Handel
„Werkzeuge“ für zukunftsfähige Innenstädte
Innenstädte und Ortszentren sind die Herzen von Städten und Gemeinden. Hier findet ein großer Teil des Wirtschaftslebens statt. Hauptbesuchsgrund war lange Zeit das Einkaufen. Ein umfangreiches und attraktives Einzelhandelsangebot galt deshalb als essenziell für ein funktionierendes Zentrum –von der Kundenfrequenz profitierten alle ansässigen Nutzungen.
Schon vor „Corona“ schlug sich jedoch die stetig steigende Bedeutung des E-Commerce, der Wettbewerb mit großflächigen Handelsansiedlungen auf der „grünen Wiese“ und ein verändertes Konsumentenverhalten auf das Erscheinungsbild von Zentren nieder. Geschäfte schlossen, Leerstände nahmen zu, verfestigten sich oder wurden durch teilweise städtebaulich fragwürdige Nutzungen nachbesetzt. Darunter litt die Attraktivität vieler Innenstädte und Zentren. Die Pandemie wirkt nun wie ein Brandbeschleuniger.
Innenstadtstrategie entwickeln
Die Basis für die Innenstadtentwicklung bildet idealerweise eine Innenstadtstrategie, wie sie z.B. in Oldenburg vorliegt. Wichtige Werkzeuge zur zukunftsfähigen Umgestaltung von Innenstädten sind klassische Einzelhandels- oder weitergefasste integrierte Stadtentwicklungskonzepte. Mit Ihnen kann die Einzelhandels- oder Stadtentwicklung gesteuert und neue Investitionen städtebaulich sinnvoll gelenkt werden. Wir begleiten Städte und Gemeinden bei der Entwicklung solcher Konzepte und zwar über alle Phasen des Arbeitsprozesses hinweg. Beginnend bei Vorüberlegungen über die Teilnahme an Arbeitskreisen bis hin zu Stellungnahmen zu Entwurfsfassungen der Konzepte.
Business Improvement Districts (BIDs) gründen
Ein weiteres bewährtes Instrument zur Attraktivierung von Zentren und Quartieren sind Business Improvement Districts (BIDs). Im April 2021 hat der Niedersächsische Landtag das Niedersächsische Gesetz zur Stärkung der Quartiere durch private Initiativen (Niedersächsisches Quartiersgesetz „NQG“) beschlossen. Hierdurch gibt es auch in Niedersachsen die Möglichkeit BIDs zu gründen. Im Rahmen von NQs können Aufwertungsmaßnahmen geplant, finanziert und umgesetzt werden. Neben Innenstädten und Zentren können so auch Gewerbegebiete oder sonstige Quartiere strategisch und auf einer sicheren finanziellen Basis entwickelt werden.
Besonders erfreulich ist, dass die von der IHKN geforderte Anschubfinanzierung für das Jahr 2021 realisiert wurde und das mit dem Quartier Haarenstrasse (Bild) und Julius-Mosen-Platz in Oldenburg auch eine Gemeinschaft aus unserer Region zu den 13 Projektinitiativen gehört. Bei der Gründung von Quartieren unterstützt der Leitfaden der niedersächsischen IHKs.
Weitere „Werkzeuge”
Zeitgemäße Angebote, ein professionelles City-Management, regelmäßige Events und Sonntagsöffnungen haben sich bewährt. Auch Imagekampagnen wie die Aktion „Heimat shoppen“ machen auf den stationären Handel aufmerksam. Gewerbetreibende sollten regelmäßig überprüfen, ob ihr Geschäftskonzept und die Ladengestaltung noch zeitgemäß sind.