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Strategiewechsel führt zu Personalabbau
Das produktionsstärkste Quartal der Firmengeschichte auf der einen, ein Personalabbau von zehn Prozent der Belegschaft auf der anderen Seite: Auf den ersten Blick widersprüchliche Nachrichten kommen von der Enapter AG, die Wasserstoff wettbewerbsfähig machen will und dazu aktuell in Saerbeck eine Produktion für Elektrolyseure errichtet. Das Unternehmen begründet dies mit einem Strategiewechsel.
Am Standort Saerbeck wurden Medienberichten zufolge 18 Mitarbeiter entlassen – und dies, obwohl 2022 der Umsatz der AG um 75 Prozent auf 14,7 Millionen Euro stieg. Allein in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres hat Enapter mehr als 1200 Elektrolyseure seiner neuesten Gerätegeneration weltweit ausgeliefert und damit ein Rekordquartal verzeichnet. Verkauft wurden kleine, kompakte Geräte, die miteinander kombiniert werden können – produziert aber noch nicht in Saerbeck sondern in Pisa.
Aktuell ist die Nachfrage nach den kompakten Geräten nach Angaben des Unternehmens noch auf einem Stand, dass diese aus dem Werk Pisa bedient werden kann. Jedoch entwickelt sich gleichzeitig die Nachfrage nach leistungsstärkeren Großgeräten sehr dynamisch, heißt es seitens Enapter.
Mit dem AEM Multicore entwickelt Enapter hier zwar ein entsprechendes Gerät, mit dem sich grüner Wasserstoff im Megawatt-Bereich produzieren lässt. Dies allerdings befindet sich noch in der Vorserie. Weil das erwünschte Wachstum mit kleinen Elektrolyseuren noch auf sich warten lässt und die großen Geräte noch nicht auf dem Markt sind, muss Enapter beim Personal sparen. Denn trotz des hohen Wachstums schreibt das junge Unternehmen noch rote Zahlen.
Mit der Marktreife wird für dieses Jahr zwar nicht gerechnet – aber für ein Pilotprojekt in Südkorea wird Enapter zwei AEM Multicore mit zwei Megawatt Gesamtleistung liefern. Unter den vom südkoreanischen Industrie- und Handelsministerium ausgewählten fünf Unternehmen ist Enapter das einzige aus Europa.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel