Jahresbericht 2021
Wirtschaftliche Entwicklung in der Region
Die gesamtwirtschaftliche Lage in Nord-Westfalen war wie schon im Vorjahr geprägt von der Corona-Pandemie. Die Wirtschaft hat sich 2021 nicht vollständig von der Krise erholt. Trotz eines Wachstums von 2,8% in 2021 liegt die deutsche Wirtschaftsleistung immer noch zwei Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau. In 2020 hatte die Corona-Pandemie das BIP um 4,6 % einbrechen lassen. Die konjunkturelle Entwicklung ist gekennzeichnet von einem Stop and Go, stark abhängig vom Infektionsgeschehen und von den damit einhergehenden Schutzmaßnahmen.
Im Vergleich zum vorangegangenen Krisenjahr 2020, in dem die Produktion teilweise massiv eingeschränkt worden war, hat sich die Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 in fast allen Wirtschaftsbereichen erhöht, doch trotz der Zuwächse in den meisten Wirtschaftsbereichen noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht.
So lag die Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe 2021 noch 6,0 % unter dem Niveau von 2019. Die sonstigen Dienstleister, zu denen Sport, Kultur und Unterhaltung zählen, waren besonders stark von der anhaltenden Corona-Pandemie beeinträchtigt. Hier lag die preisbereinigte Bruttowertschöpfung 2021 sogar noch 9,9 % unter dem Vorkrisenniveau. Im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit wurde der Rückgang der Wirtschaftsleistung aus dem Krisenjahr 2020 im Jahr 2021 nahezu kompensiert. Das Baugewerbe und der Bereich Information und Kommunikation konnten sich in der Pandemie behaupten und ihre Wirtschaftsleistung im Vergleich zu 2019 merklich steigern.
Wie schon in der Finanzkrise 2009 reagiert der Arbeitsmarkt bislang vergleichsweise robust, insbesondere was die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze anbelangt. Das Instrument der Kurzarbeit trägt deutlich zur Stabilisierung der Beschäftigung bei. Der ab 2005 zu beobachtende Trend steigender Beschäftigung wurde zwar deutlich gebremst, aber nicht gestoppt. In Nord-Westfalen lag die Zahl der Arbeitsplätze zur Jahresmitte 2021 sogar wieder 3,0 % (+27.600) über dem Stand von 2019.
Größere Arbeitsplatzverluste verzeichnete insbesondere das Gastgewerbe. Auch die Zahl der geringfügig Beschäftigten und Selbstständigen ist deutlich gesunken.
Die Arbeitslosigkeit in Nord-Westfalen ist während der Corona-Pandemie nur kurzzeitig gestiegen. Bereits im November 2021 lag die Zahl der Arbeitslosen mit rund 82.000 wieder unter Vorkrisenniveau. Seit dem Höchststand im August 2020 (104.000) haben sich die Zahlen wieder in Richtung früheres Niveau bewegt.