Unternehmen & Märkte

Mit Spitzenleistungen nach Berlin

Deutschlands beste Auszubildende werden Anfang Dezember in Berlin für ihre Top-Prüfungsabschlüsse geehrt. Zwei Nachwuchsfachkräfte aus dem IHK-Bezirk gehören dazu. | Text: Britta Zurstraßen
Zwei der 207 Spitzen-Azubis aus ganz Deutschland kommen aus Unternehmen in Münster. Sie haben ihre betriebliche Ausbildung als Jahrgangsbeste in ihren Berufen mit einem herausragenden Ergebnis abgeschlossen. „Ich hatte den Anspruch, das Beste aus der Ausbildung rauszuholen - in der Berufsschule, im Betrieb und in der Abschlussprüfung“, beschreibt Leonard Karnbrock seine Erwartungen an den Berufseinstieg als Fachmann für Systemgastronomie in der Celona Münster Gastro GmbH. „Dass es am Ende so gut wird, hätte ich allerdings nicht erwartet“, freut er sich über das Spitzenergebnis. Sein Ausbildungsbetrieb hätte ihn super unterstützt. „In der Celona-Kette wird viel in die Azubis investiert, um sich ein Potenzial an Fachkräften zu schaffen“, sagt er.
Und auch Tatiana Balashinas Ziel war es von Anfang an, ihre Ausbildung als Kosmetikerin im Seehotel Krautkrämer in Münster-Hiltrup so gut wie möglich abzuschließen. „Ich war begeistert von der Vielzahl der Möglichkeiten innerhalb der Ausbildung“, sagt sie. „In der Kosmetik macht man ja nicht nur Make-up, der Bereich umfasst viel mehr, wie zum Beispiel Gesichts- und Körperbehandlungen sowie Stilberatung.“ Vor fünf Jahren kam sie nach Deutschland und musste erstmal als größte Hürde die neue Sprache meistern – mit Erfolg. Ihren Top-Ausbildungsabschluss nutzt sie jetzt auch, um ein Stipendium für eine Weiterbildung in der Anwendung von kosmetischen Apparaten zu erhalten.
Beide bundesbesten Azubis sind überzeugt davon, mit ihrer Ausbildung den richtigen Schritt in die Berufskarriere gemacht zu haben. Und beide ragen mit ihren Prüfungsergebnissen aus der Gruppe der insgesamt 29 NRW-weit besten Absolventen in IHK-Berufen noch einmal heraus. Sowohl der Systemgastro-Fachmann Leonard Karnbrock als auch Kosmetikerin Balashina wollen sich in ihren Berufen weiterentwickeln.

Von ihren Berufen fasziniert

© DIHK
„Mich fasziniert vor allem der Umgang mit den Gästen und das Arbeiten im Team“, sagt Karnbrock. „Man kann so viel Spaß mit den Gästen und Arbeitskollegen haben und jeder Tag ist anders und wieder neu herausfordernd“, fühlt er sich in der Bar Celona in Münster sehr gut aufgehoben. Der heutige Bundesbeste hatte schon als Schüler mit viel Freude in seinem Heimatort gekellnert, begann dann nach dem Abitur zunächst ein Lehramtsstudium. „
Als ich merkte, dass mein Studium nicht das Richtige für mich ist, habe ich nach Alternativen gesucht und bin recht schnell auf die Idee Gastronomie gekommen“, erklärt er. Fachmann für Systemgastronomie wurde es, weil die Ausbildung einen kaufmännischen Schwerpunkt hat. „Während der Ausbildung wurde ich in viele andere Celonas verschickt, und habe gesehen, dass das Konzept dieser Systemgastronomie in jeder Stadt funktioniert“, berichtet Karnbrock von seinen Erfahrungen. „Mehrere Monate meiner Ausbildung war ich in der Zentrale in Oldenburg und habe die Abteilungen Buchhaltung, Marketing, IT, Operation und Produktentwicklung kennengelernt.“

Gut unterstützt im Ausbildungsbetrieb

Tatiana Balashina fühlte sich während ihrer Ausbildung im Seehotel Krautkrämer ebenfalls sehr gut aufgehoben. „Wir hatten viele kreative Aufgaben im Betrieb und in der Schule, ich konnte bei Krautkrämer auch in unserem Social Media-Bereich mitarbeiten, wo ich meine frühere Ausbildung als Grafikdesignerin einfließen ließ“. Die facettenreiche Ausbildung als Kosmetikerin eröffnet ihr viele berufliche Wege. „Ich wollte daher gerne nach der Prüfung in einem anderen Betrieb arbeiten, um unterschiedliche Seiten der Beauty-Branche kennenzulernen,“ erzählt die Berufseinsteigerin. Sie zog es nach Berlin, wo sie sich in einem Fachzentrum für Ästhetik beworben hat. „Hier fühle ich mich fachlich und auch persönlich sehr wohl“, freut sie sich über ihre neue Herausforderung.
Herausforderungen sind auch für Leonard Karnbrock „eher ein Push“, wie er sagt. „Ab einem gewissen Stresslevel ist man im Flow und es macht dann am meisten Spaß. Ich arbeite hauptsächlich als Schichtleiter und im Service, mache aber auch Dienstpläne und übernehme administrative Aufgaben.“ Karnbrock ist in seinem Beruf sehr zufrieden. „Ich bleibe im Betrieb und in der Kette“, plant er seine weiteren Schritte im Celona. „Auf Dauer möchte ich die Leiter höher hinauf, stellvertretender Betriebsleiter und irgendwann dann Betriebsleiter werden.“ In noch entfernterer Zukunft liebäugelt er vielleicht auch mit der Selbstständigkeit.
Diesen Traum hat längerfristig auch Tatiana Balashina. „Ich habe viele Ideen, möchte aber im Moment in Berlin bleiben und konzentriere mich auf das Hier und Jetzt an meiner Arbeitsstelle.“