ERP-Gründerkredit StartGeld – bei Gründung oder Übernahme

Blumenschmuck für jede Gelegenheit

Floristin Birgit Honvehlmann managt ihr Unternehmen mit Kreativität und Engagement. Einen Teil der Modernisierung finanzierte sie mit dem KfW-Gründerkredit Startgeld.  Von Daniel Boss  
Eine Frau im schwarzen Jackett sitzt zwischen bunten Blumen.
© Pöhnert/IHK Nord Westfalen
Birgit Honvehlmann hat ihren ehemaligen Ausbildungsbetrieb Steinbrecher nach der Übernahme vor sieben Jahren völlig umgekrempelt. „Es gab weder Eigenwerbung auf unseren Fahrzeugen, noch Firmen-Briefbögen oder Visitenkarten.“ Von einer Internetseite ganz zu schweigen. Auch bargeldloses Zahlen war nicht möglich. Heute ist Floristik Steinbrecher auf Facebook und Instagram vertreten. Und Birgit Honvehlmann spart sich zweimal wöchentlich den weiten und frühmorgendlichen Weg zur Blumenversteigerung an den Niederrhein: „Ich biete inzwischen ab sechs Uhr von zuhause aus mit“, sagt die 49-Jährige. „Wozu gibt es Laptop und Internet?“
Für den Kauf und die Modernisierung des Geschäfts, in dem sie 22 Jahre als Angestellte tätig war, hat Birgit Honvehlmann natürlich Geld in die Hand nehmen müssen. Einen Teil finanzierte sie über den KfW-Gründerkredit Startgeld. 55.000 Euro standen ihr zur Verfügung, rückzahlbar binnen fünf Jahren. „Die restlichen Investitionen habe ich nach und nach über meine Hausbank getätigt.“ Vor drei Jahren kaufte sie das zuvor angemietete Ladenlokal an der Dortmunder Straße, zwei Jahre später erweiterte sie die Geschäftsräume durch einen Anbau. In direkter Nachbarschaft befindet sich ein Deko-Geschäft, das ebenfalls von Birgit Honvehlmann betrieben wird. Das musste wegen Corona zweimal schließen, der Blumenhandel konnte aber weitergehen. „Unsere Stammkunden haben uns nicht im Stich gelassen“, freut sich die Floristmeisterin.
Ihr Team betreut sowohl Gewerbe- als auch Privatkunden. Prominentester Auftraggeber ist der BVB. „Wir statten die VIP-Lounge zu jedem Heimspiel mit Blumen aus.“ Es ist auch eine Reminiszenz an die Betriebshistorie: Ende der 60er-Jahre war das Blumengeschäft noch am Dortmunder Borsigplatz beheimatet. Im privaten Bereich spielen Events wie Hochzeiten und Geburtstage eine wichtige Rolle. Bis auf die Unterbrechung durch die Pandemie ist Floristik Steinbrecher ein wachsendes Unternehmen mit inzwischen 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Birgit Honvehlmann beschäftigt sechs Menschen mit Handicap, zum Beispiel eine gehörlose Floristin. „Wir sind ein anerkanntes Inklusionsunternehmen“, so die Chefin. 
Die Dattelnerin und ihr Betrieb haben diverse Auszeichnungen erhalten, unter anderem den zweiten Platz beim Gründerwettbewerb NRW im Jahr 2016. Vor drei Jahren ernannte sie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zur „Vorbild-Unternehmerin“. Was ist das Geheimnis einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge? „Man muss zu hundert Prozent für die Sache brennen“, betont Birgit Honvehlmann.