Regionen organisieren, so bei der Flutkatastrophe im Juli, erzählt Kokott. „Spätestens jetzt kann sich niemand mehr verschließen“, meint er. „Klimaschutz und Energieeffizienz gewinnen auch für Betriebe oberste Priorität. Wir müssen jetzt alle zielstrebig vorangehen, um noch größeres Unheil zu verhindern.“
Der Berater sieht ganz klar auch die Chance, die in diesem gesellschaftlichen Wandel liegt. „Unternehmen, die jetzt voll dabei sind, zum Beispiel in der Forschung zu Wasserstoff oder Solarenergie, können eine Menge bewegen“, sagt er. Bedeutend sei das auch für den Transfer in Entwicklungsländer. „Wer richtig mitmischt, kann Innovationsführer werden.“