Landkreis Wesermarsch: Großindustrie prägt den Landkreis
Wenige große, aber bedeutende Industriebetriebe prägen das Wirtschaftsbild des Landkreises Wesermarsch. Der mit Abstand größte Industriezweig ist der Luftfahrzeugbau. Des Weiteren sind Elektroindustrie, der Metallbau sowie der Schiffbau von Bedeutung.
Durch den bedeutenden Anteil der Investitionsgüterindustrie ist die Abhängigkeit von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung besonders hoch. Verschärft wird die Situation dadurch, dass nur wenige der ansässigen Unternehmen über die Hälfte aller Arbeitnehmer in der Wesermarsch beschäftigen.
Die gewerblichen Zentren sind Nordenham, Brake, Elsfleth und Lemwerder, die durch ihre Lage am seetiefen Fahrwasser der Unterweser von der Industrialisierung profitiert haben. Sie sind zu bevorzugten Standorten hafengebundener und außenhandelsorientierter Betriebe geworden.
Industrieumsatz im 1. Halbjahr 2025
Der Industrieumsatz in der Wesermarsch ist im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25,2 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gestiegen (+387 Millionen Euro), das höchste Umsatzplus im Oldenburger Land.
Der Exportumsatz stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ebenfalls mit 29,9 Prozent (712 Millionen Euro) sehr deutlich an. Die Exportquote betrug auf 37,0 Prozent (Vorjahreszeitraum 35,7 Prozent).
Zurückzuführen ist das Umsatzplus auf die Fahrzeugindustrie, deren Erlöse um über 50 Prozent zunahmen. Hiervon profitierten auch die Zulieferer aus dem Metallbau, dessen Umsätze zwischen 30 und 50 Prozent stiegen. Einen Umsatzzuwachs zwischen zehn und 30 Prozent meldete der/Maschinenbau/ die Elektroindustrie.
Die Beschäftigung stieg mit 5,8 Prozent kräftig an. In den 24 Industrieunternehmen ab 50 Mitarbeiter waren im Halbjahresdurchschnitt 10.611 Personen tätig.
Die Bauindustrie verzeichnete einen kräftigen Umsatzanstieg von 8,7 Prozent auf 88 Millionen Euro. Der Hochbau meldete ein Plus von 11,1 Prozent, der Tiefbau ein Plus von 3,9 Prozent. Die Beschäftigung in den Bauunternehmen ab 20 Beschäftigte stieg um 6,5 Prozent auf 909 Personen im Halbjahresdurchschnitt.