Parador GmbH

Erfolgsfaktor EMAS

Ressourcen intelligent mit dem Umweltmanagementsystem EMAS einsparen. (Von Dominik Dopheide)
Es ist schon eine Menge Holz, die bei der Parador GmbH in Coesfeld zu Parkettböden, Wand- und Deckenpaneelen verarbeitet wird. Die Produkte sind mit Designpreisen hoch dekoriert, die Nachfrage ist groß. Zugleich ist der Geschäftsleitung klar: Die Ressource Holz braucht Zeit und Raum zum Nachwachsen. Schrumpfen dagegen müssen die CO2 -Werte in der Atmosphäre. „Als traditionell Holz verarbeitendes Unternehmen haben wir ein besonderes
Zwei Männer stehen in einem Raum neben einem schwarzen Schild, auf dem etwas mit weißer Schrift geschrieben ist.
© Grundmann/IHK Nord Westfalen
Bewusstsein für unsere Umwelt“, sagt Hendrik Voß, Geschäftsführer Technik und Supply Chain Management bei der Parador GmbH. Mehr noch: Parador will im Bereich Nachhaltigkeit Vorreiter der Branche werden und lässt sich dabei von externen Experten unterstützen, „um die richtige Reiseroute zu wählen“, wie Andre Leonhardt, Leiter Qualitäts- und Umweltmanagement, erklärt. Vier grundlegende Etappen führt er an, die das Unternehmen im Anschluss an eine Ist-Analyse absolviert hat: strategischen Rahmen und Fokus setzen, Strategie entwickeln, Nachhaltigkeits-Management etablieren, ersten Nachhaltigkeits-Bericht erstellen.
In Phase eins hat Parador auf Grundlage der Leitlinien der GRI (Global Reporting Initiative) die Prioritäten gesetzt. Das Unternehmen hat dazu interne und externe Stakeholder - Kunden, Belegschaft, aber auch Umweltorganisationen - befragt. Schon mit der ersten Maßnahme, die nach der Strategieentwicklung umgesetzt wird, untermauert Parador seinen Anspruch, in der Branche die Nachhaltigkeits-Nr.1 zu werden: „Wir sind bis heute der einzige Hersteller unserer Branche in Deutschland, der nach EMAS III zertifiziert ist“, sagt Leonhardt.
Weil die Effekte jeder einzelnen EMAS-Maßnahme gemessen und transparent gemacht werden, weiß der Umweltmanager genau, wie viel ein Invest einbringt – der Umwelt und dem Unternehmen. Eine große Produktionshalle bei Parador am Standort Coesfeld liefert ein leuchtendes Beispiel. Hier hat das Unternehmen die Leuchtstoffröhren, die an sechs Tagen pro Woche rund um die Uhr in Betrieb waren, durch eine präsenzgesteuerte LED-Anlage ersetzt. „Diese Investition hat sich sehr schnell amortisiert, wir haben in dieser Halle den Energieverbrauch um 90 Prozent gesenkt“, berichtet Leonhardt. Voß fügt weitere Beispiele smarter Ressourcennutzung an: So werde, dank neuer Technik, beim Lackieren nur noch ein Bruchteil der vormaligen Wassermenge verbraucht, und auch der Holzverschnitt sei stark reduziert worden. Stichwort „smart“: „Generell werden unsere Nachhaltigkeitsziele nach der SMART-Methode geplant und umgesetzt“, erläutert Leonhardt. Es wird also geprüft, ob die Maßnahmen spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminierbar sind. „Durch unsere EMAS-Zertifizierung sparen wir jährlich einen hohen Betrag ein“, zieht Voß ein Fazit.
Neue Ziele sind definiert: Die Standorte Coesfeld und Güssing sollen bis 2025 klimaneutral nach Scope 1 und 2 werden, wobei das Unternehmen auch für nicht vermeidbare Emissionen Kompensationsformen einsetzen will. „Dabei liegt der Fokus auf Projekten oder Zertifikaten, die eine echte und zusätzliche CO2-Reduzierung darstellen“, erklärt Voß. Mit Scope 3 wird ein weiteres Ziel ins Visier genommen: die Reduktion des CO2-Fußabdrucks auch entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten.