Oldenburger Land: Mittelstand und Großunternehmen – ein leistungsstarker Mix
Vorwiegend mittelständische Familienbetriebe prägen die Wirtschaft im Oldenburger Land. Sie stellen das Gros der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Daneben existieren renommierte Großbetriebe und bekannte Markenherstellern, aus den Branchen Maschinenbau, Ernährungsgewerbe, Chemische Industrie und Schiffbau.
Die Wirtschaftsstruktur unterscheidet sich erheblich vom Bundesdurchschnitt. Ursache ist der relativ hohe Anteil der Ernährungsindustrie an der Wirtschaftsleistung. Sie erwirtschaftet mittlerweile rund die Hälfte des Industrieumsatzes im IHK-Bereich und ist damit der bedeutendste Wirtschaftszweig. Es folgen Fahrzeugbau mit Luftfahrt- und Schiffbau, Kunststoffindustrie sowie Maschinenbau.
Den höchsten Anteil an der Bruttowertschöpfung und an der Beschäftigung erzielen die Dienstleistungsunternehmen. Vor allem die unternehmensnahen Dienstleister, also IT-Dienste, Unternehmensberater, Zeitarbeitsfirmen, Wach- und Sicherheitsdienste sowie Logistikunternehmen etc. waren in den letzten Jahren der Beschäftigungsmotor im Oldenburger Land.
Industrieentwicklung im 1. Halbjahr 2024
Der Umsatz der Industrieunternehmen im Oldenburger Land ist im ersten Halbjahr 2024 um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken, der Auslandsumsatz um 4,1 Prozent. Die Exportquote, also der Anteil des Auslandsumsatzsatzes am Gesamtumsatz, stieg leicht auf 29,9 Prozent (1. Halbjahr 2023: 29,8 Prozent). Niedersachsenweit nahm der Industrieumsatz um 4,7 Prozent ab. Grundlage sind die Daten des Landesamtes für Statistik Niedersachsen.
„Das erste Halbjahr 2024 war für die regionale Industrie insgesamt eine Enttäuschung", kommentiert Björn Schaeper, Geschäftsführer der IHK für Wirtschaftspolitik, die wirtschaftliche Entwicklung der Branche. Schwache Nachfrage, hohe Kosten und unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen bremsten derzeit die Industrie aus. Sie drohe, international an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.
„Die Industrie steht weiterhin vor großen Herausforderungen, die dringend angegangen werden müssen", mahnt der IHK-Geschäftsführer. Das neue Wachstumspaket werde keinen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung auslösen. Dazu reichten die Maßnahmen nicht aus, weil es an einer klaren Fokussierung auf dringend notwendige Veränderungen fehle. „Unabdingbar sind eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung, eine wettbewerbsfähige Unternehmensbesteuerung und Vereinfachungen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren“, schlägt Schaeper vor.