Studium-Abbruch kein Makel
open knowledge
Vom Studenten zum Auszubildenden. Und vom Azubi nach eineinhalb Jahren zum fest angestellten Softwareentwickler. Diesen Weg hat der heute 30-jährige Marius Birk genommen, nachdem er sein Studium abgebrochen hatte. Geebnet hat ihm den Weg das Oldenburger Softwareunternehmen open knowledge gmbh.
Man kannte sich: Birk war seit zwei Jahren als Werkstudent im Unternehmen tätig. Als er nicht mehr weiterkam nach drei Jahren an der Uni Oldenburg suchte er das offene Wort mit Mareke Gerdes, Head of People and Culture bei open knowledge. Er war auf der Suche nach einer Alternative zur akademischen Ausbildung, besprach schließlich die Idee einer klassischen „Lehre“.
Einen Werkstudenten habe man bis zu dem Zeitpunkt zwar erst einmal als Azubi übernommen. „Aber wir kannten ja Marius“, sagt Gerdes. „Und für uns ist es kein Makel, wenn jemand sein Studium abbricht.“ Ihr Kollege, Ausbilder Johannes Siemer, berichtet von guten Erfahrungen mit Studienabbrechern, „die den Mut haben, sich neu zu orientieren und in der Entwicklung oft einen Schritt weiter sind als andere“.
So machten beide Seiten das Beste draus: Sie vereinbarten eine Ausbildung zum Fachinformatiker der Richtung Anwendungsentwicklung – verkürzt auf zwei Jahre aufgrund der Vorbildung. Eine Anrechnung von Kenntnissen aus dem Studium sieht das Berufsbildungsgesetz nicht vor. Birk hatte jedoch schon in frühen Jahren eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker und eine Berufsfachschule für Informatik absolviert.
So machten beide Seiten das Beste draus: Sie vereinbarten eine Ausbildung zum Fachinformatiker der Richtung Anwendungsentwicklung – verkürzt auf zwei Jahre aufgrund der Vorbildung. Eine Anrechnung von Kenntnissen aus dem Studium sieht das Berufsbildungsgesetz nicht vor. Birk hatte jedoch schon in frühen Jahren eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker und eine Berufsfachschule für Informatik absolviert.
Der Direkteinstieg ins zweite Lehrjahr mit Berufsbildender Schule und Ausbildung im Unternehmen verlief reibungslos. Birk konnte sich ein halbes Jahr früher als üblich zur Prüfung anmelden und seine Ausbildung abschließen. „Wir hatten eine super Fachkraft in relativ kurzer Zeit gewonnen“, so Gerdes. In seiner Ausbildung habe er im Vergleich zum Studium mehr Praxisbezug erlebt, sagt der Entwickler. „Und festgestellt, dass ich über die Praxis mehr lernen und schneller Kompetenzen erwerben kann, die man im Berufsleben eben auch braucht. Effektive Kommunikation in Teams zum Beispiel.“ Studierenden rät er, „sich bei Zweifeln darüber klar zu werden: Ist das, was ich mache, die beste Option?“ In jedem Fall seien Unternehmenskontakte nützlich, als Praktikant oder Werkstudent.