Landkreis Ammerland: Tourismus und Industrie als Wachstumstreiber

Das Landschaftsbild des Ammerlandes wird von den vielen Baumschulen geprägt, die sich auf Rhododendren- und Koniferenzucht spezialisiert haben. Über 90 Prozent aller Rhododendren in Deutschland werden hier gezogen. Die Land- und Forstwirtschaft stellt daher auch heute noch viele Arbeitsplätze zur Verfügung.
Die wirtschaftliche Entwicklung verlief in den letzten Jahren äußerst günstig. Das Bruttoinlandsprodukt nahm im Vergleich zum IHK-Bezirk überdurchschnittlich zu. Insbesondere der Tourismus spielt im Ammerland eine wichtige Rolle. Hier ist in erster Linie Bad Zwischenahn mit seinen Kuranlagen und Wellnesseinrichtungen zu nennen. Der Gesundheitstourismus wird in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen und dem Landkreis weitere Chancen bieten.
Ein weiterer Wachstumstreiber ist die Industrie. Vertreten sind im Landkreis vor allem Ernährungsgewerbe und Maschinenbauunternehmen. Die unternehmensnahen Dienstleistungen sind im Vergleich zum Oldenburger Land nur unterdurchschnittlich repräsentiert, konnten aber in den vergangenen Jahren deutliche Beschäftigungs- und Wertschöpfungszuwächse erzielen.

Industrieentwicklung im 1. Halbjahr 2025

Der Industrieumsatz im Landkreis Ammerland ist in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,2 Prozent gestiegen. Das Umsatzvolumen nahm um rund 82 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro zu.
Ein Grund für das Plus ist das gut verlaufene Auslandsgeschäft, dessen Umsätze um rund 30 Millionen Euro (+4,1 Prozent) zunahmen. Der Exportumsatz betrug 745 Millionen Euro. Die Exportquote betrug, wie im Vorjahreszeitraum, 36,4 Prozent.
Vor allem trug das Ernährungsgewerbe zum Plus bei. Dessen Erlöse stiegen zwischen zehn und 30 Prozent. Metallbau sowie Maschinenbau/ Elektroindustrie meldeten ein Minus zwischen zehn und 30 Prozent.
In den 33 Industrieunternehmen ab 50 Beschäftigte sank die Zahl der Angestellten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent. 6.260 Personen waren im Halbjahresdurchschnitt in der Industrie beschäftigt.
In der Bauindustrie gab es ein Umsatzplus von 6,1 Prozent auf rund 210 Millionen Euro. Zurückzuführen ist das Plus auf den Tiefbau. Hier nahm der Umsatz um fast 13 Prozent zu. Im Hochbau fielen die Erlöse um fast zehn Prozent. Die Beschäftigung stieg mit 5,6 Prozent auf 1.763 Personen im Halbjahresdurchschnitt kräftig an.

Industrieumsatz

Bruttoinlandsprodukt

Beschäftigung