IHK-Jahresbericht 2022

Weiterbildung

Drei Abschlüsse in dreieinhalb Jahren

Für 115 junge Menschen begann im August das duale Studium bei der IHK Nord Westfalen in den Studiengängen Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik.
„Die IHK-Studiengänge kombinieren das Beste aus zwei Bildungswelten: die Ausbildung in einem Unternehmen mit einem Studium an der IHK in Kooperation mit der FH Münster oder der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen“, sagte IHK-Teamleiter Stephan Hols bei der Begrüßung der 90 Betriebswirtschaft-Erstsemester im IHK-Bildungszentrum in Münster. Was für sie gilt, gilt auch für die 25 angehenden Wirtschaftsinformatiker: Nach dreieinhalb Jahren haben die Absolventen einen Ausbildungsabschluss, ein Diplom und ein Bachelor-Zeugnis in der Tasche.
Hols bescheinigte allen 115 Erstsemestern gute Karrierechancen: „Damit bringen Sie nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch wichtige Praxiserfahrung mit.“ Mit dem dualen Studium betrieben die Unternehmen aktive Fachkräftesicherung, unterstrich Hols und berichtete, dass die Anmeldezahlen stetig gestiegen sind.

Rund 80 Stipendien für Begabte

Insgesamt rund 80 Weiterbildungsstipendien konnte die IHK im Jahr 2022 vergeben. Die Weiterbildungsstipendien stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung über die „Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung“ (SSB) zur Verfügung. Das Förderprogramm wird unter anderem von der Industrie- und Handelskammer betreut, bei der das Berufsausbildungsverhältnis des Antragstellenden eingetragen war. Sie übernimmt die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten, entscheidet nach Maßgabe der Förderrichtlinien über die Förderfähigkeit von Weiterbildungsmaßnahmen, berechnet die förderfähigen Maßnahmenkosten und zahlt die Förderbeiträge aus. Gefördert werden können unter anderem die Weiterbildung zum Industriemeister, Fachwirt, Betriebswirt wie auch IT-Seminare, Fremdsprachenlehrgänge oder Ausbilderlehrgänge bis hin zum berufsbegleitenden Bachelor-Studium. Ein Weiterbildungsstipendium erhalten kann, wer unter 25 Jahre alt ist und einen anerkannten Ausbildungsberuf mit der Note 1,9 oder besser abgeschlossen hat.

Gute Trainer machen guten Unterricht

„Guten Trainer machen guten Unterricht“ – unter diesem Motto stand der Trainerkongress der IHK Nordwestfalen, der am 29. September 2022 im Bildungszentrum stattfand.
Zu dieser Weiterbildung waren alle Trainer/innen, Referent/innen und Dozent/innen der IHK Nord Westfalen eingeladen, um kreative Anregungen und Ideen für die eigene Seminar- und Unterrichtsgestaltung zu erhalten.
Über 60 Dozierende nutzten die Möglichkeit der eigenen Weiterbildung, die, nach der Begrüßung durch Ulli Schmäing, Abteilungsleiter Weiterbildung, mit einem Impulsvortrag von Klaus-Jürgen (Knacki) Deuser begann. Der Comedian mit Herzblut, forderte die Zuhörer/innen auf amüsante Weise auf, Veränderungen als Chance zu sehen und mit einer gewissen Leichtigkeit anzunehmen und anzugehen.
Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Wahl zwischen Workshops, die die aktuellen Herausforderungen des Trainer/innen-Daseins thematisierten: vom Einsatz von Stiften (Visualisierung) bis hin zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz wurden verschiedene Themen in den Workshops angesprochen.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen geselligen Ausklang am Buffett, der von allen Teilnehmenden, vor allem nach den Jahren der Pandemie und damit der geringen Möglichkeiten des Austauschs und Vernetzens, intensiv genutzt wurde.

113 Absolventen der IHK- Studiengänge verabschiedet

Bachelor in der Tasche: 113 Absolventinnen und Absolventen der dualen und berufsbegleitenden Studiengänge der IHK Nord Westfalen erhielten am 11. Mai 2022 ihre Bachelorzeugnisse.
Mit einer akademischen Feier im IHK-Bildungszentrum in Münster wurden 113 frisch gebackene BachelorabsolventInnen persönlich verabschiedet. 94 hatten die Fachrichtung Betriebswirtschaft in Kooperation mit der FH Münster studiert, 19 die Fachrichtung Wirtschaftsinformatik in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen.
Das duale Studium kombiniert eine verkürzte Berufsausbildung mit einem Studium. Die Studierenden sind vier Tage im Unternehmen und zwei Tage im Studium in der IHK. Unter den Absolventen waren auch Studierende aus den berufsbegleitenden Studiengängen, die bereits eine kaufmännische Ausbildung absolviert haben und neben ihrem Job freitags und samstags Betriebswirtschaft in der IHK studieren. Ansprechpartner ist Stephan Hols.

Weiterbildung trotzt den Krisen in 2022

Weder die zu Beginn 2022 noch grassierende Pandemie noch die wirtschaftlichen und politischen Ereignisse oder der alles überragende Fachkräftemangel haben die Teilnehmenden verunsichern lassen: rund 7.000 sind ihrem Ziel einer berufsbegleitenden Weiterbildung zum Fachwirt, Industriemeister oder Betriebswirt, der Aufnahme eines Studiums oder dem Besuch eine Zertifikatslehrgangs bei der IHK Nord Westfalen treu geblieben. Weiterbildung ist krisensicher und dient als probates Mittel zur Fachkräftesicherung.
Diese Erkenntnis ist für die Unternehmen in Nord Westfalen umso wichtiger, da das Wachstum neben den hohen Energiekosten immer noch durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften eklatant gebremst wird. Rund 56 % der im IHK-Konjunkturbarometer befragten Unternehmen unterstrichen diese Aussage im Herbst 2022. Die Qualifizierung des Stammpersonals ist für viele klein- und mittelständische Unternehmen wesentlich um know-how zu halten und Fähigkeiten zu vermitteln. Ein großes Teilnehmerplus in den Lehrgängen zum Fachwirt und Industriemeistern ist das messbare Ergebnis in der IHK-Weiterbildung. Das Geschäft der Tagesseminare konnte sich ebenfalls zur 2. Halbjahreshälfte komplett vom Corona-Schock erholen und wieder auf das Niveau von 2019 klettern.

Absolventenfeier und Karl-Holstein-Preis

120 Fachkräfte wurden am 13. September im Bildungszentrum der IHK Nord Westfalen in Münster für ihre Weiterbildungsabschlüsse auf Bachelor- und Masterniveau gefeiert. Die Meister, Fachwirte, Fachkaufleute sowie Betriebswirte und IT-Projektleiter hatten ihre IHK-Prüfungen in diesem und im vergangenen Jahr bestanden. Überdies verlieh IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer an diesem Abend vor rund 400 Gästen den Karl-Holstein-Preis an drei herausragende Weiterbildungsabsolventen. Sie hatten bei den IHK-Fortbildungsprüfungen 2021 am Besten abgeschnitten und wurden dafür mit dem Bildungspreis der IHK Nord Westfalen geehrt.
Hüffer gratulierte den Absolventinnen und Absolventen herzlich und stellte fest, dass die IHK-Abschlüsse einen sehr guten Ruf bei den Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region genießen. Den Fachkräften empfahl er dringend, ihre neue Berufsqualifikation auf die Visitenkarte zu schreiben. „Wer sich so wie Sie mit großer Leistungsbereitschaft und Engagement berufsbegleitend weiterbildet, der ist ein echtes Vorbild für die Gesellschaft“, so Hüffer in seiner Festrede. Der Präsident betonte darüber hinaus, wie wichtig es sei, aufgeschlossen der Welt von morgen zu begegnen, Veränderungen als Chance zu begreifen und lernbereit zu bleiben. Er berief sich auf eine im Frühjahr bei 300 Unternehmen durchgeführte Umfrage zu Zukunftskompetenzen im Mittelstand. Veränderungsbereitschaft ist danach für 60 Prozent der Antwortenden die wichtigste Fähigkeit.
Sven Wolf, IHK-Geschäftsbereichsleiter Weiterbildung und Unternehmensförderung, bescheinigte den Absolventen ein „hohes Potenzial für eine erfolgreiche Karriere“. Er nutzte die Ehrung dazu, für die IHK-Weiterbildungsabschlüsse als Karriere-Booster zu werben. Wolf wies auch auf die Fördermöglichkeiten über das Aufstiegs-BAföG hin. „Bis zu 75 Prozent der Kosten werden übernommen. Das macht eine berufsbegleitende Weiterbildung enorm attraktiv“, betonte er.