Standort & Politik

IGA 2027 steigert Attraktivität für Fachkräfte

Das größte Gartenfestival der Welt findet 2027 in der Metropole Ruhr statt, die Internationale Gartenausstellung. Die IGA 2027 gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg des Ruhrgebiets hin zur grünsten Industrieregion der Welt. | Text: Guido Krüdewagen
Eine Delegation aus Politik, Verbänden und Wirtschaft mit NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen an der Spitze informierte sich heute (21. August) in den Zukunftsgärten in Gelsenkirchen und Dortmund über die Pläne und Arbeiten für die IGA 2027.
Zwei der insgesamt fünf Zukunftsgärten liegen in der Emscher-Lippe-Region, die zum Bezirk der IHK Nord Westfalen gehört. Die IHK, die deshalb das Treffen angeregt hatte, ist überzeugt, dass die IGA 2027 „spürbar dazu beitragen wird, das Profil des Ruhrgebiets als nachhaltige Zukunftsregion mit hoher Lebensqualität weiter zu schärfen“. Das betonte IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel beim Besuch des Zukunftsgartens im Nordsternpark (Gelsenkirchen), an dem auch IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel und Dr. Jochen Grütters, Leiter des IHK-Standorts Emscher-Lippe in Gelsenkirchen, teilnahmen.
Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen zeigte sich beeindruckt vom Zukunftsgarten in Gelsenkirchen rund um den alten Kohlebunker im Nordsternpark, der sich ab 2027 in einen nachhaltigen und fassadenbegrünten „Greentower“ verwandelt: „Die Internationale Gartenausstellung 2027 wird wichtige Impulse für die Zukunft des Ruhrgebiets setzen. Hier in Gelsenkirchen werden viele Menschen erleben können, welche Gestaltungskraft im Gartenbau steckt.“ Die Neugestaltung des Nordsternparks auf dem ehemaligen Zechengelände könne die Entwicklung der Stadtteile Horst und Heßler weiter positiv gestalten und die Identität der Menschen mit ihrem Zuhause stärken.
Mit Gartenschauen werde mehr Grün in die Stadt geholt. Das verbessere die Lebensqualität und trage auch zur Strukturstärkung der Städte und Regionen bei, so Gorißen. „Nordrhein-Westfalen ist bundesweit das Gartenbauland Nr. 1, sowohl, was die Produktion von Pflanzen angeht als auch beim Angebot hochwertiger gärtnerischer Leistungen und Know-how.“, unterstrich die Ministerin.
Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge ergänzte: „Die BUGA 1997 hat uns in Gelsenkirchen einen schönen Park als Musterbeispiel des Strukturwandels hinterlassen, einen Bereich, der uns 30 Jahre später für die IGA 2027 noch einmal neue Chancen eröffnet. Wir sind stolz, nun auch die bislang eher wenig genutzte Emscherinsel als attraktiven Ort für Freizeit und Erholung gestalten zu können.“
Geführt wurde die Delegation von der IGA 2027-Geschäftsführung Horst Fischer und Nina Frense. Auch RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin war als Vorsitzender des IGA-Aufsichtsrates mit dabei: „Die IGA 2027 ist sehr viel mehr als eine Blumenschau“, betonte er. „Wir werden Orte im Ruhrgebiet langfristig verändern.“ Fischer betonte deshalb: „Eine solche Unterstützung ist nicht selbstverständlich in Zeiten enger werdender finanzieller Spielräume und zeigt nochmal die außerordentliche Relevanz des Projektes und die große Unterstützung seitens der Politik.“
IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel
IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel © IHK Nord Westfalen
IHK-Vizepräsident Baumgürtel zeigte sich überzeugt, dass die nord-westfälische Wirtschaft von der IGA 2027 profitieren werde: „Mit dem Grünanteil und der Lebensqualität steigt auch die Attraktivität der Region für Fachkräfte“. Die Menschen beschäftigten sich zunehmend mit der Leitfrage der IGA 2027: „Wie wollen wir morgen leben?“ Das sei eine große Chance für die Region, weil sie mit der IGA 2027 auch gleich eine Antwort auf die Frage liefern könne, wo die Menschen zukünftig leben wollen: „In einer coolen und grünen Metropole Ruhr“.
Baumgürtel richtete den Blick vor allem auf den Garten- und Landschaftsbau: „Allein in der Emscher-Lippe-Region sind gut 600 kleine und mittlere Unternehmen in dieser Branche tätig, die sich von der IGA 2027 Rückenwind für weitere Aufträge zur Landschaftsgestaltung und Klimaanpassung erhoffen.“ Inspiriert von den IGA-Zukunftsgärten könnten auch in den Städten und Gemeinden kleine Oasen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität entstehen. „So könnten indirekt auch der Einzelhandel in den Zentren, das Gastgewerbe und der Tourismus noch weit über 2027 hinaus von der IGA profitieren“, resümierte der IHK-Vizepräsident, der Geschäftsführender Gesellschafter der ZINQ GmbH & Co. KG ist.