Wachsen im Ausland

Wie ein Kran von Serbien nach Marokko gelangt

Einen Kran von Serbien nach Marokko zu verkaufen, ist eine gewichtige Herausforderung – nicht nur wegen der 140 Tonnen, die das Objekt wiegt. Hinzu kommen Zollformalitäten für den Transport. Dabei ließ sich die GW-Cranes KG von der IHK Nord Westfalen unterstützen. (Von Tobias Hertel)
Das Unternehmen aus Marl hat sich auf den An- und Verkauf von Mobil- und Raupenkranen spezialisiert – und das international. Deshalb hält Geschäftsführer Ulrich Wagner bei Fragen rund um den Zoll ohnehin immer wieder den Draht zur IHK. So auch im aktuellen Fall, bei dem es um einen in Deutschland gebauten Kran geht. Seit 2011 ist er in Serbien im Einsatz. Nun wollen die Besitzer verkaufen und Wagner verhandelt mit einem Interessenten aus Marokko.
Da GW-Cranes vor allem innerhalb der Europäischen Union tätig ist, wandte sich Wagner für diesen speziellen Vorgang mit einem Transport zwischen zwei nicht EU-Ländern, aber durch das Gebiet der EU, an Ergün Aydogan von der IHK in Gelsenkirchen. „Wir sind den ganzen Transport Schritt für Schritt durchgangen“, berichtet der Geschäftsführer. Bei einem Warenwert von gut 600.000 Euro will Wagner jeden Fehler und unnötige Zölle vermeiden. Die Beratung durch die IHK gibt ihm die beruhigende Sicherheit, alle Anforderungen zu erfüllen. Der vielleicht wichtigste Ratschlag: „Möglichst alles von einer Spedition aus Serbien oder einem EU-Land aus einer Hand erledigen lassen“.
Allerdings könnten sich bald ganz neue Fragen auftun, falls der Abnehmer aus Marokko abspringt und ein anderer Kunde zum Zuge kommt: Wagner hat für den Fall der Fälle einen Interessenten aus Griechenland in der Hinterhand. Dann müsste der Kran in die EU eingeführt und entsprechend verzollt werden. „Auch da wäre Ergün Aydogan wieder mein Ansprechpartner“, weiß Wagner, an wen er sich wenden wird.