Landkreis Oldenburg: Günstiger Branchenmix

Der Landkreis Oldenburg verzeichnete in den letzten Jahren hohe Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts. Diese Entwicklung wurde merklich durch den Sog und die Ausstrahlung der benachbarten kreisfreien Städte Oldenburg, Delmenhorst und Bremen mitbestimmt. Sie ist aber auch das Resultat eines günstigen Branchenmixes aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Die Schwerpunkte der gewerblichen Wirtschaft finden sich an den Standorten Wildeshausen, Ganderkesee, Hude und Wardenburg. In den übrigen Gebieten spielt dagegen noch immer die Landwirtschaft eine große Rolle.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist der Maschinenbau, der weitaus stärker vertreten ist als das Ernährungsgewerbe. Von Bedeutung sind ferner die Branchen Elektroindustrie, Feinmechanik und Optik sowie Verarbeitung von Steinen und Erden.
Viele unternehmensnahe Dienstleister haben sich in den vergangenen Jahren im Landkreis angesiedelt. Sowohl die Beschäftigung als auch die Bruttowertschöpfung dieser Branche stiegen kräftig an. Dieses Wachstum ist aber auch das Resultat eines gewerblichen Nachholbedarfs.

Industrieentwicklung 1. Halbjahr 2024

Die Industrieunternehmen im Landkreis Oldenburg verzeichneten im ersten Halbjahr 2024 ein Umsatzminus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Umsatzvolumen betrug 1,2 Milliarden Euro, ein Minus von 76 Millionen Euro.
Das Auslandsgeschäft nahm um 3,3 Prozent ab. 299 Millionen Euro wurden im Ausland erzielt. Die Exportquote betrug 23,5 Prozent (Vorjahreszeitraum: 22,9 Prozent).
Zum Umsatzminus trug die Kunststoffindustrie maßgeblich bei, deren Erlöse zwischen 30 und 50 Prozent zurückgegangen sind. Ernährungsgewerbe sowie Maschinenbau/ Elektroindustrie meldeten jeweils ein Minus von bis zu zehn Prozent.
Die Beschäftigung in den 39 Industrieunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast vier Prozent. Im Halbjahresdurchschnitt waren über 7.697 Beschäftigte tätig.
Die Bauindustrie erwirtschaftete einen Umsatz von rund 93 Millionen Euro, das bedeutet ein kräftiges Plus von über elf Prozent. Grund für das Plus ist in erster Linie der Hochbau, dessen Erlöse um über zwölf Prozent stiegen. Im Tiefbau nahm der Umsatz um 5,3 Prozent zu. Die Zahl der Beschäftigten stieg um drei Prozent auf 731 Personen im Halbjahresdurchschnitt.

Industrieumsatz

Bruttoinlandsprodukt

Beschäftigung