Landkreis Oldenburg: Günstiger Branchenmix

Der Landkreis Oldenburg verzeichnete in den letzten Jahren hohe Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts. Diese Entwicklung wurde merklich durch den Sog und die Ausstrahlung der benachbarten kreisfreien Städte Oldenburg, Delmenhorst und Bremen mitbestimmt. Sie ist aber auch das Resultat eines günstigen Branchenmixes aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Die Schwerpunkte der gewerblichen Wirtschaft finden sich an den Standorten Wildeshausen, Ganderkesee, Hude und Wardenburg. In den übrigen Gebieten spielt dagegen noch immer die Landwirtschaft eine große Rolle.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist der Maschinenbau, der weitaus stärker vertreten ist als das Ernährungsgewerbe. Von Bedeutung sind ferner die Branchen Elektroindustrie, Feinmechanik und Optik sowie Verarbeitung von Steinen und Erden.
Viele unternehmensnahe Dienstleister haben sich in den vergangenen Jahren im Landkreis angesiedelt. Sowohl die Beschäftigung als auch die Bruttowertschöpfung dieser Branche stiegen kräftig an. Dieses Wachstum ist aber auch das Resultat eines gewerblichen Nachholbedarfs.

Industrieentwicklung im 1. Halbjahr 2025

Die Industrieunternehmen im Landkreis Oldenburg verzeichneten im ersten Halbjahr 2025 ein Umsatzplus von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Umsatzvolumen betrug 1,2 Milliarden Euro, ein Plus von 41 Millionen Euro. .
Das Plus ist allein der Inlandsnachfrage zu verdanken, denn das Auslandsgeschäft nahm kräftig um 15,9 Prozent ab. 252 Millionen Euro wurden im Ausland erzielt. Die Exportquote betrug 19,8 Prozent (Vorjahreszeitraum: 24,3 Prozent).
Das Ernährungsgewerbe sowie die Chemie-/ Kunststoffindustrie erzielten jeweils ein Plus zwischen zehn und 30 Prozent. Maschinenbau/ Elektroindustrie meldeten ein Plus von bis zu zehn Prozent.
Die Beschäftigung in den 42 Industrieunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast drei Prozent. Im Halbjahresdurchschnitt waren über 7.921 Beschäftigte tätig.
Die Bauindustrie erwirtschaftete einen Umsatz von rund 103 Millionen Euro, das bedeutet ein kräftiges Plus von fast vier Prozent. Im Hochbau stiegen die Erlöse um 10,5 Prozent, im Tiefbau um 11,3 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in den Unternehmen ab 20 Beschäftigte nahm geringfügig 0,3 Prozent auf 733 Personen im Halbjahresdurchschnitt zu.

Industrieumsatz

Bruttoinlandsprodukt

Beschäftigung