Next Generation-Report

Mehr Start-ups, auch abseits der Großstädte

Wirtschaftliche Sorgen haben die Zahl der Unternehmensgründungen 2022 in Deutschland sinken lassen. Nun gab es im ersten Halbjahr 2023 16 % mehr Start-up-Gründungen als im Vorjahr - nicht nur in Berlin und München. Zu diesem Ergebnis kommt die Report-Reihe  „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland” , für die der Startup-Verband und startupdetector die Gründungsdynamik in Deutschland erfassen. 

Kernergebnisse

  • Mehr Startup-Neugründungen
    Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 ist die Start-up-Gründungsaktivität in Deutschland in den ersten sechs Monaten 2023 um 16 % auf knapp 1.300 Neugründungen angestiegen.    
  • Trendumkehr deutet sich an
    Im Juni 2023 wurden besonders viele Start-ups gegründet, was nach dem Gründungseinbruch 2022 ein erstes Zeichen für die Rückkehr der positiven Dynamik früherer Jahre ist. 
  • Berlin legt deutlich zu, München weiter knapp vorne
    Nachdem im Start-up-Hotspot Berlin die Neugründungen im letzten Jahr massiv eingebrochen sind, kommt die Hauptstadt mit einem starken Anstieg von 40 % zurück – München stagniert aktuell, bleibt in den vergangenen 12 Monaten aber bei den Gründungen pro Kopf an der Spitze. 
  • Branchen: Tourismus Gewinner – Blockchain/Krypto Verlierer
    Insgesamt zeigt sich ein Aufwärtstrend in fast allen Branchen – klarster Gewinner ist der Bereich Tourismus (+ 111 %), eindeutiger Verlierer ist der Blockchain- & Krypto-Sektor (- 62 %).   
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New startup launch, business ideas, creativity. Art collage. © svetazi/AdobeStock
Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es wieder mehr Start-up-Gründungen: 20,9 % gegenüber dem 2. Halbjahr 2022. Gemessen an der Einwohnerzahl liegt NRW allerdings mit 1,2 Start-up-Neugründungen pro 100.000 Einwohnern und Einwohnerinnen unter dem bundesweiten Durchschnitt von 1,6.
Die gute Entwicklung im ersten Halbjahr zeigt sich über fast alle Branchen hinweg. Software bleibt mit 239 Neugründungen insgesamt der wichtigste Bereich, gefolgt von Medizin (140), Lebensmittel (97), eCommerce (92) und Industrie (58).
Die hohe Gründungsdynamik an forschungsstarken Standorten zeigt, welches Potenzial Deutschland jenseits der bekannten Startup-Hotspots hat. Um unsere Stärke in der Forschung besser zu nutzen, müssen wir das Thema Unternehmertum in den Hochschulen prominenter machen und rechtlich-bürokratische Hürden bei der Ausgründung senken.  

Christian Miele (Vorstandsvorsitzender Startup-Verband)