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Bottroper Innenstadt im Aufbruch
Mit dem Hansa-Center und der ehemaligen Karstadt-Immobilie hat die Bottroper Innenstadt zwei große, prägende Leerstände Mitten im Zentrum. Auswirkungen hat dies auch auf das unmittelbare Umfeld. Der Hansastraße, einstige 1a-Lage, droht der Verfall: Leerstände und abgeklebte Schaufensterscheiben prägen das Straßenbild. Die Passantenfrequenzzählung der IHK bestätigt den Eindruck: 2022 lag die Passantenfrequenz in der Hansastraße rund 40 % niedriger als bei der ersten Zählung im Jahr 2016. Andere Bereiche der Innenstadt wiederum, wie das Rathausviertel oder die Poststraße, scheinen noch gut zu funktionieren. Aber wie gelingt eine positive, gesamtinnerstädtische Entwicklung?
Aus diesem Grund ist eine ganzheitliche Weiterentwicklung der Bottroper Innenstadt unerlässlich: Resilienz, Belebung und attraktive Aufenthaltsqualität sind die Schlagworte. Dabei setzt die Bottroper Verwaltung auf verschiedene Maßnahmen. Der „Masterplan Innenstadt 2030“ soll den Rahmen der zukünftigen Innenstadtentwicklung setzten. Darin eingebettet sind beispielsweise das Sofortprogramm Innenstadt des Landes NRW und die Ausweisung des Sanierungsgebietes „Hansaviertel“. Mit dem Sofortprogramm Innenstadt konnten dabei sowohl im Markt- als auch im Rathausviertel bereits einige Leerstände wieder vermietet werden. Die IHK Nord Westfalen beteiligte sich dabei in der Vergabejury.
Um auch auf die Wünsche und Vorstellungen der Bottroper Bürger:Innen einzugehen sowie um Immobilieneigentümer:Innen und Gewerbetreibende an einen Tisch zu bringen, hat die Bottroper Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr. Jansen GmbH im Januar 2023 zum „Forum Innenstadt“ eingeladen. Rund 200 Bottroper:Innen besuchten den Themenabend zur zukünftigen Innenstadtentwicklung. Der Fokus lag dabei auf den drei Schwerpunkten Wochenmarkt, Markt- und Rathausviertel sowie Plätze in der Innenstadt. Jens von Lengerke, IHK-Abteilungsleiter Handel, Dienstleistungen und Tourismus, nahm an der Podiumsdiskussion zur Zukunft von Markt- und Rathausviertel teil: „Es gilt, eine gute Durchmischung von Handel, Gastronomie und ergänzenden Nutzungen zu erreichen. Wir müssen gezielt schauen, wo es geeignete Plätze gibt, um Aufenthaltsqualität zu schaffen, damit wir die Menschen in die Stadt bewegen können.“ Im Anschluss an die Podiumsdiskussionen konnten alle Anwesenden ihre persönlichen Ideen und Anregungen an Themeninseln platzieren und in den gemeinsamen Austausch kommen. Die Verwaltung sammelt nun alle Ideen und Vorschläge und überprüft sie auf Umsetzbarkeit. Sie sollen dann in ein integriertes Stadtentwicklungskonzept fließen.
Mit der Kampagne „Das Gute findet Innenstadt“ schafft die IHK Nord Westfalen eine zentrale Dachmarke zur Bündelung ihrer vielfältigen Innenstadtaktivitäten. Sie sollen der Weiterentwicklung des Standortes Innenstadt dienen und Stadtzentren fit für die Zukunft machen. In diversen, innenstadtrelevanten Arbeitskreisen vertritt sie die Interessen der gewerblichen Wirtschaft gegenüber der Bottroper Verwaltung und Politik und wird die Entwicklung der Bottroper Innenstadt weiterhin eng begleiten.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel