Jahresbericht 2021
Viele Menschen haben sich in 2021 durch die Pandemie nicht verunsichern lassen und sind ihrem Ziel einer berufsbegleitenden Weiterbildung zum Fachwirt, Industriemeister oder Betriebswirt, der Aufnahme eines Studiums oder dem Besuch eine Zertifikatslehrgangs treu geblieben. Diese gute Nachricht ist für die Unternehmen in Nord Westfalen umso wichtiger, als das der Fachkräftemangel zu Beginn der Pandemie nur überdeckt wurde, aber mit Aufleben der Konjunktur kraftvoll zurückkehrte.
Das bestätigen auch Ergebnisse der der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage. Danach haben 71 Prozent der antwortenden Unternehmen angegeben, dass ihre Geschäftstätigkeit durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften gebremst wird. Rund 50 Prozent der Unternehmen möchten darauf mit Investitionen in Weiterbildung reagieren. Für viele Unternehmen und TeilnehmerInnen war damit klar, dass Weiterbildung ein absolutes „must-have 2021“ war. Ein Teilnehmerplus 15% in den Lehrgängen zum Fachwirt und Industriemeister zeugt davon, ebenso wie der erstmals startende Lehrgang zum Fachwirt im E-Commerce. Dennoch können sie nicht über die schwierige Situation der Tagesseminare hinwegtrösten. Mit Webinaren und neuen Formaten im Online-Lernen wurden daher Angebote geschaffen Kompetenzen auch fernab der Bildungszentren in Bocholt, Gelsenkirchen und Münster zu vermitteln.
Foto IHK-Bildungszentrum MS
Im Herbst 2021 begannen 518 angehende Führungskräfte ihre Fortbildungen zum Gepr. Fachwirt und zum Gepr. Industriemeister. In den Auftaktveranstaltungen am 10. und 17. August begrüßte Ulli Schmäing, Abteilungsleiter der Weiterbildung der IHK-Nord Westfalen (Foto), die angehenden Fachwirte und Industriemeister aus dem Bildungszentrum in Münster. Die Veranstaltung wurde live ins Netz übertragen. Informationen gab es zu den Rahmenbedingungen der Weiterbildung, der Erwartungshaltungen der IHK sowie die pandemiebedingten Änderungen in der Lehrgangsdurchführung. Über den Chat wurden fleißig Fragen gestellt und so manch ein Smiley in Vorfreude auf das große Lernpensum gepostet.
Weiterbildung
- Corona kann Bildung nicht stoppen - Weiterbildung ist „must-have 2021“
- Herzlich willkommen online – 518 TeilnehmerInnen der Höheren Berufsbildung starten digital
- 90 Berufsstarter in den Dualen Studiengängen
- 107 Absolventen der dualen Studiengänge feiern Akademische Feier
- Rund 80 Stipendien für Begabte
- Exzellente Digitalkompetenzen für Fachwirte und Meister
- Qualitätsoffensive Online Trainer Training - 200 Unterrichtsstunden für den virtuellen Klassenraum
Corona kann Bildung nicht stoppen - Weiterbildung ist „must-have 2021“
© IHK Nord Westfalen
Das bestätigen auch Ergebnisse der der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage. Danach haben 71 Prozent der antwortenden Unternehmen angegeben, dass ihre Geschäftstätigkeit durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften gebremst wird. Rund 50 Prozent der Unternehmen möchten darauf mit Investitionen in Weiterbildung reagieren. Für viele Unternehmen und TeilnehmerInnen war damit klar, dass Weiterbildung ein absolutes „must-have 2021“ war. Ein Teilnehmerplus 15% in den Lehrgängen zum Fachwirt und Industriemeister zeugt davon, ebenso wie der erstmals startende Lehrgang zum Fachwirt im E-Commerce. Dennoch können sie nicht über die schwierige Situation der Tagesseminare hinwegtrösten. Mit Webinaren und neuen Formaten im Online-Lernen wurden daher Angebote geschaffen Kompetenzen auch fernab der Bildungszentren in Bocholt, Gelsenkirchen und Münster zu vermitteln.
Foto IHK-Bildungszentrum MS
Herzlich willkommen online – 518 TeilnehmerInnen der Höheren Berufsbildung starten digital
© Jens Hartmann/IHK Nord Westfalen
90 Berufsstarter in den Dualen Studiengängen
Das Beste aus zwei Bildungswelten kombinieren die dualen Studiengänge für Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik der IHK Nord Westfalen: die Ausbildung in einem Unternehmen mit einem Studium an der IHK in Kooperation mit der FH Münster oder der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. Nach dreieinhalb Jahren haben die Absolventen einen Ausbildungsabschluss, ein Diplom und ein Bachelor-Zeugnis erworben. Begrüßt wurden 76 Betriebswirtschaft-Erstsemester in Münster. Zusammen mit den Studenten der Wirtschaftsinformatik beginnen insgesamt 90 junge Menschen ihr Duales Studium im Wintersemester 2021/22.
Start ins Duale Studium bei der IHK (v.l.): Linda Weber und Kevin Dölling von der H. Gautzsch Zentrale Dienste GmbH in Münster sowie Paulin Moritz von der WHEELS Logistics GmbH & Co. KG in Münster sind drei von 76 Erstsemestern im IHK-Studiengang Betriebswirtschaft. IHK-Teamleiter Stephan Hols begrüßte die Berufsstarter. (Foto: Witte/IHK)
© Witte/IHK Nord Westfalen
107 Absolventen der dualen Studiengänge feiern Akademische Feier
Bachelor in der Tasche: Von den 107 Absolventinnen und Absolventen der Dualen Studiengänge der IHK Nord Westfalen konnten 62 unter Einhaltung der Corona-Vorschriften persönlich verabschiedet werden.
© Joachim Busch
Mit einer akademischen Feier im IHK-Bildungszentrum in Münster wurden 107 frisch gebackene BachelorabsolventInnen verabschiedet. 94 hatten die Fachrichtung Betriebswirtschaft in Kooperation mit der FH Münster studiert, 13 die Fachrichtung Wirtschaftsinformatik in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen.
Die Freude über ein Verabschiedung in Präsenz war groß. Wertschätzung und Anerkennung zu vermitteln, funktioniert online einfach nicht so gut, waren sich viele Gäste einig. Die Absolventen passen als Fach- und Führungskräfte 100-prozentig ins Unternehmen, da die Vorzüge einer Ausbildung im Unternehmen mit einem Hochschulstudium kombinieren. Die Liste der am dualen Studium teilnehmenden Unternehmen ist entsprechend lang und liest sich wie das „Who-is-who“ des nord-westfälischen Mittelstands.“ Die Nachfrage ist entsprechend groß - auch von Seiten der Bewerber.
Die Freude über ein Verabschiedung in Präsenz war groß. Wertschätzung und Anerkennung zu vermitteln, funktioniert online einfach nicht so gut, waren sich viele Gäste einig. Die Absolventen passen als Fach- und Führungskräfte 100-prozentig ins Unternehmen, da die Vorzüge einer Ausbildung im Unternehmen mit einem Hochschulstudium kombinieren. Die Liste der am dualen Studium teilnehmenden Unternehmen ist entsprechend lang und liest sich wie das „Who-is-who“ des nord-westfälischen Mittelstands.“ Die Nachfrage ist entsprechend groß - auch von Seiten der Bewerber.
Rund 80 Stipendien für Begabte
Insgesamt rund 80 Weiterbildungsstipendien konnte die IHK im Jahr 2021 vergeben. Die Weiterbildungsstipendien stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung über die „Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung“ (SSB) zur Verfügung. Das Förderprogramm wird unter anderem von der Industrie- und Handelskammer betreut, bei der das Berufsausbildungsverhältnis des Antragstellenden eingetragen war. Sie übernimmt die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten, entscheidet nach Maßgabe der Förderrichtlinien über die Förderfähigkeit von Weiterbildungsmaßnahmen, berechnet die förderfähigen Maßnahmenkosten und zahlt die Förderbeiträge aus. Gefördert werden können unter anderem die Weiterbildung zum Industriemeister, Fachwirt, Betriebswirt wie auch IT-Seminare, Fremdsprachenlehrgänge oder Ausbilderlehrgänge bis hin zum berufsbegleitenden Bachelor-Studium. Ein Weiterbildungsstipendium erhalten kann, wer unter 25 Jahre alt ist und einen anerkannten Ausbildungsberuf mit der Note 1,9 oder besser abgeschlossen hat.
Exzellente Digitalkompetenzen für Fachwirte und Meister
Mit 24 angehenden Industriemeistern und Wirtschaftsfachwirten ist bei der IHK Nord Westfalen im Oktober 2021 der erste Lehrgang für die neuen „Zertifikatsergänzten Exzellenzabschlüsse“ (Zert-Ex) gestartet. Der Zert-Ex-Lehrgang ergänzt die Fortbildungen zum Industriemeister und Fachwirt um Kompetenzen für den digitalen Wandel. Mit dem Lehrgang begann die Praxisphase des Projekts, mit dem die IHK Nord Westfalen beim Innovationswettbewerb InnoVET erfolgreich war. Die „Zertifikatsergänzten Exzellenzabschlüsse“ wurden als eines von nur 17 Projekten aus bundesweit 176 Anträgen ausgewählt und werden aus Mitteln des Bundesbildungsministeriums gefördert. Bei dem Projekt arbeitet die IHK Nord Westfalen mit der Westfälischen Hochschule, der Handelshochschule Leipzig und der DIHK-Bildungs-gGmbH zusammen. Übergeordnetes bildungspolitisches Ziel des Projektes ist es, am Beispiel der Integration von digitalen Kompetenzen einen grundlegenden Weg aufzuzeigen, wie die Inhalte der höheren Berufsbildung im Zusammenspiel mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden schneller aktualisiert und angepasst werden können. Zu diesem Zweck hat im November 2021 die erste Beiratssitzung des Projektes stattgefunden, bei welcher vom erfolgreichen Lehrgangsstart und ersten wissenschaftlichen Ergebnissen berichtet werden konnte.
Kompetenzen für die Arbeitswelt von morgen erwerben die Teilnehmenden im ersten „Zert-Ex-Lehrgang“, so wie hier die angehenden Wirtschaftsfachwirtinnen und -fachwirte mit IHK-Weiterbildungsleiter Ulli Schmäing (r. sitzend) sowie Projektreferentin Katharina Schilling (r.).
© IHK Nord Westfalen
Qualitätsoffensive Online Trainer Training - 200 Unterrichtsstunden für den virtuellen Klassenraum
Bei digitalen Weiterbildungsformaten, insbesondere in virtuellen Klassenräumen, liegt die Herausforderung für die Trainer in der Aktivierung der Teilnehmer für den Unterricht. Anders als im Präsenzunterricht fehlen die Rückmeldungen durch Mimik und Gestik und die Trainer müssen diese Rückmeldungen aktiv einfordern. Vor diesem Hintergrund führte die IHK Nord Westfalen zahlreiche Trainerschulungen durch, die auch aktiv und rege genutzt wurden.
Die Anforderungsprofile durch die Trainer waren dabei sehr heterogen und erforderten unterschiedliche Schulungsformate. Beim Online-Trainer-Training (OTT) wurden neue und Trainer, die mit der virtuellen Umgebung noch nicht vertraut waren, auf den virtuellen Unterricht vorbereitet. Erfahrene Trainer erhielten durch das Online Trainer Mentoring (OTM) eine Plattform für den internen Austausch. Flankiert wurden diese Veranstaltungen durch zahlreiche Schulungen der eingesetzten Tools. Insgesamt kamen so im Jahr 2021 gut 200 Unterrichtsstunden im Rahmen der Qualitätsoffensive Weiterbildung zusammen.