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Noch Potenziale für digitale Sichtbarkeit
Wie gut sind die Unternehmen in der Dorstener Innenstadt online auffindbar? Diese Frage beantwortet der City-Monitor Dorsten der IHK Nord Westfalen, den Handelsreferentin Lena Majnaric gemeinsam mit dem Dorstener Bürgermeister Tobias Stockhoff und dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung in Dorsten (WINDOR), Markus Funk, am 21. März 2023 vorgestellt hat. Das Ergebnis: Es gibt noch Verbesserungspotenziale! (von Lena Majnaric)
Verschob sich die Kaufkraft vor einigen Jahren mit der Errichtung großer Einkaufszentren an den Rändern der Städte noch auf die „grüne Wiese“, so lässt sich heutzutage deutlich eine Verschiebung der Kaufkraft auf die „digitale Wiese“ erkennen. „Jeder sechste Euro, der im Einzelhandel ausgegeben wird, landet im Internet“, so IHK-Handelsreferentin Lena Majnaric. Dies erhöht den Druck auf die Unternehmen, auch online präsent zu sein, denn nur die Unternehmen, die die Möglichkeiten des Internets und der sozialen Medien effektiv für sich nutzen, bleiben auf Dauer wettbewerbsfähig und können so einen Beitrag für vitale und attraktive Innenstädte leisten.
Bürgermeister Tobias Stockhoff, IHK-Referentin Lena Majnaric und WINDOR-Geschäftsführer Markus Funk präsentieren die Ergebnisse des Dorstener City-Monitors (v.l.n.r.) .
© Heimatmedien / Oliver Borgwardt
Daher hat die IHK im Sommer 2022 in der Dorstener Innenstadt 223 Betriebe unter die Lupe genommen. Besonders im Fokus waren die 153 Betriebe, die nur regional tätig sind. Das Ergebnis fällt dabei gemischt aus. Zwar lassen sich rund neun von zehn Betrieben über die Google-Suche finden, was aber längst nicht heißt, dass jedes Unternehmen auch eine eigene Internetseite hat. Nur 66 Prozent der regional tätigen Unternehmen besitzen eine solche Seite. Betrachtet man das Gastrogewerbe näher, liegt dieser Wert dort noch niedriger: Nur rund die Hälfte aller Dorstener Innenstadt-Gastronomen hat eine eigene Website. „Hier gibt es noch Verbesserungspotenziale“, so Majnaric. „Insbesondere die Speisekarte im Netz ist für viele Gäste wichtig.“ Positiv hervorzuheben ist, dass so gut wie alle vorhandenen Internetseiten responsiv sind, das heißt, auch für die Darstellung auf Smartphones oder Tablets angepasst sind.
IHK-City-Monitore
Die IHK Nord Westfalen setzt sich für attraktive und lebendige Innenstädte und Stadtteilzentren ein, denn sie sind die gesellschaftlichen Mittelpunkte einer Stadt. Geprägt durch Handel, Gastronomie und weitere Dienstleistungen sind sie wichtige Standort- und Wirtschaftsfaktoren. Die City-Monitore in Nord Westfalen sind ein Baustein der vielfältigen Innenstadt-Aktivitäten, die die IHK unter der Dachmarke „Das Gute findet Innenstadt“ bündelt.
Die IHK Nord Westfalen setzt sich für attraktive und lebendige Innenstädte und Stadtteilzentren ein, denn sie sind die gesellschaftlichen Mittelpunkte einer Stadt. Geprägt durch Handel, Gastronomie und weitere Dienstleistungen sind sie wichtige Standort- und Wirtschaftsfaktoren. Die City-Monitore in Nord Westfalen sind ein Baustein der vielfältigen Innenstadt-Aktivitäten, die die IHK unter der Dachmarke „Das Gute findet Innenstadt“ bündelt.
Soziale Medien noch ausbaufähig
Weiteres Verbesserungspotenzial sieht die IHK Nord Westfalen im Bereich der sozialen Medien. Nur 44 Prozent der regionalen Unternehmen können eine gepflegte Facebookseite vorweisen. Bei Instagram, das vor allem bei jüngeren Menschen sehr beliebt ist, sind es sogar nur 35 Prozent. „Dabei bieten diese sozialen Netzwerke große Chancen, auch überregional sichtbar zu werden“, erklärt die IHK-Handelsexpertin. In Kombination mit einem angebundenen Onlineshop könne so die Kaufkraft am Ort gebunden werden, so Majnaric weiter. Allerdings nutzt bislang nur jedes fünfte regionale Unternehmen die Möglichkeiten eines Onlineshops. Dabei muss es nicht immer gleich die eigene Shoplösung sein, auch der Verkauf über Plattformen bietet sich für viele Unternehmen, zum Beispiel aus der Buch- oder Schuhbranche, an. Andere soziale Netzwerke wie Twitter, TikTok, Pinterest oder YouTube spielen bislang in Dorsten noch keine große Rolle, hier sind nur 14 der 153 regionalen Betriebe aktiv.
Gesamturteil: Dorsten liegt im Durchschnitt
Vergleicht man die Werte der Dorstener Unternehmen mit den Werten der anderen City-Monitore, die die IHK Nord Westfalen bislang durchgeführt hat, liegt Dorsten im guten Durchschnitt. Gute Noten im City-Monitor erhielten die Dienstleistungsbetriebe in der Dorstener Innenstadt. Vor allem in den sozialen Medien sind diese überdurchschnittlich gut aufgestellt. Auch die Handwerksbetriebe, wie zum Beispiel Frisöre oder Kosmetikstudios, haben das Potenzial von Facebook und Instagram schon erkannt, können aber im Bereich der Website noch nachlegen. Auch wenn viele Ergebnisse im IHK-Durchschnitt liegen, sind die Zahlen absolut betrachtet teils noch recht niedrig. „Die Frage wird sein, ob dieser Durchschnitt zukünftig noch ausreicht“, so Lena Majnaric. „Die digitalen Anforderungen der Kunden steigen zunehmend. Wir gehen davon aus, der Durchschnittswert mit jedem neuen City-Monitor weiter steigen wird.“
Innenstadt zukunftsfähig machen
Der Wandel in den Innenstädten und die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung sind auch Themen der Dorstener Verwaltung. „Das große Wort heißt Transformation“, so Markus Funk. Man müsse den Menschen Anreize schaffen, ihre Einkäufe nicht nur bei großen Onlineshops zu erledigen, sondern dafür auch in die Dorstener Innenstadt zu kommen, so der Geschäftsführer der WINDOR weiter. Bürgermeister Tobias Stockhoff ergänzt: „Einen großen Schritt in diese Richtung haben wir bereits mit der Neugestaltung der Innenstadt gemacht.“ Auch ein guter Angebotsmix und attraktive Veranstaltungen wie die Dorstener Stadtfeste können für eine lebendige Innenstadt beitragen.
IHK-Ansprechpartnerin:
Lena Majnaric, Tel. 0209 388-563, Mail: Lena.Majnaric@ihk-nordwestfalen.de
Lena Majnaric, Tel. 0209 388-563, Mail: Lena.Majnaric@ihk-nordwestfalen.de
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Redaktion Wirtschaftsspiegel