Saisonumfrage Tourismus

Tourismusbranche blickt zunehmend kritisch in die Zukunft

Der Großteil des Gastgewerbes im Oldenburger Land ist zufrieden mit der letzten Saison, aber die Zukunftsaussichten werden zunehmend negativ bewertet. Das geht aus der aktuellen Saisonumfrage Tourismus der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) hervor.
Der Klimaindex, der die aktuelle Lage und die Aussichten in einem Wert zwischen 0 und 200 zusammenfasst, bleibt bei niedrigen 97,1. Besonders die Gastronomie blickt unzufrieden auf die kommenden Monate. Der Klimaindex sinkt dort auf 85,2. Landesweit sinkt der Klimaindex auf 87,5 Punkte.

Großteil der Betriebe zufrieden mit dem Sommer 2024

Die aktuelle Geschäftslage wird weiter positiv bewertet, wenn auch weniger gut als vor einem Jahr: 46 Prozent der Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage als gut, ebenso viele als befriedigend, 8 Prozent als schlecht. Der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen liegt bei + 38 Punkten. Nach der Sommersaison 2023 lag der Saldo noch bei + 53 Punkten.

Die durchschnittliche Zimmer- und Stellplatzauslastung von Mai bis Oktober liegt bei 67 Prozent und damit auf Vorjahresniveau.

Umsätze gehen zurück

47 Prozent der Befragten berichten von Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, rund ein Drittel verzeichnet gleichgebliebene Umsätze. Lediglich 19 Prozent der Unternehmen melden steigende Umsätze (Saldo: - 28 Punkte). Vor allem der Umsatz mit Urlaubsreisenden und heimischen Gästen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.

Gastgewerbe blickt besorgt in die Zukunft

Die wirtschaftliche Entwicklung für die nächsten Monate wird deutlich negativer beurteilt als vor einem Jahr. Für die Wintersaison 2024/2025 erwartet lediglich jedes zehnte Unternehmen eine günstigere Geschäftslage, 42 Prozent dagegen eine ungünstigere Entwicklung (Saldo: -32 Punkte). Von einer gleichbleibenden Geschäftslage in der kommenden Saison gehen 49 Prozent der Gastgeber aus.
Als größte Risiken für die wirtschaftliches Entwicklung sehen die Unternehmen die Arbeitskosten und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Fehlende Verlässlichkeit bei den Entscheidungsträgern sorgt für fehlende Planbarkeit bei den Betrieben.

Weiterhin steigende Übernachtungs- und Verzehrpreise

Auch in der nächsten Wintersaison planen knapp zwei Drittel der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, die Preise anzuheben, ein Drittel der befragten Unternehmen geht von gleichbleibenden Preisen aus.

Beschäftigung: Mehrheit der Betriebe will Personal halten

Die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe bleibt konstant: 78 Prozent der Betriebe setzen auf das bestehende Team. Rund jeder zehnte Betrieb plant Personalabbau. Jeder zweite Betrieb berichtet, dass offene Stellen längerfristig (mehr als zwei Monate) nicht besetzt werden können. 18 Prozent der Unternehmen haben keine Probleme bei der Personalbesetzung, 32 Prozent haben keinen Personalbedarf.

Investitionen rückläufig

Die Investitionsbereitschaft im Gastgewerbe ist weiterhin rückläufig: Zwei Drittel der Unternehmen möchte weniger bis gar nicht investieren. Hauptmotive für Investitionen sind Modernisierung und Rationalisierung.
Da für das Reiseverkehrsgewerbe nicht ausreichend Antworten für repräsentative Aussagen vorlagen, wurde keine separate Auswertung für das Oldenburger Land vorgenommen.