Regionale Wirtschaft
Wirtschaftskammern fordern Beschleunigung bei Planungen
Eine Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren fordern die drei Oldenburger Wirtschaftskammern. Nach einem Treffen der Spitzen von Handwerkskammer Oldenburg (HWK), Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) und Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) sagte Eckhard Stein, Präsident der gastgebenden Handwerkskammer: „Wir sind uns einig, dass es mehr denn je eines zeitgemäßen und effizienten Planungs- und Genehmigungsrechts bedarf. Dazu gehört auch die Anpassung des Baurechts. Außerdem sind leistungsfähige Infrastrukturen eine wesentliche Voraussetzung, um Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumspotenziale zu schaffen. Vieles müsste schneller umzusetzen sein!“.
Jan Müller, Präsident der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer sagte zustimmend:
„Seitens der Politik und der Unternehmen sollte jetzt alles getan werden, damit die Wirtschaft nicht ins Stocken gerät. Dabei spielen eben die beschleunigte Planung und Umsetzung wichtiger Bauprojekte eine große Rolle. Der Politik kommt zudem die wichtige Aufgabe zu, die Energieversorgung, insbesondere bei Gas, zu sichern“. (Jan Müller, IHK-Präsident)
„Die Abkehr von fossilen Brennstoffen ist sehr wichtig. Gleichzeitig fehlen zur Umsetzung der Energiewende nach derzeitigem Stand gut weitergebildete Handwerkerinnen und Handwerker“, ergänzte Stein.
Die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Oldenburg, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer verständigten sich bei ihrem Treffen darauf, die Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Lage gemeinsam gegenüber der Landespolitik deutlich zu machen. Dafür formulierten die drei Wirtschaftskammern Leitlinien, mit denen sie kommende Aufgaben und Gespräche angehen werden: Betriebe stärken, Fachkräfte qualifizieren, Digitalisierung vorantreiben und Nachhaltigkeit gestalten.
Den Mitgliedern der Landwirtschaftskammer fehlt derzeit die Sicherheit für langfristige Planungen. „Die Betriebe kämpfen mit immensen Preissteigerungen beispielsweise bei Dünger und Diesel. Diese müssen nun wirtschaftlich einkalkuliert werden“, sprach Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, ein drängendes Problem an.
Die Hauptgeschäftsführer Heiko Henke (HWK), Dr. Torsten Slink (IHK) und Dr. Bernd von Garmissen (LWK) setzen sich für eine Politik ein, die Betriebe, Beschäftigte und Auszubildende in der aktuell so schwierigen Phase unterstützt. „Die Herausforderungen sind enorm. Wer Verantwortung übernehmen will, braucht einen positiven Entwurf für die Zukunft. Dazu gehört zum Beispiel die Transformation der Berufe“, formulierten sie in einem gemeinsamen Statement. Im Oktober dieses Jahres wird zu diesem Thema eine gemeinsame Bildungssitzung in Oldenburg stattfinden.
Die drei großen Wirtschaftskammern mit Sitz in Oldenburg vertreten die Interessen von insgesamt 134.000 Betrieben. Die Bezirke der Handwerkskammer und der IHK umfassen das „Alte Oldenburger Land“. Die Landwirtschaftskammer ist für ganz Niedersachsen zuständig. Alle drei Kammern wurden im Jahr 1900 gegründet. Sie sind Selbstverwaltungseinrichtungen der Wirtschaft. Ihre Aufsichtsbehörde ist das Niedersächsische Wirtschaftsministerium.