Insolvenzen

Kein Grund zur Panik

Der kürzlich gemeldete Anstieg der Insolvenzzahlen ist kein Grund zur Panik, stellt IHK-Geschäftsbereichsleiter Sven Wolf klar.
Im Jahr 2023 haben die nordrhein-westfälischen Amtsgerichte 21 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen gemeldet als im Jahr zuvor. Auch der Anstieg in Nord-Westfalen von 14 Prozent sieht noch nach einer Schreckensmeldung aus. Entwarnung gibt dazu Sven Wolf, Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmensförderung der IHK Nord Westfalen: „Erstens kommen wir von sehr niedrigen absoluten Zahlen, zweitens sind viele der Insolvenzen in 2023 eigentlich „aufgeschobene“ Insolvenzen.“

Denn dank der staatlichen Hilfen in den Pandemie-Zeiten hätten viele Unternehmen den Betrieb aufrechterhalten können, die es sonst nicht geschafft hätten. Darunter waren aber, so Wolf, auch Betriebe mit strukturellen Defiziten, die auch ohne Pandemie in die Schieflage geraten wären. Diese „aufgeschobenen“ Insolvenzen sehen wir jetzt im Jahr 2023.
Im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie hatten gab es noch 737 Insolvenzen in Nord-Westfalen, in 2023 waren es nun 647, also noch immer noch fast 15 Prozent weniger als 2019. Von 2002 bis 2015 lag die Zahl der Insolvenzen in Nord-Westfalen jährlich über 1.000.