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Väter fördern
Wünsche von Vätern, sich stärker an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen, finden in Zeiten des Fachkräftemangels zunehmend Gehör. Frauen kehren vor allem dann früher und in höherem Stundenumfang aus der Elternzeit zurück, wenn ihre Partner sich substanziell an der Elternzeit beteiligen. Eine Prognos-Studie zeigt jedoch: Unternehmen überschätzen ihre Väterfreundlichkeit.
„Warum gehst Du in Teilzeit und nicht Deine Frau?“ Solche Sätze muss sich mancher Vater von seinen Kollegen fragen lassen, wenn er von 40 auf 35 Stunden reduzieren möchte oder länger als zwei Monate in Elternzeit geht. Das kann Ausdruck einer Unternehmenskultur sein, die das sogenannte Zuverdienermodell an traditionellen Geschlechterrollen festmacht: Der Vater arbeitet zu 100 Prozent weiter, die Mutter geht erst in Eltern-, dann in Teilzeit. Dies entspricht aber vielfach nicht mehr den Wünschen von Familien.
Laut dem Väterreport vom November 2021 wünscht sich 48 Prozent der Väter mit Kindern unter 10 Jahren eine partnerschaftliche Aufteilung von Familie und Beruf. Aber nur etwa ein Viertel der Paare kann dies tatsächlich umsetzen. 45 Prozent aller Väter denken, dass sie nicht genug Zeit für ihre Kinder haben!
Laut dem Väterreport vom November 2021 wünscht sich 48 Prozent der Väter mit Kindern unter 10 Jahren eine partnerschaftliche Aufteilung von Familie und Beruf. Aber nur etwa ein Viertel der Paare kann dies tatsächlich umsetzen. 45 Prozent aller Väter denken, dass sie nicht genug Zeit für ihre Kinder haben!
Ein Lokales Bündnis für Familie ist der Zusammenschluss verschiedener gesellschaftlicher Gruppen sowie Akteurinnen und Akteure mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und somit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Das Bundesfamilienministerium hat ein Servicebüro eingerichtet, das den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit koordiniert und unterstützt.
Allein im IHK-Bezirk Nord Westfalen gibt es Bündnisse in Lengerich, Ibbenbüren, Rheine, Gronau, Vreden, Rhede, Bocholt, Isselburg, Dorsten, Recklinghausen, Ahlen, Sendenhorst, Ostbevern und Telgte. Über das Lokale Bündnis für Familien in Bocholt hat das Servicebüro jüngst einen Film gedreht.
Alle weiteren Bündnisse finden sich auf der Website:
www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de
https://www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de/lokale-buendnisse-familie/unsere-buendnisse/buendnisfinder
Allein im IHK-Bezirk Nord Westfalen gibt es Bündnisse in Lengerich, Ibbenbüren, Rheine, Gronau, Vreden, Rhede, Bocholt, Isselburg, Dorsten, Recklinghausen, Ahlen, Sendenhorst, Ostbevern und Telgte. Über das Lokale Bündnis für Familien in Bocholt hat das Servicebüro jüngst einen Film gedreht.
Alle weiteren Bündnisse finden sich auf der Website:
www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de
https://www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de/lokale-buendnisse-familie/unsere-buendnisse/buendnisfinder
Ob Väter es wagen, länger als zwei Monate in Elternzeit zu gehen und dann in vollzeitnaher Teilzeit weiterzuarbeiten, hängt entscheidend von den Führungspersönlichkeiten in ihrem Betrieb ab. Väter brauchen eine regelrechte Erlaubniskultur, sie brauchen männliche Führungskräfte als Vorbilder, die selbst eine aktive Vaterschaft (vor)leben.
Dies unterstreicht die Ende 2022 erschienene Studie „Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?“ der Prognos AG.
Drei Ergebnisse sind in diesem Zusammenhang wichtig:
- 1. Eine gelingende Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für Väter ein wichtiges Anliegen.
- 2. Unternehmen überschätzen ihre Väterfreundlichkeit.
- 3. Eine nicht unerhebliche Zahl von Vätern denkt darüber nach, zugunsten einer besseren Vereinbarkeit den Job zu wechseln.
Weiterentwickeln können Unternehmen ihre Väterfreundlichkeit laut der Studie vor allem durch eine gezielte interne Kommunikation mit Vätern, etwa durch eine Beschäftigtenbefragung, und eine Einbettung von Vereinbarkeitsmaßnahmen in eine väterbewusste Unternehmenskultur.
Wer sich an die Spitze der Väterförderung setzt, hat gute Chancen, Mitarbeitende zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen, Frauen ebenso wie Männer. Denn Frauen kehren laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vor allem dann früher und in Vollzeit aus der Elternzeit zurück, wenn ihre Partner sich länger als zwei Monate an der Elternzeit beteiligen. Die Aufteilung von Care- und Erwerbsarbeit nach der Geburt des ersten Kindes sei eine Richtungsentscheidung für die Erwerbsverläufe beider Eltern. Selbstverständlich gehört dies in den privaten Bereich der Mitarbeitenden. Aber eine sachliche Beratung über die weitreichenden Konsequenzen der entsprechenden Entscheidungen beim ersten Kind kann für manche Väter die Weichen für mehr Verantwortung in der Familie stellen.
Wer kann helfen?
Das Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ ist ein gemeinsames Projekt der DIHK und des Bundesfamilienministeriums und angesiedelt in der DIHK Service GmbH. Es betreut ein Netzwerk von Unternehmen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärker in den Blick nehmen wollen oder schon Vorreiter auf dem Gebiet sind.
Oder werden Sie doch gleich Mitglied im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“.
Die Publikation „Väter und Vereinbarkeit“ finden Sie hier.
Das Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ ist ein gemeinsames Projekt der DIHK und des Bundesfamilienministeriums und angesiedelt in der DIHK Service GmbH. Es betreut ein Netzwerk von Unternehmen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärker in den Blick nehmen wollen oder schon Vorreiter auf dem Gebiet sind.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel