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Innovationspreis Münsterland verliehen
Unter dem Motto „Fortschritt. Innovativ. Gestalten. Das Münsterland denkt voraus." hatten sich 95 Unternehmen aus dem gesamten Münsterland um den Innovationspreis Münsterland beworben. Sechs von ihnen wurden nun für ihre Innovationen auf dem maakwi Campus in Heek vor rund 300 Gästen ausgezeichnet.
Auf dem maakwi Campus in Heek wurde am Dienstagabend der Innovationspreis Münsterland verliehen.
© Münsterland e.V./Philipp Fölting
Sieger in der Kategorie „Wirtschaft“
In der Kategorie „Wirtschaft“ ging der Innovationspreis Münsterland an die BASF Coatings GmbH aus Münster. Mit ihrer Innovation „NovaFlex SharkSkin“ hat sie die aus einer speziellen Rillenstruktur bestehende Haut eines Haifischs nachempfunden, um damit Oberflächen von Flugzeugen auszustatten. Wie beim Hai im Wasser reduziert sich der Strömungswiderstand so auch beim Flugzeug in der Luft – mit der Folge, dass es weniger Kerosin und CO₂ ausstößt. Als „durch und durch bahnbrechende Innovation“ lobte Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Münster GmbH, die künstliche Haifischhaut in seiner Laudatio. „Das Unternehmen hat die Jury nicht nur mit der Umsetzung eines jahrzehntealten Vorhabens überzeugt, sondern auch mit dem Potenzial, das diese Innovation mit sich bringt.“
Kategorie „Wissenschaft trifft Wirtschaft“
Die Zauberzeug GmbH aus Havixbeck hat in Kooperation mit dem Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde den Agrar-Roboter „Feldfreund“ erfunden, der den Landwirt beim Jäten, Säen, Inspizieren, Bearbeiten, Analysieren oder Ernten unterstützt. „Die Augen des Agrar-Roboters sind seine Kamera: Diese untersucht beim Jäten den Boden, identifiziert das Unkraut und rupft es entsprechend aus der Erde. Sein Einsatz spart mühevolle Handarbeit und vermeidet Pestizide“, sagte Laudator Dr. Christian Brandt, Generalbevollmächtigter IT der Provinzial Versicherung AG. „Im Mittelpunkt der Innovation steht die Open-Source-KI der Steuerungssoftware, die kontinuierlich weiterentwickelt wird.“
Kategorie „Start-up“
Zwei erste Plätze vergab die Jury des Innovationspreises in der Kategorie „Start-up“.
Die Pixel Photonics GmbH aus Münster überzeugte mit ihrer Innovation „WI-SNSPD“, einer neuartigen Schlüsseltechnologie, hinter der sich wellenleitungsintegrierte supraleitende Nanodraht-Einzelphotonendetektoren verbergen. Damit sind einzelne Photonen – kleinste Lichtteilchen – zu erkennen, was zum Beispiel für bildgebende Verfahren oder Quantenkryptografie relevant ist. „Eine Technologie zu entwickeln, die immense Fortschritte in der Gesundheitsversorgung, bei Diagnoseverfahren oder in der Datenübertragung und Kommunikationssicherheit ermöglicht, ist mehr als preiswürdig“, so Peter Scholz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost für die Sparkassen im Münsterland.
Preisträger in der Kategorie „Start-up“: Vincent Lucas Fischer (Geschäftsführer der Truion GmbH, Mitte) und Dr. Christian Schiffer (Truion-Biochemiker, l.) mit Laudator Dr. Fritz Jaeckel (r.), Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen.
© Münsterland e.V./Philipp Fölting
Kategorie „Klein und pfiffig“
Mit „Bear-Cut“ war die Bear-Machines GmbH aus Heek in der Kategorie „Klein und pfiffig“ erfolgreich. Damit die Reifen von Nutzfahrzeugen möglichst lange laufen, werden sie nachprofiliert – das heißt, ihr Gummi wird von Hand nachgeschnitten und so die Profiltiefe wieder hergestellt. Die Lebenslaufzeit der Reifen erhöht sich dadurch um 25 Prozent, außerdem wird weniger Kraftstoff verbraucht. „Bear-Cut“ ist die erste halbautomatische Reifennachschneidemaschine am Markt. „Sie verschmilzt geschickt Mechanik, Sensorik und Software miteinander, von mühsamer Handarbeit ist keine Rede mehr. Damit hebt Bear-Machines den Stand der Technik auf ein völlig neues Level“, so Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland für die Sparkassen im Münsterland, in seiner Laudatio.
Kategorie „Digitale Geschäftsmodelle“
Den ersten Platz in der Kategorie „Digitale Geschäftsmodelle“ belegte die Eucon Digital GmbH aus Münster mit „SmartSustain“. Das auf KI basierte Tool analysiert Daten aus Versorgerrechnungen und Energieausweisen und bereitet sie transparent auf. „Auf innovative Weise verarbeitet das Tool sämtliche relevante Verbrauchsdaten im Sinne eines Nachhaltigkeitsreportings“, sagte Laudatorin Brigitte Vogt, Leiterin Marketing & Brand der Westenergie AG. Von den Effekten habe nicht nur derjenige etwas, der eine Immobilie besitzt, sondern auch die Mieterinnen und Mieter.
Transformationspreis Nachhaltigkeitswirkung
Über den „Transformationspreis Nachhaltigkeitswirkung“ freute sich die zuvor bereits in der Kategorie „Wissenschaft trifft Wirtschaft“ ausgezeichnete Zauberzeug GmbH aus Havixbeck. Ihr „Feldfreund“ überzeugte die Jury. „Mit seinem Potenzial, zu einem Wandel in der Landwirtschaft beizutragen, hat der ‚Feldfreund‘ die Jury sowohl mit Blick auf den Innovationsgrad, als auch mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit überzeugt“, sagte Dr. Therese Kirsch, Beraterin von „pfadwechsel – Agentur für nachhaltigen Wandel“, in ihrer Laudatio. „Die Innovation kann wesentlich dazu beitragen, den ökologischen Landbau und speziell den Gemüseanbau voranzubringen. Der ‚Feldfreund‘ ermöglicht pestizidfreie Unkrautbekämpfung in Zeiten eines hohen Arbeitskräftemangels.“
© Münsterland e.V./Fölting
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Über den Innovationspreis Münsterland
Der Münsterland e.V. vergibt den Innovationspreis Münsterland alle zwei Jahre gemeinsam mit den Förderern des Wettbewerbs: den Sparkassen im Münsterland, der Provinzial Versicherung AG, der Westenergie AG und der Stadtwerke Münster GmbH. Unter dem Motto „Fortschritt. Innovativ. Gestalten. Das Münsterland denkt voraus.“ waren in diesem Jahr 15 Unternehmen in den Kategorien „Wirtschaft“, „Wissenschaft trifft Wirtschaft“, „Start-up“, „Klein und pfiffig“ und „Digitale Geschäftsmodelle“ nominiert.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel